"Mord mit Musik" in Oberhonnefeld: Wenn Autorin Ulrike Puderbach Krimi-Nervenkitzel serviert
Von Angela Göbler
Am Freitagabend (8. März) wurde das gemütliche Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Honnefeld zum Schauplatz von Mord und Totschlag. Zum Glück fand der nur zwischen Buchseiten statt: Ulrike Puderbach präsentierte ihren neuesten Koblenz-Krimi "Tatort Schängel-Stadt – Showdown im Westerwald" und hatte sich mit Mezzosopranistin Ilka Lenz-Heuchemer und Pianistin Ekaterina Klewitz gleich Komplizinnen mitgebracht.
Oberhonnefeld-Gierend. "Mord mit Musik", so lautete das Motto des Abends und da waren weder die Gastgeberinnen noch die Gäste zimperlich: Mit ihren rund um Hannover angesiedelten Krimis wie "Eiskalte Erinnerung", "Blinder Hass" oder "Bittere Vergeltung" hat Ulrike Puderbach längst bewiesen, dass sie vor ein bisschen Blut keine Angst hat. In ihrem Hauptberuf im Rettungsdienst stillt sie es, als Krimischreiberin lässt sie es fließen, mit "Tatort Schängel-Stadt" nun erstmals in Koblenz, nachdem sie schon im Vorgänger "Todesengel" den Bogen von Hannover an den Rhein geschlagen hat.
Ihre Protagonisten sind dabei nicht immer nette Menschen, allen voran der pensionierte Kommissar Hofbauer, ein ausgemachter Egomane und Kotzbrocken. Kein Wunder, dass dem selbstverliebten Ex-Polizisten jemand grollt und sein Garagentor mit roter Farbe beschmiert, ihm ein Fenster mit einem Stein einwirft oder sein Auto komplett zerkratzt. Damit kommt Hofbauer aber noch vergleichsweise glimpflich davon, während Journalist Joachim Köhler beim Abendspaziergang mit dem Hund hinterrücks erschlagen wird. Dabei war der ein beliebter und umgänglicher Mensch in einer glücklichen Ehe mit seiner Frau Maria.
Ungerecht wie das Leben?
Wie gemein. Der Fiesling kommt mit ein paar Ärgernissen davon und der sympathische Typ muss sterben? "Das Leben ist eben nicht gerecht", meint Ulrike Puderbach und was wäre ein Krimi ohne ein paar Leichen? Wie das eine mit dem anderen zusammenhängt und ob der Richtige am Ende doch noch sein Fett wegkriegt, hat sie während ihrer Lesung natürlich nicht verraten.
Dafür sorgten Ilka Lenz-Heuchemer und Ekaterina Klewitz als "Partners in Crime" für den angemessenen musikalischen Rahmen: Ihre Stücke hatten sie passend zu den gelesenen Buchpassagen ausgewählt, zum Beispiel die James-Bond-Songs "For your eyes only" und "Nobody does it better" für den selbstverliebten Ex-Kriminaler oder Filmmusik aus "Der Pate" und "Smoke gets in your eyes" in Huldigung der Liebe zwischen Journalist Joachim und seiner Maria.
... und Gerechtigkeit gibt es doch
Apropos Gerechtigkeit: Die Erlöse des Abends haben die Komplizinnen übrigens nicht für sich behalten. Sie gehen als Spende gleichermaßen aufgeteilt an die Stefan-Morsch-Stiftung, die Deutschlands erste Stammzellenspender-Datei unterhält, und die kirchenmusikalische Arbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Honnefeld. Die Zuhörer ließen sich so auch nicht lumpen, spendeten fleißig oder kauften Ulrike Puderbachs Bücher, aus denen auch Teile der Einnahmen in den Spendentopf wandern.
Zum Dank ließ sich die Autorin noch entlocken, dass Koblenz bald wieder zum "Tatort Schängelstadt" werden wird: Für den Sommer ist das Erscheinen ihres nächsten Krimis geplant, der diesmal die schöne Weingegend rund um Koblenz zur Kulisse haben wird. Ilka Lenz-Heuchemer und Ekaterina Klewitz kommentierten diese Aussicht mit einem musikalischen Klassiker: "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett!" Dann darf es ja schließlich an Lesenachschub nicht fehlen. (Angela Göbler)
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