Werbung

Pressemitteilung vom 23.04.2024    

Anklage gegen bulgarisches Duo: Mord und Zwangsprostitution vorgeworfen

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Anklage gegen eine 40-jährige Bulgarin und einen 48 Jahre alten Bulgaren erhoben. Ihnen wird unter anderem Mord und besonders schwerer Fall der Zwangsprostitution vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft gibt Einblicke in die grausamen Details der Vorwürfe.

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Koblenz. Die Anklageschrift, die kürzlich zugestellt wurde, enthält schwere Vorwürfe gegen das bulgarische Duo. Sie sollen gemeinschaftlich eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Landsfrau grausam getötet haben. Zudem wird ihnen zur Last gelegt, die Verstorbene mit Gewalt zur Ausübung der Prostitution gezwungen zu haben. Währenddessen soll das Opfer bei der Tat körperlich schwer misshandelt worden sein.

Der Vorwurf lautet auch auf Freiheitsberaubung mit Todesfolge. Es wird angenommen, dass die Beschuldigten ihr Opfer über mehrere Monate hinweg ihrer Freiheit beraubt und während dieser Zeit ihren Tod verursacht haben.

Opfer durchlitt Erniedrigung, erzwungene Prostitution und grausame Qualen
Laut Anklageschrift haben die Beschuldigten, die seit vielen Jahren im Rotlichtmilieu tätig sind, die Verstorbene von April bis zum 22. November 2023 mehr als sieben Monate in menschenverachtender Weise grausam zu Tode gequält. Dabei sollen sie den Tod des Opfers zumindest billigend in Kauf genommen haben. Durch fortwährende Misshandlungen und wiederholte Erniedrigungen soll die Verstorbene gefügig gemacht und zur Prostitution gezwungen worden sein. Die Einnahmen aus der Prostitution sollen die Beschuldigten zur Finanzierung ihres Lebensunterhalts verwendet haben. Die Verstorbene durfte das Wohnanwesen über den gesamten Tatzeitraum nicht verlassen.



Die Staatsanwaltschaft wertet die Handlungen der Beschuldigten als gemeinschaftlich begangenen Mord, in Tateinheit mit einem besonders schweren Fall der Zwangsprostitution sowie Freiheitsberaubung mit Todesfolge.

Beide Beschuldigte befinden sich derzeit noch immer in Untersuchungshaft. Das Landgericht muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Fortdauer der Untersuchungshaft entscheiden. Ein Termin für die Hauptverhandlung ist noch nicht festgelegt worden.

Anklage ist kein Schuldspruch
Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage, wenn sie aufgrund der Ermittlungen zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Verurteilung der Angeschuldigten wahrscheinlicher ist als ein Freispruch. Allein mit der Erhebung einer Anklage ist weder ein Schuldspruch noch eine Vorverurteilung der Angeschuldigten verbunden. Für die Angeschuldigten gilt daher ebenfalls weiterhin in vollem Umfang die Unschuldsvermutung.

Bezogen auf die Anklagepunkte sieht das Gesetz im Falle einer Verurteilung folgende Strafen vor:
Wegen eines besonders schweren Falls der Zwangsprostitution: 1 Jahr bis 15 Jahre
Wegen Freiheitsberaubung mit Todesfolge: 3 Jahre bis 15 Jahre
Wegen Mordes: Lebenslang
(PM/Red)


Mehr dazu:   Blaulicht  


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Massenkarambolage auf winterglatter Autobahn: Sieben Fahrzeuge betroffen

Region. Gegen 23 Uhr kam es zwischen den Anschlussstellen Ransbach-Baumbach und Dierdorf zu einem Verkehrsunfall mit sieben ...

Mehr als nur Action und Streben nach dem Kick

Kreis Neuwied. Als aktuelles Gemeinschaftsprojekt wird ab 2025 eine neue Ausbildung zur Erlebnispädagogin/zum Erlebnispädagogen ...

Kürbiskunstaktion begeisterte Besucher

Neuwied. Im Rahmen einer parallelen Gewinnspielaktion schmückten Kürbisse besonderer Sorten die Schaufenster der innerstädtischen ...

Enkelglück: Großeltern werden und sein

Puderbach. Mit der Geburt des ersten Enkelkindes vollzieht sich ein Generationenwechsel - die Eltern werden zu Großeltern, ...

Netzwerktreffen des "Naturpark Netzwerk Naturschutz" in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Günter Hahn, erfahrener Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer ...

Apfel oder Kapsel - Verbraucherzentrale klärt auf, was wirklich in Nahrungsergänzungsmitteln steckt

Region. In diesem 90-minütigen Web-Seminar gibt Katrin Deußen, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, ...

Weitere Artikel


Polizeikontrollen auf dem Schulweg in Neuwied: Sicherheit von Kindern im Fokus

Neuwied. Am frühen Morgen des 22. April starteten die Beamten der Polizeidirektion Neuwied eine gezielte Aktion: Von 7.30 ...

Leserbrief zur Kita Rheinbreitbach: "Kinder brauchen wertevermittelnde Vorbilder"

LESERBRIEF. "Mit Bedauern muss ich von dem Antrag der Namensumbenennung der Kita Sankt Maria Magdalena hin zur Kita Blumenwiese ...

Fahrradfahrerin bei Verkehrsunfall in Unkel verletzt

Unkel. Am Montag (22. April), gegen 10 Uhr, kam es zu einem Zwischenfall in Unkel. Eine Fahrradfahrerin stürzte, während ...

Tag des Baums: Unersetzliche Giganten - Der unschätzbare Wert alter Bäume für unser Ökosystem

Region. Seit fast sieben Jahrzehnten versucht der Tag des Baumes, auf die immense Bedeutung der Bäume für Mensch und Umwelt ...

193 Tempoverstöße in nur vier Stunden - Alle 84 Sekunden blitzte es in Vettelschoß

Vettelschoß. Beamte der Verkehrsdirektion Koblenz führten am Montagnachmittag (22. April), zwischen 15 und 19 Uhr, eine ausgedehnte ...

Ganztägiger Warnstreik bei Raiffeisendruckerei in Neuwied infolge stagnierender Tarifverhandlungen

Neuwied. Nach der dritten, am 16. April stattgefundenen Verhandlungsrunde für etwa 110.000 Beschäftigte in der Druckindustrie, ...

Werbung