Humoristisches Feuerwerk in Waldbreitbach mit Kai Magnus Sting
Von Helmi Tischler-Venter
Kai Magnus Sting, ein Künstler, der vor zwei Jahren beim Kabarett à la Surprise einen Kurzauftritt hatte, gestaltete am Sonntagabend, 17. März ein ganzes Abendprogramm. Ein wunderbares Engagement des Hotels zur Post, denn der Humorkünstler aus Duisburg mit dem Aussehen eines Bankangestellten und waffenscheinpflichtigem Mundwerk hielt die Lachmuskeln des Publikums im Dauerstress.
Waldbreitbach. Sting redete Tacheles in rasanter Geschwindigkeit, davon, dass er von hinten ein sehr attraktiver Mann ist, nur nicht von der Seite, dass er im Alter zur watschelnden Ente wurde und einen Wasserschaden hatte. Im blitzschnellen Themenwechsel tauchten immer wieder ein Eierschneider, Maggi, ein Käsehobel, ein diverser Berliner, Jeans-Verkäufer und Stromrechnungen auf. Beim Einkauf bekam er ständig zu hören: "Da bist du der Erste!"
Im Dialog mit Besuchern bewies der Mundkünstler Schlagfertigkeit und Witz. Im Stand-up-Comedy-Stil posierte er für den Fotografen und ließ sich über sechs Stiere auf Spielkarten und Codenames informieren.
Zu Stings Lebenserinnerungen gehörten Begegnungen mit der fetten Fensterspionin Oma Scholle und der 80. Geburtstag seiner "Omma". Der war jenseits von Gut und Böse. Zum Grübeln brachten ihn Nachbar Rüdiger mit einer Umzugskiste, ein neuer riesiger Fernsehapparat samt zugehöriger Hotline und zwanzig nicht zuordenbare Fernsteuerungen. Beim Fernsehprogramm schwärmte er von früheren Freitagabenden mit "Derrick", der die Zuschauer mit verbalen Wiederholungen mürbe machte und dessen Leichen immer in schicken Villen lagen.
Im ungeliebten Baumarkt verzweifelte der "einsilbige Typ" am Muffen-Universum und gegenderter Lackfarbe am Info-Point, denn der Dialog mit dem abteilungszuständigen Fachverkäufer erwies sich als "sprachliche Lüftlmalerei".
Wenn er dereinst mit110 Jahren vor dem Himmelstor stehen wird, wird Kai Magnus Sting noch einmal kurz zur Erde zurückkehren müssen, weil er dort ein Date mit zwei Barhockern auf Kuba hat. Warum und wie es dazu kam, erfährt man nur beim Besuch des Programms "Ja, WIE? Tacheles und Wurstsalat". Ein Besuch, der sich unbedingt lohnt.
Lohnenswert ist auch der Besuch des nächsten Theaterabends im Hotel zur Post am Sonntag, 14. April beim Kabarett à la Surprise, wenn wieder drei Künstler auftreten werden, deren Namen zuvor nicht verraten werden. htv
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