Dierdorfer Stadtwald wird geschont
Rat beschließt reduzierten Holzeinschlag – Jahresdefizit von 41.000 Euro – In Brückrachdorf und in Elgert werden mehrere tausend Douglasien gepflanzt
Dierdorf. Der ungeplante Geldsegen, den Mutter Natur in den beiden vorangegangenen Jahren der Stadtkasse durch Sturmschäden und vermehrte Einnahmen aus Holzverkäufen bescherte, bleibt 2012 wahrscheinlich aus.
Revierförster Bernd Frorath erklärte dem Stadtrat am Mittwochabend (21.12.), dass der Einschlag nach den Sturmschäden 2010 zwar gedrosselt worden war, aber 2011 doch mehr Bäume gefällt werden mussten wegen Borkenkäferschäden. Das hat den Fichteneinschlag erhöht. Es bleibt 2011 ein Gewinn von 270.000 Euro. Aber: „Wir leben von der Substanz“, warnte Bernd Frorath und deutete damit an, dass der Einschlag reduziert werden muss.
Aufgrund allgemein großer Nachfrage nach Holz sind die Preise momentan sehr gut. Auch die Nachfrage nach Brennholz ist in der Stadt Dierdorf sehr hoch. Dennoch soll der Einschlag in 2012 heruntergefahren werden, um den Bestand nicht zu gefährden. Geplant ist ein Holzeinschlag von 930 Festmetern – 2011 waren es 1.700 Festmeter. Aus der Holzvermarktung ergibt sich ein Gewinn von 55.000 Euro. Weitere Einnahmen in Höhe von 23.000 Euro kommen hinzu aus Pachtverträgen und Zuweisungen des Landes. Insgesamt auf der Habenseite des Dierdorfer Forsts also 78.000 Euro
Dem gegenüber stehen allerdings Ausgaben von fast 120.000 Euro für die Waldbewirtschaftung. Unter anderem werden für 15.000 Euro 6.000 Douglasien in Brückrachdorf gepflanzt und zwei Hektar Douglasien und Laubholz in Elgert. Unter dem Strich – die Einnahmen aus Holzverkauf, Waldverpachtung und ähnlichem gegengerechnet, macht die Dierdorfer Holzwirtschaft 2012 voraussichtlich ein Defizit von 41.000 Euro.
Revierförster Bernd Frorath empfahl für die Zukunft, die Holzpreise etwas anzuheben, weil sie in Dierdorf unter dem marktüblichen Niveau liegen. Er lud die Stadtratsmitglieder am 21. April zu einer Waldexkursion in den Stadtwald in Wienau ein.
Straßen Schönholz/Krustengarten in Giershofen
Hier hatte es Beschwerden über Mängel am Zustand der neu gebauten Straßen gegeben. Daraufhin hatte die Stadt ein Gutachten über die Qualität der Straßen in Auftrag gegeben. Am 8. Dezember hatte eine Fachfirma die Straßen überprüft. Das Ergebnis: In fast allen Bereichen wurden die Grenzwerte für Unebenheiten erheblich überschritten.
Der Gutachter empfahl am Ende, die schadhaften Straßenbereiche komplett neu zu bauen. Stadtbürgermeister Vis hat die Angelegenheit an die Verwaltung weitergeleitet und sie gebeten, die Ansprüche der Stadt umzusetzen. Er rechnet damit, dass es zu einem Rechtsstreit mit der Firma und dem Planer des Straßenneubaus kommt. Holger Kern
Weiterer Bericht folgt.
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