Pressemitteilung vom 25.05.2024
60 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr: Feierlichkeiten von ungewisser Zukunft überschattet
Ende April feierte das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) sein 60-jähriges Bestehen. Allerdings werfen die geplanten Kürzungen beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) einen Schatten auf die Feierlichkeiten.
Region. Im Laufe der letzten sechs Jahrzehnte haben sich Hunderttausende junger Menschen im Rahmen des FSJs und des BFDs für andere engagiert. Anlässlich des Jubiläums dankte das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. (RWL) einer der größten Träger von Freiwilligendiensten in Deutschland, mit rund 2.000 Freiwilligendienstleistenden pro Jahr, allen Freiwilligen und Einsatzstellen für ihr Engagement.
Kirsten Schwenke, Vorständin der Diakonie RWL, lobte den Freiwilligendienst als Erfolgsmodell für Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. "Wir danken allen Freiwilligen, die sich in unseren Altenheimen, Krankenhäusern, Kindertagesstätten oder in der Behindertenhilfe für andere eingesetzt haben und einsetzen. Und wir danken unseren Mitgliedseinrichtungen, die den Freiwilligen einen guten Rahmen bieten und dafür sorgen, dass sie sich ganz individuell einbringen und ihre Stärken entfalten können", sagte sie.
Mathias Schmitten, Leiter des Zentrums Freiwilligendienste der Diakonie RWL, bestätigte die positive Wirkung der Freiwilligendienste auf das demokratische Gemeinwesen. "Wir reden häufig darüber, was uns spaltet. Freiwilligendienste bringen Menschen zusammen. Die wertvolle Arbeit unserer Freiwilligen kommt direkt bei den alten und kranken Menschen, bei Kindern und Menschen mit Behinderung an", erklärte er.
Allerdings steht die Zukunft der sozialen Freiwilligendienste auf wackeligen Beinen. "Dem Bundesfreiwilligendienst drohen für das Jahr 2025 nach wie vor drastische Kürzungen, die zum Wegfall von einem Drittel der Stellen im BFD führen könnten", warnt Schmitten. Er sieht sowohl die Landes- als auch die Bundespolitik in der Pflicht, die Finanzierung der Freiwilligendienste zu sichern.
"Wir hatten eine unglaublich erfolgreiche Petition zur Stärkung der Freiwilligendienste auf Bundesebene, die vom Petitionsausschuss des Bundestages einstimmig mit höchstmöglicher Priorisierung an die Bundesregierung und die Ländervertretungen überwiesen wurde", erläutert Schmitten. Nun müsse die Politik handeln. Insbesondere, da mehr als die Hälfte der Freiwilligen sich nach ihrem Dienst für eine Ausbildung im sozialen oder pflegerischen Bereich entscheiden. (PM/red)
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