IT-Outsourcing: Warum sich immer mehr Unternehmen von der internen IT trennen
RATGEBER | Um innerbetriebliche Strukturen zu verschlanken, Kosten zu reduzieren und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, lagern zunehmend mehr Unternehmen Prozesse ganz oder teilweise aus. Insbesondere der IT-Bereich ist verstärkt von dieser Entwicklung betroffen. Doch was genau versteht man unter einem solchen Prozess und wie können Unternehmen konkret von IT-Outsourcing profitieren?
Ursprung und Arten von IT-Outsourcing
IT-Outsourcing gibt es prinzipiell schon seit den Anfängen der Informationstechnologie und erlebte mit dem Beginn des Internetzeitalters einen ersten Boom. Ein zuverlässiger IT-Partner ist etwas, woran viele Unternehmen einen hohen Bedarf haben. Mittlerweile bieten Cloud-Dienste, Automatisierung und KI zahlreiche weitere Möglichkeiten und IT-Outsourcing fester Bestandteil der Geschäftsstrategie von kleinen und großen Unternehmen. Insgesamt unterscheidet man zwischen unterschiedlichen Arten des IT-Outsourcings, zu den häufigsten zählen unter anderem:
• Onshore-Outsourcing (Auslagerung an einen Dienstleister im gleichen Land)
• Nearshore-Outsourcing (Auslagerung an einen Dienstleister aus einem in der Nähe befindlichen Land)
• Offshore-Outsourcing (Auslagerung an einen Dienstleister aus einem Land mit geringem Lohnniveau)
• Cloud-Outsourcing (Auslagerung an einen Cloud-Dienstleister)
• Business Process Outsourcing (Auslagerung sekundärer Unternehmensprozesse an einen Dienstleister)
Welche Vorteile hat IT-Outsourcing?
Ob Start-up, mittelständisches Unternehmen oder globaler Konzern, externe IT-Dienstleister sind für viele Unternehmen zu unerlässlichen Begleitern geworden. Selbstverständlich ist es immer eine individuelle Einzelfallentscheidung für Unternehmen, wie sie ihre IT handhaben und welche Option die jeweils beste ist – dennoch hat es seine Gründe, warum sich zunehmend mehr Unternehmen für entsprechende Dienstleister entscheiden – auch der Fachkräftemangel ist einer davon.
Unternehmen, die vor der Entscheidung stehen, ob sie ihre IT intern oder extern betreiben wollen, sollten zunächst klären, welche internen Fähigkeiten vorhanden sind und beibehalten werden sollen, und welche Fähigkeiten zusätzlich benötigt werden. Eine Auslagerung, unabhängig vom jeweiligen Bereich, muss immer in die Gesamtstrategie eines Unternehmens eingebettet werden. Es gibt eine ganze Reihe von Vorteilen, von denen Unternehmen durch die Inanspruchnahme eines externen Dienstleisters für die IT profitieren können. Prinzipiell gibt es eine ganze Reihe von Vorteilen, von denen Unternehmen durch die Inanspruchnahme eines externen Dienstleisters für die IT profitieren können:
Kostenreduktion
Je nach Unternehmen können durchaus hohe Summen eingespart werden, wenn die IT an einen externen Dienstleister ausgelagert wird. Unternehmen sparen nicht nur die reinen Personalkosten für eigene Mitarbeiter, sondern auch deren Schulungen und Weiterbildungen sowie den Kauf und die Wartung einer eigenen IT-Infrastruktur.
Effizienzsteigerung und bessere Qualität
In der Regel können externe Dienstleister wesentlich gründlicher arbeiten als eine teure inhouse IT-Abteilung. Sie verfügen über spezifisches Fachwissen und haben Zugang zu modernsten Technologien und Tools, was der Effizienz zugutekommt. Das wiederum führt zu einer allgemeinen Effizienzsteigerung.
Mehr IT-Sicherheit
Auch in Bezug auf die IT-Sicherheit können Unternehmen unter Umständen stark profitieren, denn externe Dienstleister verfügen über umfassende Kenntnisse im Bereich Cybersecurity. In Zeiten, in denen die Gefahr von Malware, Hackerangriffen und Datenverlust immer größer wird, ist dies ein wichtiger Aspekt. Ferner können externe Dienstleister auch in Bezug auf die einzuhaltenden Regeln und Vorschriften der DSGVO eine große Unterstützung sein, da sie mit entsprechenden Regelwerken vertraut sind.
Flexibilität und planbare Kosten
Unternehmen können ihre IT-Ausgaben sehr genau kalkulieren, wenn sie die gesamte oder auch nur Teile der IT auslagern. Bei steigenden Anforderungen ist es zudem unkompliziert möglich, das Servicelevel zu erweitern und an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen.
Fokus auf Kernkompetenzen
Ein Unternehmen ist umso erfolgreicher, je mehr es sich auf seine eigentlichen Kernkompetenzen konzentrieren kann. Eine Marketing-Agentur entwickelt Kampagnen und Strategien, ein Getränkehersteller produziert Erfrischungsgetränke und ein IT-Dienstleister stellt sicher, dass die IT jederzeit funktioniert. Nicht zuletzt können Unternehmen durch ein IT-Outsourcing den Fokus also verstärkt auf das Kerngeschäft legen und müssen keine internen Ressourcen verbrauchen. Auch neuste Technologien im Bereich KI können hier sinnvoll zum Einsatz kommen.
Welche Risiken birgt IT-Outsourcing?
Nichts hat ausschließlich Vorteile, und so sollte man auch etwaige Risiken bedenken, die man bei der Auslagerung von IT-Prozessen eingeht. Diese können, müssen aber keinen Nachteil darstellen:
Abgabe von Kontrolle
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt beim IT-Outsourcing ist die Abgabe der Kontrolle über die IT-Systeme. Das kann für manche Unternehmen kein Problem darstellen, andere jedoch müssen unter Umständen enger mit ihren IT-Systemen interagieren können. Auch wird es bei einem externen Dienstleister möglicherweise schwieriger, auf etwaige Probleme oder Änderungen der IT zu reagieren.
Abhängigkeit
Je nach IT-Infrastruktur und erforderlichen Leistungen kann es sein, dass Unternehmen sich zu stark von einem Anbieter abhängig machen und es schwierig werden kann, diesen zu wechseln, wenn es zu Unstimmigkeiten kommen sollte. Daher ist ein zuverlässiger IT-Partner besonders wichtig – dieser sollte neben Erfahrung vor allem auch eine gute Reputation aufweisen.
Fazit
Ob Unternehmen auf den anhaltenden Fachkräftemangel reagieren, Kosten einsparen wollen oder schlicht auf eine eigene IT-Infrastruktur verzichten möchten – IT-Dienstleister sind eine zunehmend wichtiger werdende Stütze für Unternehmen jeglicher Branche. Man kann davon ausgehen, dass sich der Trend zum IT-Outsourcing in den kommenden Jahren weiter verstärken wird. (prm)
Autor: Peter Straußner