Pressemitteilung vom 08.03.2024
Eine Ära endet: Nach 40 Jahren schließt das "SPD-Im Lädchen" in Neuwied
Nach vier Jahrzehnten muss der Second-Hand-Laden "SPD-Im Lädchen" aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Bis zum Freitag, 15. März, findet noch der Schlussverkauf des wohlfahrt-orientierten Bekleidungsgeschäfts statt.
Neuwied. Zum Freitag, 15. März, wird das SPD-Im Lädchen e.V. das Kleidungsgeschäft in der Marktstraße aufgegeben. Grund dafür, sind wirtschaftliche und personelle Schwierigkeiten. Es können bereits keine Kleiderspenden mehr entgegengenommen werden und der Schlussverkauf hat begonnen. Die ehrenamtlichen Frauen aus dem SPD-Im Lädchen schauen auf ein höchst erfolgreiches soziales Projekt zurück.
Vor 40 Jahren, in einer Zeit ohne Kleidungsdiscounter, eröffneten zwanzig engagierte Frauen in der Bahnhofstraße in Neuwied einen der ersten wohlfahrt-orientierten und ehrenamtlich getragenen Second-Hand-Laden in Deutschland. Die Neuwieder Bevölkerung spendete einwandfrei erhaltene, aber nicht mehr selbst-getragene Kleidungsstücke. Anschließend wurde die von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sortierte Kleidung passend nach Saison und Stil zum Weiterverkauf angeboten. Die Kunden des Lädchens konnten sich immer auf eine kompetente Beratung durch die ehrenamtlichen Verkäuferinnen verlassen. So etablierte sich das Lädchen schnell als beliebte Adresse für Mitmenschen, die preisbewusst Kleidung kaufen wollten oder darauf angewiesen waren. Der Gewinn, den das Lädchen mit dem Kleidungsverkauf erzielte, wurde wiederum an gemeinnützige Organisationen der Stadt und Umgebung gespendet. So erwirtschafteten um die 80 ehrenamtliche Frauen im Lädchen in den letzten vier Jahrzehnten mehr als 400.000 Euro, die gespendet werden konnten.
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"Leider war es uns nicht mehr möglich, die Verluste wegen der Schließungen während der Corona-Virus-Pandemie wieder aufzuholen", sagt die Geschäftsführerin Agnes Roth. Der Umsatz sei in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Im Laufe der Jahre haben sich durch Discounter, Online-Handel und Kleidungsbörsen viele Möglichkeiten zum Erwerb günstiger und teilweise auch gebrauchter Kleidung etabliert. Dieser Umstand habe sich im Umsatz bemerkbar gemacht. Hinzu kam, dass sich das Team der ehrenamtlichen Frauen zuletzt altersbedingt verkleinerte und nur wenige neue Ehrenamtliche dazustießen. Manche Frauen sind seit der Gründung vor 40 Jahren im Lädchen tatkräftig engagiert und der Altersdurchschnitt des Teams ist schon seit geraumer Zeit deutlich über die 60 Jahre gestiegen. Stellvertretend für das gesamte Team möchte sich Agnes Roth, bei den Neuwiedern für die langjährige Unterstützung bedanken: "Wir bedanken uns bei allen Kundinnen und Kunden, die uns über die vielen Jahre treu geblieben sind, sowie bei allen Menschen, die uns über die lange Zeit gut erhaltene Kleidung gespendet haben. Gemeinsam haben wir ein wirklich schönes soziales Projekt über viele Jahre hinweg gestalten können." (PM)
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