Große Ehrung für Reiner Meutsch - Wolfgang Bosbach überreichte Konrad-Adenauer-Plakette
Von Wolfgang Rabsch
Die Rothbachhalle in Hattert war bis auf den allerletzten Platz besetzt. Das hatte einen erfreulichen Grund: Reiner Meutsch, Gründer der Stiftung Fly & Help, wurde mit der Konrad-Adenauer-Plakette des Kreisverbandes Westerwald der CDU geehrt. Zu dieser ehrenvollen Auszeichnung konnte als Laudator niemand Geringerer als Wolfgang Bosbach gewonnen werden.
Hattert. Ein großer Tag für einen vorbildlichen Menschen: Reiner Meutsch hat sich sowohl stets für seine Heimat, den Westerwald, eingesetzt, als auch tausenden von Kindern in der dritten Welt eine ordentliche Schulbildung ermöglicht. Für sein bisheriges Lebenswerk wurde er jetzt mit der Konrad-Adenauer-Plakette ausgezeichnet. Zu dieser ehrenvollen Auszeichnung konnte als Laudator Wolfgang Bosbach gewonnen werden, der von 1994 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages war, unter anderem als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Innenausschusses. Wolfgang Bosbach als "Urgestein" der CDU zu bezeichnen, ist nicht despektierlich, sondern als Aufwertung zu verstehen.
Der Musikverein Luckenbach begleitete die Veranstaltung musikalisch unter dem Dirigat von Thomas Schneider und brachte gleich zu Beginn mit dem "Westerwaldlied" beste Stimmung in die Halle.
Jenny Groß, die Vorsitzende des Kreisverbands Westerwald der CDU, begrüßte das gut gelaunte Auditorium und kündigte an, sich bei der Begrüßung kurzzufassen, damit mehr Zeit für Reiner Meutsch und Wolfgang Bosbach bliebe. Sehr glücklich zeigte sich die Landtagsabgeordnete, dass Wolfgang Bosbach als hoch anerkannter und wertgeschätzter ehemaliger Bundestagsabgeordneter sich sofort bereit erklärt habe, als Laudator für Reiner Meutsch zu sprechen.
Wolfgang Bosbach und Jenny Groß würdigten Reiner Meutsch
Zusammengefasst begrüßte Jenny Groß viele Landes- und Kommunalpolitiker ebenso wie Peter Orloff, ehemaliger Schlagerstar und Dauergast in der ZDF-Hitparade, der Mitglied im Kuratorium der Stiftung "Fly & Help" ist und als deren Botschafter auftritt. Jenny Groß würdigte Reiner Meutsch als überzeugten "Wäller Jung" und weltweit angesehenen Botschafter für den Westerwald. Bereits bei der Würdigung von Reiner Meutsch, gab Jenny Groß den Stil der Ehrung vor, locker, heiter und trotzdem würdevoll. Zunächst schilderte sie die Verbindung von Konrad Adenauer und dem Westerwald. Adenauer war Anfang 1944 aus einem Kölner Krankenhaus auf die Nistermühle bei Hachenburg geflohen, um den Schergen des Nazi-Regimes zu entkommen. Unter dem Pseudonym "Dr. Weber" fand er bei Josef Rödig, dem damaligen Besitzer der Mühle, Unterschlupf. Jenny Groß beschrieb Reiner Meutsch als jemanden, der die Herzen berühren und dabei Hoffnung verbreiten würde. Er lebe seinen Traum von einer besseren Welt und würde dabei nicht aufgeben. Für 2025 habe Reiner Meutsch das große Ziel, die 1000. Schule in Entwicklungsländern einzuweihen.
Wolfgang Bosbach lockert die Runde auf
Nach der mit viel Beifall bedachten Rede von Jenny Groß, betrat Wolfgang Bosbach die Bühne, um die mit Ungeduld erwartete Laudatio für Reiner Meutsch zu halten. Seine Rede war gespickt mit Anekdoten und Geschichten, die ein ums andere Mal für Lacher im Publikum sorgten. Seine Bemerkung, er wäre ja schon viel in seinem Leben herumgekommen, habe aber noch nie erlebt, dass bei einer Begrüßung zuerst der Bürgermeister erwähnt würde und direkt danach an zweiter Stelle die heimische Brauerei, in diesem Fall die Westerwald Brauerei aus Hachenburg. Er hätte 23 Jahre Freude bei seiner Arbeit im Deutschen Bundestag gehabt und sein Hobby zu seinem Beruf gemacht. Für große Heiterkeit sorgte Wolfgang Bosbach, als er im KaDeWe in Berlin von einer Verkäuferin um ein Selfie gebeten wurde, weil sie ihn schon oft im Fernsehen gesehen hätte. Bosbach erfüllte gerne den Wunsch, beim Abschied sagte die Verkäuferin zu ihm "Das Selfie ist aber nicht für mich, sondern für meine Mutter".
Wolfgang Bosbach würdigt die Leistungen von Reiner Meutsch
Bosbach schilderte Reiner Meutsch als Macher und im positiven Sinne als "Menschenfänger", der dem Motto folgt: "Machen ist wie wollen, nur krasser". Er wäre auch davon überzeugt, dass es Reiner Meutsch gelingen würde, dem Papst ein Doppelbett zu verkaufen. Das größte Geschenk bei einer Schuleinweihung wäre für Meutsch, in die glücklich leuchtenden Augen der Kinder zu schauen. Für Bosbach macht es auch einen Unterschied, ob man einfach Geld für soziale Projekte zur Verfügung stellt, oder durch persönlichen Einsatz und Respekt für andere Kulturen sich glaubwürdig einbringt. Bildung sei der Schlüssel zum Erfolg, denn was man einmal gelernt habe, könne einem niemand mehr wegnehmen.
Im Anschluss an die Laudatio überreichte Wolfgang Bosbach zusammen mit Jenny Groß die aus Westerwälder Keramik hergestellte Konrad-Adenauer-Plakette, an Reiner Meutsch, der diese unter dem großen Beifall der Besucher sichtlich gerührt entgegennahm.
Familie ist der große Rückhalt für Reiner Meutsch
In seiner Dankesrede fand der Geehrte nicht nur herzliche Worte, sondern - typisch für ihn - betrieb auch sofort wieder Werbung für seine Stiftung. "2010 haben wir die erste Schule gebaut, 2025 beabsichtigen wir, die 1.000. Schule einzuweihen. 5.500 Lehrer unterrichten weltweit etwa 157.000 Schüler. Besonderen Dank möchte ich an meine Familie richten, die mich in allen Belangen der Stiftung immer vorbehaltlos unterstützt und mir Kraft und Rückhalt gibt, ebenso meine Lebensgefährtin Nina, die seit 14 Jahren an meiner Seite steht". Meutsch betonte auch seine Verbundenheit mit dem Westerwald: "Der Westerwald wird immer meine Heimat bleiben".
Die Gäste erhoben sich von ihren Plätzen und feierten Reiner Meutsch mit Standing Ovation und minutenlangem Beifall.
Geschenk für den Westerwald und seine Bürger
Gabi Wieland, vertrat als Erste Beigeordnete des Westerwaldkreises den erkrankten Landrat Achim Schwickert, überbrachte die Glückwünsche des Kreises und wertete die Ehrung anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Westerwaldkreises, als ein Geschenk an den Kreis und seine Bürger. Die Ehrung wäre auch Meutschs Funktion als Vorbild gerecht geworden, er sei ein Mensch, der macht und anpackt.
Die Ehrung von Reiner Meutsch begann mit der Hymne des Westerwalds, dem Westerwaldlied und endete würdevoll, dem Anlass entsprechend, mit dem Ertönen der Deutschen Nationalhymne. (Wolfgang Rabsch)
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