Pressemitteilung vom 16.11.2023
Landkreis Neuwied unterstützt Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen
Verschiedene Aktionen im Kreis Neuwied finden rund um den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November statt. Damit will der Kreis auf ein Problem aufmerksam machen, über das kaum jemand spricht.
Region. Für die Gleichstellungsbeauftragten von Landkreis und Stadt Neuwied steht fest: Gewalt an Frauen ist absolut inakzeptabel und nicht zu entschuldigen. Für viele Frauen bildet gerade das Schreckens-Szenario von Gewalt in engen sozialen Beziehungen den traurigen Alltag ab.
Um noch mehr Aufmerksamkeit für diese zu oft verschwiegene Thematik herzustellen, unterstützen der Landkreis Neuwied und die Stadt den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Samstag, 25. November. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Arbeitskreises gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen und Partnergruppierungen, sind in Kreis und Stadt Informationsstände an folgenden Orten zu finden:
Am Freitag, 24. November, 10 bis 12 Uhr in Rengsdorf, REWE Parkplatz
Am Freitag, 24. November, 14 bis 16 Uhr in Neuwied Innenstadt, ehemals Orsay
Am Freitag, 1. Dezember, 13 bis 15 Uhr in Unkel, Vorteilcenter
Aufklärung ist nötig, dies zeigen die traurigen Zahlen: Mehr als 80 Prozent der Gewalttaten werden an Frauen verübt. Auch nach der Corona-Pandemie nimmt die Zahl der Delikte nicht ab - im Gegenteil. 157.550 Fälle schlagen im wahrsten Wortsinn im Jahr 2022 zu Buche, das entspricht einem Zuwachs von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei handelt es sich nur um diejenigen Delikte, die im "Lagebild Häusliche Gewalt" des Bundeskriminalamtes erfasst wurden.
Jede dritte Frau wird Opfer von Gewalt
Wenngleich das Thema Gewalt an Frauen mittlerweile in der Öffentlichkeit mehr Präsenz bekommen hat, ist die Tabuisierung eher die Regel. Erst kürzlich hatte eine Umfrage von PLAN International aufgezeigt, dass gerade auch viele junge Männer Gewalt als ein angemessenes Mittel der Machtdemonstration ansehen. "Es ist die Gesellschaft, die hier ganz klar Stellung beziehen muss", sagt Daniela Kiefer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neuwied.
Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt, so die Statistik. In diesem Zusammenhang betont Daniela Kiefer die Notwendigkeit, auch im nahen, familiären Umfeld die Augen nicht zu verschließen. Trotz guter struktureller Ansätze würden die Kapazität der Hilfe- und Unterstützungsangebote in Rheinland-Pfalz noch lange nicht ausreichen. Ein weißer Fleck ist allerdings Geschichte: Seit einem Jahr gibt es in Neuwied die sogenannte Kinder-Interventionsstelle. Das Beratungsangebot richtet sich an die von der Gewalt an ihren Müttern betroffenen Kinder. (PM)
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