Pressemitteilung vom 20.11.2023
Konjunktur im Landkreis Neuwied: Klarer Stimmungswechsel zum Herbst
Der Landkreis Neuwied verzeichnet im Herbst einen deutlichen Rückgang des Konjunkturklimas. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, das Stimmungsbarometer für die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen der Unternehmen, fällt von 119 Punkten im Frühsommer auf nun 93 Punkte. Der in diesem Jahr erstmalige Fall unter den Wert von 100, der die Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung darstellt, bedeutet somit einen klaren Stimmungswechsel.
Kreis Neuwied. Trotzdem liegt die wirtschaftliche Entwicklung im Kreis Neuwied noch über der im gesamten IHK-Bezirk Koblenz (IHK-Konjunkturklimaindex: 85 Punkte). IHK-Regionalgeschäftsführerin Kristina Kutting betont die Herausforderungen im gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld: "Die Stabilität und die Widerstandsfähigkeit der regionalen Wirtschaft beruhen auf zuverlässigen und wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen".
Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen verzeichnet im Herbst einen spürbaren Rückgang. 44 Prozent der Unternehmen im Landkreis Neuwied beurteilen ihre Geschäftslage als gut, teilt die IHK weiter mit: 23 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Geschäftslage hingegen als schlecht - das sind 18 Prozentpunkte mehr als im Frühsommer 2023 (fünf Prozent). Auch die Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate trüben sich deutlich ein. Nur acht Prozent der heimischen Unternehmen erwarten eine Verbesserung der Geschäftstätigkeit. Dahingegen rechnen 37 Prozent mit einer Verschlechterung und 55 Prozent haben gleichbleibende Erwartungen. Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen bricht damit auf -29 ein (Frühsommer 2023: 2).
Der Blick auf die Gründe für die verhaltenen Erwartungen offenbart laut IHK: Der Inlandsabsatz wird von den Unternehmen mit 57 Prozent als größtes Geschäftsrisiko gesehen. Darüber hinaus rücken die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit 55 Prozent (Frühsommer 2023: 32 Prozent) und der Fachkräftemangel mit 53 Prozent (Frühsommer 2023: 33 Prozent) verstärkt in den Fokus und verzeichnen den größten Zuwachs. Die Energiepreise werden noch von 50 Prozent der Betriebe als Risikofaktor angesehen (Herbst 2022: 78 Prozent).
Die Beschäftigungsbereitschaft für die nächsten zwölf Monate lasse im Vergleich zu Vorumfrage leicht nach. Während 56 Prozent mit einer gleichbleibenden Anzahl an Beschäftigten rechnen und 20 Prozent mit einer niedrigeren, gehen 24 Prozent von einer höheren Beschäftigtenzahl aus. Die Investitionserwartungen für die kommenden zwölf Monate zeigt ebenfalls einen leichten Rückgang. 38 Prozent der Betriebe planen demnach ihr investives Engagement zu erhöhen. Ihnen gegenüber stehen 26 Prozent, die eine Reduzierung der betriebsinternen Investitionen planen. Die regionalen Investitionspläne erreichen somit einen Saldenwert von 12 (Frühsommer 2023: 21). (PM)
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