Reisen ohne Hindernisse: Einweihung des barrierefreien und modernen Bahnhofs in Linz
Von Tamara Rehn
Mit dem Aufzug hoch zum Gleis fahren? Keine Stufen mehr nehmen, um in die Bahn zu gelangen? Diese Punkte standen unter anderem auf dem Programm bei der Sanierung des Linzer Bahnhofs, um ein barrierefreies Reisen zu ermöglichen. Nun wurde der Bahnhof offiziell eingeweiht.
Linz am Rhein. Mit täglich circa 1.400 Reisenden und einer Lage zwischen den großen Ballungsräumen Köln/Bonn und Rhein/Main ist der Linzer Bahnhof gut frequentierter. Mit den Sanierungsarbeiten sollte der Bahnhof modern und barrierefrei werden und somit das Reisen für alle komfortabler gestalten. Dass die Aufzüge dabei zunächst nicht ganz mitspielen wollten, war zwar ärgerlich, der Bahnhof konnte dennoch genutzt werden. Nun sind die Aufzüge einsatzbereit und am Montagvormittag (17. Juni) wurde der barrierefreie Bahnhof endlich offiziell eingeweiht. Anwesend bei der Einweihung waren: Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, Achim Hallerbach, Landrat des Kreises Neuwied, Erwin Rüddel, Mitglied des Bundestags, Dr. Hans Georg Faust, noch amtierender Bürgermeister von Linz, Otto Helmut Muthers, designierter Nachfolger als Bürgermeister von Linz, Stefan Schwinn, Leiter Personenbahnhöfe Deutsche Bahn Region Mitte, sowie weitere Vertreter der Kommunalpolitik in Linz.
Bahnhofsanierung ist Gemeinschaftsarbeit
Um Reisenden eine möglich komfortable Reise ermöglichen zu können, müssen mehrere Punkte berücksichtigt werden. Das fängt schon bei der Zugänglichkeit der Gleise an. Ohne Aufzüge wird es schwer, mit zum Beispiel Koffern oder einem Kinderwagen an das Gleis zu gelangen. Weiter geht es dann auch in den Zug selbst einzusteigen. Es gibt Bahnhöfe, an denen der Bahnsteig niedriger als die Zugschwelle ist und Reisende beim Einsteigen ein bis zwei Stufen nehmen müssen. Mit zwei neu installierten Aufzügen und einer Erhöhung des Bahnsteigs um 76 Zentimeter sind dies nun keine Probleme mehr am Linzer Bahnhof. Dass eine solche Modernisierung Zeit und Geld in Anspruch nimmt, unterstreicht die Sanierung des Bahnhofs. Im Jahr 2011 hatte das Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz die Möglichkeit dargelegt, dass 2013 Gelder in eine Sanierung des Linzer Bahnhofs fließen könnten. Rund 10,8 Millionen Euro hat der neue Bahnhof letztendlich gekostet. Dabei kamen 7,5 Millionen Euro durch die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV), etwa 2,3 Millionen Euro zahlte das Land Rheinland-Pfalz, fast eine Million Euro wurden durch Kommunalmittel und 160.000 Euro durch Eigenmittel der DB InfraGo getragen. Eder betrachtet ein solches Projekt als eine Gemeinschaftsarbeit und freut sich, dass Menschen egal welcher Altersklasse, ob mit oder ohne Behinderung den Bahnhof ohne zusätzliche Hilfe nutzen können.
Nach dem Projekt ist vor dem Projekt
Mit Blick auf die geplante Generalsanierung des Mittelrheintals 2026 zeigt sich Schwinn schon zufrieden, einen kleinen Teil des großen Projekts mit dem Linzer Bahnhof bereits abgeschlossen zu haben. Die Generalsanierung wird im Zuge eine Vollsperrung stattfinden. Landrat Hallerbach, welcher auch Verbandsvorsteher des SPNV Nord ist, sieht in der Vollsperrung die richtige Vorgehensweise, da nach der Sanierung die Strecke wieder in Vollbetrieb genommen werden soll und sichert die Unterstützung des SPNV Nord und des Landkreises Neuwied zu.
Aber auch im kleineren Rahmen stehen weitere Sanierungen an, so, laut Hallerbach, sei der Bahnhof in Unkel im Gespräch für eine Sanierung. Denn durch moderne und barrierefreie Bahnhöfe wird das Reisen nicht nur komfortabler, sondern auch attraktiver gemacht und alle Beteiligten hoffen, dadurch mehr Reisende in die Züge zu bekommen. (Tamara Rehn)
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