Anhausen: Menschenkette für Demokratie und Zusammenhalt
Von Wolfgang Tischler
Die Initiative "Kirchspiel für Demokratie und Zusammenhalt" hatte am 8. Mai ins Gewerbegebiet Petershof Anhausen eingeladen, um gemeinsam eine Menschenkette entlang der Landstraße 258 zu bilden. Das Motto lautete: "Hand in Hand für unsere Demokratie".
Anhausen. Der 8. Mai ist der Tag der Befreiung vom NS-Regime. "In einer Zeit, in der nationalistisches und völkisches Gedankengut wieder Aufwind bekommt, Demokratie und Zusammenhalt in Europa in Gefahr sind, müssen diese Werte verteidigt werden", erklärt der Mitinitiator Dominik Reukauf in seiner Ansprache an die knapp 300 zur Demonstration erschienen Mitbürger.
"In Anbetracht der am 9. Juni anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament und den Kommunalwahlen bei uns, möchten wir im Kirchspiel Anhausen ein Zeichen setzen und für ein Leben in Freiheit, Toleranz, Vielfalt, Solidarität und Frieden zusammenstehen. Wir schätzen die wertvolle und offene Gemeinschaft in unserem Kirchspiel und möchten dazu beitragen, diese zu erhalten und zu fördern", fuhr Reukauf fort. Diverse Redner ergriffen das Wort und warnten zum Beispiel vor Sprüchen wie: "Abschieben schafft Wohnraum". Dies sei zutiefst menschenverachtend. Sie warnten wörtlich vor "Wölfen im Schafspelz und Sprücheklopfern, deren Ziel es ist, unsere Gesellschaft zu spalten". Frieden und Demokratie seien nicht selbstverständlich, sondern "wir alle müssen etwas dafür tun".
Die Vertreter der Kirche, Andreas Laengner und Norbert Hendricks, erklärten, dass "völkisches Denken immer zur Herabwürdigung des Menschen führe. Wir im Kirchspiel sind für Vielfalt der Menschen, wir stehen für Demokratie, Toleranz und ein vereinigtes Europa".
Alle Redner waren sich einig, dass wichtig sei wählen zu gehen und nicht aus Protest eine rechte Partei zu wählen. Jede Stimme zähle. Für die Demonstration wurde extra ein Lied geschrieben. Unter Gitarrenbegleitung wurde es gemeinsam gesungen. Hier ein kleiner Ausschnitt:
"Wir sind das Kirchspiel, vier Dörfer zusammen
Sind`ne Gemeinschaft - all zusamm‘
Woll`n tolerant für alle sein.
Wir halten zusammen, keiner steht allein.
Wir stehen zusammen, nicht allein…"
Nach den Reden ging es mit Polizeibegleitung über die Landesstraße 258 und auf dem parallel verlaufenden Fahrradweg wurde eine mehrere hundert Meter lange Menschenkette gebildet. Sie stellte den Abschluss der Demonstration dar, die ohne Zwischenfälle verlief. woti
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