Kreis verdiente 2010 fast zwei Millionen Euro mit Müll
Hoher Überschuss bei Jahresabschluss – In 2011 weniger Gewinn – Geld wird investiert - Gebühren bleiben stabil
Kreis Neuwied - "Nicht nur ein solides und ausgeglichenes Rechnungsergebnis", so der 1.Kreisbeigeordnete und Umweltdezernent Achim Hallerbach, "sondern ein ordentliches Plus wird der Nachtragshaushaltsplan der Abfallwirtschaft für das laufende Geschäftsjahr 2011 ausweisen". Der Umwelt- und Abfallwirtschaftsausschuss bestätigte den Jahresabschluss 2010 und den Nachtragswirtschaftsplan 2011 der kommunalen Abfallwirtschaft.
Der Jahresabschluss weist einen Überschuss von rd. 1,8 Million Euro aus. Dabei profitiert der Kreis unter anderem von den im vergangenen Jahr deutlich gestiegenen Vermarktungserlösen für Altpapier, die allein fast 500.000 Euro an Mehreinnahmen gegenüber dem Vorjahr erbrachten. Günstige Entsorgungspreise sorgten auch auf der Kostenseite für Entlastung. So konnten durch sparsame Wirtschaftsführung die Betriebs- und Verwertungskosten um ca. 700.000 Euro gesenkt werden.
Auch im laufenden Jahr befinden sich die Finanzen der Abfallwirtschaft im Soll. Zwar sinkt der Jahresüberschuss laut Nachtragswirtschaftsplan von 555.000 Euro auf 428.000 Euro, Ursache hierfür sind jedoch Veränderungen bei den Abschreibungen, die nicht zu kassenwirksamen Ausgaben führen.
Die solide Kassenlage führt dazu, dass der Abfallwirtschaftsbetrieb für die Zukunft vorsorgen kann. Laut dem zuständigen Abfalldezernenten Achim Hallerbach werden die Gremien auf Vorschlag des Wirtschaftsprüfers die Überschüsse aus Vorjahren dem Stammkapital zuführen und darüber hinaus eine Investitionsrücklage bilden.
In nächster Zeit stehen Ersatzinvestitionen bei der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage an. Auf dem Gelände der Abfallentsorgungsanlage Linkenbach ist außerdem ein neues Sozialgebäude geplant, in das auch ein außerschulischer Lernort integriert werden könnte. "Ziel der Konsolidierungsmaßnahmen ist es, die Abfallgebühren - trotz der aufwendigen Investitionsmaßnahmen - auch in den nächsten Jahren stabil halten zu können", betont Hallerbach die Bemühungen des Abfallwirtschaftsbetriebes.
Die Voraussetzungen hierfür seien gut, so Hallerbach. Die Abfallwirtschaft stehe im Landkreis Neuwied auf stabilen Füßen. Vorausschauende Politik und gute Kooperationen mit anderen Kommunen seien die Grundlage für ein zukunftsgerichtetes Handeln der kommunalen Familie.
In diesem Zusammenhang macht Hallerbach auch noch einmal deutlich, wie wichtig es in Zukunft sein wird, die geplanten Änderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes an den Interessen der Kommunen - und damit letztlich auch an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger - auszurichten. "Die geplante getrennte Erfassung von Wertstoffen wird im Kreis Neuwied seit vielen Jahren mit ökologischem und ökonomischem Erfolg praktiziert, so dass es keiner großen Umstellung bedarf. Außerdem muss auf jeden Fall vermieden werden, dass sich einzelne private Sammler mit lukrativen Anteilen von Wertstoffen so zusagen die Rosinen aus dem Kuchen picken und am Ende für die Kommune nur noch die nicht mehr wirtschaftlichen Krümel in Form von Restabfällen übrig bleiben", so Hallerbach. Denn dann blieben die Kommunen auf dem kosten- und gebührensteigernden Teil des Geschäfts sitzen, was es auf jeden Fall zu verhindern gelte.
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