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Nachricht vom 01.06.2024    

Besonderes Konzert in besonderem Ambiente: Tango auf Schloss Stolzenfels

Von Helmi Tischler-Venter

Die Reihe "Burgenklassik 2024" der Villa Musica Rheinland-Pfalz startete am Freitag, dem 31. Mai mit dem Duo Bandini - Chiacciaretta auf Schloss Stolzenfels. Die Zuhörer erlebten ein Konzert der Extraklasse, denn die beiden italienischen Virtuosen präsentierten argentinischen Tango eindringlich mit Gitarre und Bandoneón.

Das Duo Bandini - Chiacciaretta auf Schloss Stolzenfels. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Koblenz. Wie die Vorsitzende des Freundeskreises der Villa Musica, Moderatorin Barbara Harnischfeger in ihrer Begrüßungsrede betonte, stellte das Duo eine Besonderheit dar, weil die Villa als Stiftung des Landes Rheinland-Pfalz musikalische Jugendförderung durch Kammermusikkurse in Schloss Engers betreibt. Die Konzertreihe "Burgenklassik" zeigt an Wochenenden, was die Villa Musica kann im Zusammenspiel mit historischen Bauwerken und Schönheiten der Landschaft.

Die hochklassigen Musiker entlockten ihren Instrumenten vielfältige Klänge. Cesare Chiacchiaretta brachte sein Bandoneón zum Jammern, Jubeln, Singen und Seufzen, während Giampaolo Bandini die Gitarrensaiten mal zart und verliebt, mal kräftig und wild oder auch traurig und dramatisch erklingen ließ. Inbrünstig und präzise präsentierte das Duo sowohl sein kongeniales Zusammenspiel als auch anrührende Soli.

Die beiden Tango-Spezialisten wählten für ihr Konzert auf Stolzenfels Hits des "Tango-Erneuerers" Astor Piazzolla. Da der Argentinier in Paris studierte, klingen seine Stücke sowohl nach Tango Argentino als auch nach Pariser Cabaret. Die lebhafte Musik manifestiert getanzte Leidenschaften, lässt langsame und schnelle Bewegungen zu.

Das erste melancholisch anmutende Stück "Ave Maria" (Tanti Anni Prima) wurde von Piazzolla als Filmmelodie komponiert. Das rhythmusbetonte "Gallo Ciego" hingegen, wurde von dem klassischen Tango-Komponisten Augustin Bardi einem munteren Kinderspiel gewidmet.



Zu Herzen gehendes Lamento kreierte Piazzolla, als sein Vater starb: "Adios Nonino - Adieu, Väterchen". Es folgten aus einer Piazzolla-Oper zwei Themen, das getragen klingende "Tema de Maria" und das schwungvolle "Milonga de la Anunciation".

Nach der Pause legten Gitarrist und Akkordeonist mit flinken Fingern los mit dem wilden "Escualo" und "Invierno Porteno", das den Winter in Buenos Aires als kalt, regnerisch und grau beschreibt, "more or less like Germany today" laut Giampaolo Bandini.

Eine eingängige, tanzbare Melodie "Nubes de Buenos Aires" von Máximo Diego Pujol bildete einen Gegensatz zum folgenden Finale mit den drei berühmtesten Kompositionen Piazzollas: "La Muerte del Angel - Der Tod des Engels", aggressiver Kontrapunkt auf Johann Sebastian Bach, gefolgt vom langsamen Tango "Oblivion - Vergessen" und dem dramatischen "Libertango" - Kombination aus Libertad/Freiheit und Tango.

Natürlich wurden die hervorragenden Musiker erst nach Zugaben mit Standing Ovations verabschiedet.

Einen Überblick über weitere besondere Klassikkonzerte in historischen Gebäuden finden Sie hier. htv



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