Frauenpower und Millionenfrage wie bei Jauch in der Westerwald Bank
Von Helmi Tischler-Venter
Dass eine Informationsveranstaltung über Geldanlage auch unterhaltsam und lustig sein kann, bewies die Westerwald Bank in Altenkirchen am Donnerstagabend (20. Juni) mit ihrer Veranstaltung "Frauenpower - finanziell unabhängig", in der Schauspielerin Alice Hoffmann als Show-Act die Kundinnen bestens unterhielt.
Altenkirchen. Marktbereichsleiterin Sandra Vohl war überwältigt von dem Zuspruch, den die Veranstaltung für Frauen fand. In einer Talkrunde machten die Kundenberaterinnen Ilka Rosenberg und Anja Gastall deutlich, dass finanzielle Vorsorge ein wichtiges Thema für Frauen ist. Persönliche Erfahrungen zeigten den Bankfachfrauen, dass Frauen sich um viele Mitmenschen kümmern und sich selbst dabei oft vergessen.
Bekannt ist Alice Hoffmann vor allem durch ihre Fernsehrolle als Hilde Becker. Mit deren Markenzeichen Kittelschürze und Hütchen betrat Hoffmann die Bühne und brachte mit einem originellen "Lebenslauf" das Publikum zum Lachen. Obwohl die meisten Besucherinnen nicht aus dem Saarland kamen, war Hildes Dialekt für alle verständlich. "Die Leute lachen immer, wenn man sagt, man komme aus dem Saarland, dabei gehört es seit 1957 zu Deutschland." In der Tagesschau komme das Land nur als Eichmaß für Katastrophen vor.
Hilde beklagte, dass ihr Heinz sie für eine Jüngere verlassen hat und überlegte, ob das vielleicht an der Brille lag, weil ein Optiker meinte, Brille verleihe ein intellektuelles Aussehen, das stehe den meisten Frauen gar nicht. Vielleicht habe es auch an der Figur gelegen, aber durch "schlimmes Fasten" habe sie noch fünf Kilogramm zugenommen. Denn "solange Kakaobohnen auf Bäumen wachsen, ist Schokolade für mich Obst."
Die Versicherungsfachfrau Daniela Steinle referierte zum Thema "Zukunftsvorsorge ist Frauensache". Umfragen zeigten, dass Frauen gern im Ruhestand so weiterleben würden wie bisher und endlich ihr Leben genießen wollen. Dafür ist Geld nötig, aber oft fehlen Rücklagen. Daher wird an den schönen Dingen gespart. Männer haben deutlich mehr gesetzliche Rente zur Verfügung.
Die Freiraumfallen für Frauen sind geringerer Bruttostundenlohn, Kinder, deretwegen sie Teilzeit statt Vollzeit arbeiten, Trennung, denn ein Drittel der Ehen wird geschieden, eine fünf Jahre längere Lebenserwartung und Pflegebedürftigkeit. Daher appellierte Steinle an die Frauen, die eigene Rentenversicherung und die Zukunftsvorsorge zu checken, staatliche Förderungen zu nutzen, sich über Pflege zu informieren und die Beratung in der Bank zu nutzen.
Fondsmanagerin Vera Diehl verteilte Pflegemittelverpackungen als Impuls, darüber nachzudenken, wofür man sein Geld ausgibt und von diesen Firmen Aktien zu erwerben, damit man einen Teil des Geldes als Aktionär zurückerhält. Die Fachfrau nannte zehn überzeugende Gründe für Aktien und nannte ihre Kriterien für die Aktienauswahl. Ihr Fazit lautete: Frauen brauchen finanzielle Unabhängigkeit - jetzt und in Zukunft. Daher lohnt sich Aktieninvestment, denn die Renditen sind super.
Alice Hoffmann meinte, Heinz habe so oft "Geh fort!" gesagt, bis sie eines Tages wirklich gegangen sei - mit schlechtem Gewissen und der Angst, die Welt gehe unter. Stattdessen ging die Sonne auf! Ihr Ex erlaubte ihr nicht zu arbeiten, was früher ganz normal war. Bei einem Ratespiel im Stil von "Jauche Günther" stimmte die Kabarettistin ab, seit wann Frauen ein eigenes Bankkonto führen dürfen. Die 500.000 Euro-Antwort: erst seit 1976! Hoffmann stellte fest: "Geld allein macht nicht glücklich, es muss einem auch gehören!"
Die Künstlerin überraschte mit stimmgewaltigem Gesang und sexy Kittelschürzen-Striptease. Als Zugabe präsentierte sie das Lied "Always look on the bright side of life" mit eigenem saarländischem Text. htv
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