Pressemitteilung vom 05.02.2024
Neuauflage von Kunst gegen Bares in Neuwied: Hungrige Sparschweine für kreative Nachwuchskünstler
Wem am letzten Januarwochenende der Sinn nach kreativer Kultur stand, der konnte sich am Sonntagabend im Jungen Schlosstheater (JUSCH) zu einer Neuauflage von "Kunst gegen Bares" (KGB) wieder finden. Sechs Nachwuchskünstler stellten sich hier dem Neuwieder Publikum.
Neuwied. In Kooperation mit der Kleinkunstbühne Neuwied hat KGB-Moderator und Musiker Salomon Hofstötter zum wiederholten Mal junge Künstler verschiedener Genres aus dem Umkreis von Frankfurt bis Wuppertal in die Deichstadt eingeladen. Sechs Nachwuchstalente waren seiner Einladung gefolgt, um sich im Wettstreit vor dem Neuwieder Kleinkunst-Publikum zu behaupten. Das Prinzip von KGB ist ganz einfach: Für alle Künstler werden Sparschweine aufgestellt. Nach den Auftritten geben die Zuschauer ihr Votum ab, indem die Schweine mehr oder weniger großzügig mit Geld befüllt werden. Die oder derjenige mit dem am besten bestückten Sparschwein geht als Sieger des Contests hervor.
Hofstötter selbst übernahm den künstlerischen Eröffnungspart mit einem seiner selbst komponierten Songs. Danach präsentierte sich vor dem Publikum des komplett ausverkauften JUSCH Edina aus Neuwied, die für ihr "Heimspiel" einen Text über gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgewählt hatte, den sie überzeugend vortrug. Abgelöst wurde sie von Singer-Songwriterin Lia aus Köln, die das Publikum bei ihrem letzten Song stimmungsvoll mitnahm. Stand-Up-Comedian Alex Veltens aus Mülheim-Kärlich brachte die Zuschauer mit vollem Körpereinsatz zum Lachen.
Nach der Pause leitete Salomon Hofstötter mit Gesang und Gitarre in den zweiten Teil des Abends über. Reni aus Frankfurt am Main wartete mit gefühlvollen Kostproben aus ihrem deutschsprachigen Album "Über die Liebe" auf. Mit Stand-Up-Comedian Johannes Fries aus Köln übernahm ein alter Bekannter das Staffelholz. Fries stand bereits im Januar 2023 in Neuwied bei KGB auf der Bühne. Mit dem vielversprechenden T-Shirt-Aufdruck "No Hope" wagte er einen Neustart vor dem Neuwieder Publikum. Anna Lisa Azur aus Wuppertal lieferte mit ihrem hochprofessionellen und ausdrucksstarken Auftritt ein fulminantes Finale für den Neuwieder KGB-Abend. Die dem Genre Spoken Poetry zuzurechnende Künstlerin stellte ihr Buch Wortkomp(l)ott mit einem Text über das Landleben und einem sehr persönlichen Beitrag über ihren demenzkranken Großvater vor.
1157,79 Euro kamen für das Publikum zusammen
Dem Publikum blieb nun keineswegs Zeit, die vielen beeindruckenden Kultur-Sequenzen erst einmal sacken zu lassen. Schließlich warteten die leeren Sparschweine hungrig auf Befüllung. Nachdem die Schweine gefüttert waren und die Jury den Inhalt der Schweinebäuche sorgfältig ausgezählt hatte, stieg die Spannung des Abends nochmals stark an. Insgesamt war die unglaubliche Summe von 1157,79 Euro zusammengekommen.
Platz 3 belegte Anna Lisa Azur, gefolgt von Neuwiederin Edina auf Platz 2. Platz 1 konnte Reni aus der Mainmetropole mit ihren gefühlvollen Songs für sich behaupten. Während das Publikum Renis Sieg mit einem Extra-Applaus feierte, dankte Reni ihrerseits durch eine Abschlusszugabe. Selbstverständlich ging keiner der Künstler leer aus. Aber ganz unabhängig vom Wert des Sparschweininhaltes geht es bei KGB auch um das Erleben eines gemeinsamen Kulturevents und um die Faszination, dass sich beim Zusammentreffen verschiedener Künstler unterschiedlicher Genres eine kreative Eigendynamik entwickelt, die dazu führt, dass gerade dieser eine Abend zu etwas ganz Besonderem wird.
Kunst gegen Bares wird es erst wieder im Herbst-/Winterprogramm 2024/25 der Kleinkunstbühne Neuwied geben. Für folgende Veranstaltungen des aktuellen Programms können unter www.kleinkunstbuehne-neuwied.de noch Karten erworben werden: Corzilius, Dames & Hoff am 15. März und Matthias Tretter "Sittenstrolch" am 25. April. (PM)
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