Politische Überraschung in Raubach: Florian Albrecht kandidiert als Ortsbürgermeister
Von Angela Göbler
Eigentlich wollte er sich noch fünf Jahre Zeit nehmen, bevor er ernsthaft über eine Kandidatur zum Raubacher Ortsbürgermeister nachdenkt: Dass Florian Albrecht nun doch früher ins politische Rampenlicht tritt, war so nicht geplant. Nachdem bei der Kommunalwahl im Juni die Raubacher aber nach dem Tod des Kandidaten Rudolf Kroll auf den Urnengang verzichten mussten, ist nun die Zeit reif.
Raubach. "Der Gedanke, zu kandidieren, war mir nicht ganz fremd, ich hatte nur so schnell nicht damit gerechnet", gibt Albrecht zu. Er sieht die Zeit als reif an und tritt als Kandidat auf, nachdem auch der zweite Kandidat Wolfgang Dickkopf seine Kandidatur aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hat. Mittlerweile steht der Wahltermin am 15. September fest und auch die Bewerbungsfrist für Bürgermeisterkandidaten ist verstrichen: Albrecht bleibt der einzige Bewerber.
Florian Albrecht, geboren 1981, kommt ursprünglich aus Neuwied-Gladbach und ist selbstständiger Unternehmer im Bereich IT-Service und Consulting. 2007 kam er durch einen Hauskauf nach Raubach, davor kannte er den Ort als aktiver Sportschütze praktisch nur durch die großen Schützenfeste. Bekannt wurde er in Raubach durch sein Engagement im Vereinsleben, unter anderem als aktiver Feuerwehrmann und als zweiter Vorsitzender des Fördervereins der freiwilligen Feuerwehr Raubach. Politisch ist er Mitglied der Freien Wähler, wird aber als unabhängiger Kandidat antreten. Sein Ziel ist es, Raubach auf Verbandsgemeinde-Ebene zu vertreten und der Gemeinde eine Stimme zu geben, die auch gehört wird.
Konstruktiven Austausch fördern
Raubach gilt als kommunalpolitisch schwieriges Pflaster, doch Albrecht lässt sich davon nicht beirren. "Ich bin politisch ungestempelt und kann ohne Altlasten agieren", betont er. Er plant, im Gemeinderat dazu beizutragen, dass wieder effizient und strukturiert gearbeitet werden kann, und möchte konstruktiven Austausch mit allen Ratsmitgliedern fördern, unabhängig von deren Fraktionszugehörigkeit.
Albrecht sieht viele dringende Sachthemen, von der Ansiedlung weiterer Betriebe im Industriegebiet bis hin zur energetischen Sanierung der Straßenbeleuchtung. "Es gilt, alte Baustellen abzubauen und Fördermöglichkeiten zu erkunden. Das wird ein straffes Programm und viel Arbeit, aber es ist schaffbar", sagt Albrecht. Im Rat sieht er sich künftig weniger als Impulsgeber, sondern als Wegbereiter: "Ich will dem Rat dabei helfen, Ideen nicht pauschal zu blockieren, nur weil sie von anderen kommen." Dabei gelte es, nicht immer nur den eigenen Kopf durchzusetzen und Privates von Politischem zu lösen.
Kommunikation mit den Bürgern
Die Kommunikation mit den Bürgern liegt ihm besonders am Herzen. Er plant, Ratssitzungen informativ und interessant für die Bürger zu gestalten und möchte "die Ratsmitglieder und die Bürger ernstnehmen und die Ideen aus einem verjüngten Rat nicht blockieren."
Bis zum Wahltermin am 15. September will Albrecht die Zeit nutzen, um sich bekannt zu machen und mit den Bürgern zu kommunizieren. Eine Gelegenheit dazu gibt es schon am Sonntag, 25. August, wenn der Bürgermeisterkandidat ab 17 Uhr am Mehrgenerationenplatz für Gespräche und Begegnungen mit den Raubachern bereitsteht. Bei gekühlten Getränken und Snacks will er so die Gelegenheit nutzen, sich in entspannter Atmosphäre den Dorfleuten vorzustellen. Denn da er der einzige Bewerber geblieben ist, ist es so gut wie sicher, dass der nächste Raubacher Ortschef Florian Albrecht heißen wird.
(Angela Göbler)
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