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Nachricht vom 19.10.2023    

Goldenes Handwerk: HWK Koblenz ehrt verdiente Altmeister aus dem Westerwald

Von Wolfgang Rabsch

Es ist eine liebgewonnene Tradition, dass die Handwerkskammer (HwK) Koblenz in jedem Jahr bei einer kleinen Feier die Altmeister aus ihrem einlädt, ehrt und gebührend feiert. Da das Handwerk auch im Westerwald goldenen Boden hat, waren in diesem Jahr erneut etliche Handwerksmeister aus den Kreis Altenkirchen, Neuwied und Westerwald dabei.

Werner Kaiser (rechts) war mit 103 Jahren der Senior unter den Altmeistern, die durch die HwK geehrt wurden. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Koblenz. Die Ehrenbriefe der HwK sind nach Jahren gestaffelt: Wer bis 1972 die Meisterprüfung abgelegt hatte, der erhielt den Goldenen Meisterbrief, für Meisterjahrgänge bis 1962 gab es den Diamantenen Meisterbrief, wer bis 1957 Meister wurde bekam den Eisernen Meisterbrief, bis 1952 den Platin Meisterbrief. Die zu ehrenden Altmeister kommen aus allen Bereichen der Handwerkskammer Koblenz, auch aus den Kreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwald.

Die Handwerkskammer in Koblenz hat ein Händchen dafür, den zu ehrenden Altmeistern ein paar schöne Stunden im Foyer der HwK zu bereiten. Es ist auch ein Zeichen der Wertschätzung und des Respekts für das, was ist die Handwerksmeister insbesondere in der Nachkriegszeit geleistet haben. Demzufolge waren die geladenen Gäste voller Erwartung und freuten sich auf einen entspannten Nachmittag.

Schöne Feier in würdigem Rahmen
Die Feier eröffneten die "Schängelmaries", ein Frauen-Duo, das sich dem Koblenzer Dialekt verschrieben hat. Dina Hoffend und Leslie Wilbert starten zurzeit durch und werden in Koblenz und Umgebung zu verschiedenen Auftritten, im Karneval und bei anderen Gelegenheiten, gerne gebucht. Mit "Mach, woför din Hätz schliet" ("Mache, wofür dein Herz schlägt") gaben sie den perfekten Startschuss zur Altmeisterfeier.

Im Anschluss richtete der Hausherr, Handwerkskammerpräsident Kurt Krautscheid, wohlgemeinte Worte an die zu Ehrenden und hob dabei nochmals ihr Engagement und ihren starken Willen hervor, der gerade in der Nachkriegszeit wesentlich zum Wohlstand beigetragen hat. Er garnierte seine Rede mit einigen wichtigen politischen Entscheidungen, die in den Jahren getroffen wurden, in denen die Altmeister ihre Prüfungen ablegten.

Moderatorin des Nachmittags war Eva Vogt, die auf unterhaltsame Art und Weise gesellschaftliche Themen und Schlagzeilen aus der "Yellow Press" aus den Prüfungsjahren zum Besten gab.

Daran anschließend folgte der Ehrungsmarathon durch Kurt Krautscheid, der jeden Einzelnen der zu Ehrenden persönlich an dessen Platz aufsuchte, um die Ehrenbriefe zu überreichen. Dem Präsidenten war anzumerken, dass es sich für ihn nicht um eine Pflichtaufgabe handelte, weil er sich auch bei jedem noch die Zeit zu einem persönlichen Gespräch nahm.

103 Jahre alt und "Fit wie ein Turnschuh"
Bei allem Respekt, zwei Altmeister waren die unbestrittenen "Stars" der Veranstaltung: Werner Kaiser und Werner Limbach, die im gesegneten Alter von 103 und 92 Jahren die Ehrenbriefe in Platin erhielten. Werner Kaiser, dem ein fünfminütiges Video gewidmet war, sprach über seinen beruflichen Werdegang, ohne zu stocken, frei von der Leber. Am Ende wurde der Senior mit lautem Beifall gefeiert.



Es wurde festgestellt, dass sämtliche Altmeister, die mit dem Ehrenbrief in Platin ausgezeichnet wurden, über 1138 Lebensjahre verfügen und zusammengerechnet 840 Jahre als Meister gearbeitet haben.

Nach Beendigung der Ehrungen durften nochmals die "Schängelmaries" das Foyer in Stimmung bringen mit ihrem Song "Kowwelenz, dau biss" ("Koblenz, du bist). Auch nach Ende der Ehrungen saßen noch viele bei Gesprächen zusammen, um sich über einige "Steckelcher" aus vergangener Zeit zu amüsieren.

Lebensweg eines "Altmeisters"
Exemplarisch für alle geehrten Altmeister sprach der WW-Kurier mit Dieter Aller aus Nordhofen, der mit dem diamantenen Ehrenbrief geehrt wurde, über dessen berufliche Entwicklung bis zum heutigen Tag. Dieter Aller: "Ich habe früh mein Interesse an der Elektrik entdeckt, dann folgerichtig in Selters 1952 meine Lehre als Elektriker begonnen und mit der Gesellenprüfung abgeschlossen. Von 1958 an habe ich bei den Steuler-Weken als Betriebselektriker gearbeitet und 1963 schließlich die Prüfung zum Elektro-Installateurmeister abgelegt. Danach folgte die Selbstständigkeit mit einer Einzelfirma im Elektrobereich in Nordhofen. Peu à peu habe ich mich nun allmählich aus der Firma zurückgezogen und lasse die Firma auf meinen Junior Guido übergehen. Nur noch sporadisch bin ich im Einsatz, ansonsten genieße ich zusammen mit meiner Frau den Ruhestand".

Die geehrten Altmeister aus dem Westerwald
Goldener Ehrenbrief (50 Jahre): Wendelin Bode, Dernbach ; Alfred Diefenbach, Nentershausen; Werner Peter Grendel, Willroth; Elmar Hartmann, Dierdorf; Friedhelm Hassel, Racksen; Norbert Hisgen, Nentershausen; Ernst Höhn, Kuhnhöfen; Rudolf Jung, Westerburg; Friedhelm Kaufhold, Hattert; Bernd Lehmler, Welschneudorf; Helmut Neuer, Dierdorf; Willi Prangenberg, Neustadt; Lothar Reinhard, Anhausen; Horst Rübenach, Neuwied; Reiner Sahm, Hardt; Roswitha Schneider, Neuwied; Peter Schneider, Gackenbach; Peter Titz, Rott; Franz Josef Urwer, Weitersburg; Karl Willwacher, Nisterau; Ewald Wüst, Ötzingen

Diamantener Ehrenbrief (60 Jahre): Dieter Aller, Nordhofen; Kurt Holl, Görgeshausen; Winfried Jonas, Siershahn; Hans Krämer, Langenhahn; Helmut Letschert, Wirges; Werner Sonntag, Siershahn; Herbert Stockschlaeder, Gebhardshain; Rolf Sturm, Altenkirchen; Robert Wiesmaier, Altenkirchen

Ehrenbrief in Platin (70 Jahre): Heribert Blaehser, Gebhardshain

(Wolfgang Rabsch)



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