Bären feiern Heimsieg nach Rückstand gegen Grefrath
EHC Neuwied gewinnt mit 4:3 nach Penaltyschießen - Stürmer Marc Blumenhofen und Keeper Tim Kühlem sichern den Sieg
Neuwied. Gelungener Jahresabschluss für den EHC Neuwied in der Regionalliga NRW: Die Bären haben das letzte Spiel der Hauptrunde gegen Grefrath mit 4:3 nach Penaltyschießen (0:2, 1:1, 2:0, 1:0) gewonnen.
Das Team von Trainer Bernd Arnold feierte damit den 13. Saisonsieg im 16. Spiel und nimmt ein „gutes Gefühl“ mit unter den Weihnachtsbaum. EHC-Stürmer Marc Blumenhofen und Keeper Tim Kühlem waren die Garanten des Erfolges, der bis zur 55. Minute und bei einem Rückstand von 1:3 noch in weiter Ferne schien. „Man sieht, dass man mit einer guten Motivation vieles erreichen kann“, freute sich Arnold.
Zu Beginn der Partie boten die Gastgeber den 559 Fans im Neuwieder Ice House allerdings nur Magerkost. „Am Anfang waren wir wirklich schlecht“, sagte auch Arnold. „Das war sicherlich bis dahin unser schwächstes Heimspiel.“
Kaum Torchancen, dazu defensiv anfällig – diese Kombination nutzte Grefrath aus: Lukas Bisel (7.) und Gerrit Ackers (16.) brachten die Gäste mit 2:0 in Führung. Grefrath braucht aus den verbliebenen vier Spielen – die Partie in Neuwied inklusive – noch vier Punkte, um den Sprung in die Oberliga-Aufstiegsrunde zu schaffen. Es schien, als würden sie deren drei bereits in Neuwied einfahren. Nach 18 Minuten skandierten die Fans „Wir wollen die Bären sein“ – ein dezenter Weckruf von der Tribüne.
Schon im zweiten Abschnitt lief es deutlich besser im Spiel des EHC, der nach 27 Minuten durch Marc Blumenhofen auf 1:2 verkürzen konnte. Jens Hergt, Ernst Reschetnikow und Slawomir Kiedewicz vergaben weitere gute Chancen, den zweiten Treffer nachzulegen.
Auf der Gegenseite aber musste EHC-Keeper Tim Kühlem gleich zwei Mal im Duell Mann gegen Mann ausbaden, was seine Vorderleute nach Stellungsfehlern zugelassen hatten. Doch sowohl Andreas Bergmann (24.) als auch Lukas Bisel (35.) scheiterten am Neuwieder Goalie.
Trotzdem konnte auch er den dritten Treffer der Gäste nicht verhindern, Roby Haazen stellte auf Vorarbeit von Routinier Rene Reuter den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her (37.).
Im letzten Drittel schien es lange, als sollte auch das dritte Spiel im Dezember verloren gehen – was jedoch nicht an Einstellung oder Spielanteilen lag. Die Bären waren jetzt deutlich überlegen, die Scheibe aber wollte maximal an den Pfosten – wie bei den Chancen von Kai Kühlem (46.) und Christian Czaika (50.).
Erst nach starker Vorarbeit von Alexander Bill konnte Willi Hamann auf 2:3 verkürzen (55.). Als der Torschütze jedoch nur eine Minute später auf die Strafbank musste, drohte das vorzeitige Ende der Aufholjagd.
Doch in Unterzahl fälschte Stefan Kaltenborn einen Schuss von Ernst Reschetnikow aus kurzer Distanz noch ab, Grefraths Keeper Marco Ohmann ließ die Scheibe kurz auf seiner Schulter tanzen, um ihr dann nur noch hinterher sehen zu können (57.).
Im Penaltyschießen konnte sich der EHC dann erneut auf seinen Rückhalt Tim Kühlem verlassen. Der Bären-Goalie parierte die Penaltys von Rene Reuter, Gerrit Ackers und Andrew Davis.
Auf der Gegenseite waren so nur zwei Schützen von Nöten: Slawomir Kiedewicz vergab, Marc Blumenhofen aber traf und sicherte seinem Team den Heimsieg.
„Es war ganz wichtig, dass wir im letzten Drittel gegen Herne und auch gegen Grefrath alles gegeben haben. Was vergangene Woche gegen Herne nicht geklappt hat, das ist uns heute mit einer super Leistung gelungen. Dieser Sieg war wichtig für uns und auch für die Fans ein super Abschluss des Jahres.“
Ein Jahr, in dem man im Frühjahr noch um den Verbleib in der Regionalliga bangen musste. Jetzt steht die neuformierte Bären-Mannschaft bereits seit Wochen als Teilnehmer an der Oberliga-Aufstiegsrunde fest, die Vizemeisterschaft ist den Bären nur noch theoretisch zu nehmen.
Vor den Neuwiedern liegt nun eine ruhige Phase rund um Weihnachten und den Jahreswechsel, bevor es am Wochenende 6. bis 8. Januar in die Aufstiegsrunde geht (Spieltermine stehen noch nicht fest). „Ich habe beim Trainingsauftakt gesagt, dass wir im körperlichen Bereich noch zulegen müssen. Das geht nicht einfach so, die vergangenen Wochen haben an der Mannschaft gezehrt. Dem einen oder anderen Spieler hat man zuletzt angemerkt, dass er nicht mehr so spritzig war. Deshalb kommt uns die Pause jetzt ganz gelegen. Jetzt können alle regenerieren und dann geht es mit vollen Akkus in die neue Runde. Bis dahin sollen die Jungs sich mal ausruhen und Weihnachten feiern. Und vielleicht auch einfach mal mein Gesicht nicht sehen müssen, was vielleicht auch nicht so schlecht ist“, sagte Arnold.
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