Cannabis-Legalisierung in Deutschland: Was ändert sich denn nun?
RATGEBER | Lange Zeit wurde diskutiert, aber nun ist es endlich so weit. Cannabis soll in Deutschland legal werden. Der private Besitz und auch der Anbau sind damit in Zukunft ohne Probleme möglich. Dennoch sollte man sich jetzt nicht blindlings in den Rausch stürzen. Denn einige Aspekte müssen auch nach der Legalisierung noch berücksichtigt werden.
Cannabisanbau ganz legal von zu Hause aus
Wer gerne Cannabis konsumiert, kann die Pflanzen künftig einfach von zu Hause aus züchten. Zu diesem Zweck bieten niederländische Anbieter wie Sensi Seeds hochwertiges Saatgut an, um die Qualität aus dem Eigenanbau zu gewährleisten. Tatsächlich soll es ab 1. April 2024 möglich sein, dass Privatleute Cannabis bei sich zu Hause kultivieren. Das Gesetz regelt den Eigenanbau allerdings ganz genau: Pro Person ist es erlaubt, bis zu drei weibliche Cannabispflanzen zu besitzen. Alles, was darüberliegt, ist rechtswidrig. Eine weitere Voraussetzung für den legalen Cannabisanbau in den eigenen vier Wänden bzw. im Garten: Die Pflanzen dürfen nicht für Minderjährige zugänglich sein. Zudem muss die Ernte vor Diebstahl gesichert werden. Der Anbau von Cannabis dient nur zum Eigenkonsum und nicht zur Weitergabe an andere.
Cannabis konsumieren: Was sieht die Gesetzeslage vor?
Allerdings ist es ab 1. April nicht nur erlaubt, Cannabis selbst anzubauen. Generell sollen Konsum und Besitz legal werden. Doch selbstverständlich gibt es auch hier gewisse Regeln, an die man sich halten muss. Zunächst einmal gilt, dass man Cannabis erst ab 18 Jahren besitzen und konsumieren darf. Tatsächlich ist es auch erlaubt, es im öffentlichen Raum mit sich zu führen. Die Menge darf jedoch 25 Gramm, die für den Eigenkonsum gedacht sind, nicht überschreiten. Das entspricht etwa zwei gehäuften Esslöffeln.
In der privaten Wohnung ist es gestattet, 50 Gramm getrocknetes Cannabis zu lagern. Alles, was darüber hinausgeht, muss laut dem Gesetz vernichtet werden.
Cannabis kaufen: Welche Läden führen Marihuana?
In den Diskussionen, die der Legalisierung von Cannabis in Deutschland vorangegangen sind, kam der legale Kauf von Cannabis immer wieder zur Sprache. Allerdings wird das zunächst nicht möglich sein. Man wollte sich dabei an Ländern wie Kanada oder einzelnen Bundesstaaten der USA orientieren, wo sowohl fertige Joints als auch mit Cannabis versetzte Süßigkeiten und einzelne Blüten verkauft werden. In Deutschland wird man darauf noch etwas länger warten müssen. Zunächst einmal ist der Verkauf nur in bestimmten Modellregionen gestattet. Süßigkeiten, Kuchen und Kekse mit Cannabis-Extrakten gelten weiterhin als verboten.
Vereine als Alternative
Eine Alternative zum Kauf von Cannabis in Läden sind Cannabis-Vereine. Dabei handelt es sich um Gemeinschaften, die nicht gewerblich, sondern gemeinschaftlich agieren und in dem Rahmen Cannabis anbauen. Der Verein darf an seine Mitglieder Pflanzen bzw. Marihuana angeben. Auch dazu gibt es strikte Vorschriften: Ein Cannabis-Verein darf nicht mehr als 500 Mitglieder haben und täglich dürfen maximal 25 Gramm pro Mitglied herausgegeben werden. Zwischen dem 18. und 21. Lebensjahr gibt es weitere Mengenbeschränkungen, wobei auch der THC-Gehalt 10 % nicht überschreiten darf. Cannabis-Vereine sind zudem dazu verpflichtet, eine neutrale Verpackung für ihr Cannabis zu wählen. Auch ein Beipackzettel muss dabei sein, dem Konsumenten Gewicht, Mindesthaltbarkeitsdatum, Erntedatum, Wirkstoffgehalt und Sorte entnehmen können. (prm)