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Pressemitteilung vom 27.08.2024    

DRK-Ortsverein Neuwied und Helfende Pfoten trainieren für den Ernstfall

Drei Sanitäter eilen zu einer Frau, die benommen auf dem Boden sitzt: Kreislaufprobleme. Ihre Hündin weicht ihr nicht von der Seite – an der Leine prangt die Aufschrift "Assistenzhund". Die Frau muss ins Krankenhaus. Doch können die Helfer auch die Hündin sicher mitnehmen? Die Szene ist zum Glück nur eine Übung.

Mitglieder des DRK-Ortsvereins Neuwied, der Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Kreises Neuwied und der Assistenzhunde "Helfende Pfoten" gGmbh am gemeinsamen Übungsabend. (Fotos: DRK-Ortsverein Neuwied e.V.)

Neuwied. Der DRK-Ortsverein Neuwied, die Schnelleinsatzgruppe Betreuung des Kreises Neuwied und die Assistenzhunde "Helfende Pfoten" gGmbh haben gemeinsam geprobt, wie medizinische Teams im Ernstfall Menschen mit Assistenzhund versorgen und mit dem Rettungswagen transportieren können. Die DRKler sammelten dabei wertvolle Praxiserfahrung im Umgang mit den Tieren.

Umgang mit Assistenzhunden in Notsituationen
Acht Teams aus Mensch und Hund sind zu einem der wöchentlichen Dienstabende ins Neuwieder DRK-Vereinsheim angereist. In verschiedenen Übungen trainierten die Ehrenamtlichen der Schnelleinsatzgruppe Betreuung, wie sie Menschen mit einem Assistenzhund ansprechen und versorgen, wie sie das Tier in die Rettung einbinden und sogar im Rettungswagen sicher mitnehmen können. Verpflichtet sind die Sanitäter dazu nicht, doch Jürgen Häring, Bereitschaftsleiter beim DRK-Ortsverein Neuwied, erklärt: "Getreu unserem obersten Grundsatz der Menschlichkeit sehen wir das als unsere Pflicht an." Die helfende Pfoten-Geschäftsführerin Katharina Küsters ergänzt, dass eine Trennung vom Hund für die Betroffenen zusätzlich großen Stress sein kann.

Der Begriff "Assistenzhund" ist in Deutschland seit 2021 offiziell festgelegt. Die speziell ausgebildeten Tiere begleiten etwa sehbehinderte oder gehörlose Menschen, erkennen Anfälle und Schocks. Andere unterstützen demente, autistische oder traumatisierte Menschen. Weltweit sind laut Katharina Küsters mehr als 200 unterschiedliche Assistenzaufgaben definiert. Helfende Pfoten wurde 2017 in Overath gegründet. Aus der Arbeit der Organisation sind bereits 115 geprüfte Teams aus Hund und Mensch hervorgegangen.

Im Rettungswagen geht die Übung für Testpatientin Bettina und ihre vierjährige Mischlingshündin Elsa weiter. Während die Patientin schon sicher angeschnallt im Wagen sitzt, schlängeln die Sanitäter Rosalia, Thorsten und Sehada noch die Leine der Hündin durch eine Lasche am Sitz. Dann geht es los auf eine kurze Übungsfahrt durchs Gewerbegebiet Distelfeld. Elsa blickt durchweg ihr Frauchen an und zeigt sich selbst vom Martinshorn unbeeindruckt. Dafür gibt es ein Popcorn aus dem Snackbeutel.
Elsa hilft ihrem Frauchen im Alltag, zum Beispiel, indem sie Dinge vom Boden aufhebt oder Wäsche in die Waschmaschine räumt. "Jeder Hund ist für einen Menschen speziell ausgebildet", sagt Katharina Küsters. Die Vierbeiner bringen in Notsituationen wichtige Medikamente herbei, legen sich schützend auf ihren Menschen oder sind ihnen eine psychische Stütze. Für das Training eignet sich nicht eine bestimmte Hunderasse. "Der Assistenzhund muss zum Menschen passen", erklärt Küsters.



Auch Vierbeiner brauchen in manchen Situationen das DRK
"Im Katastrophenschutz ist der Umgang mit Tieren für uns nicht außergewöhnlich", sagt Bereitschaftsleiter Jürgen Häring. So rettete das DRK etwa bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 viele Menschen samt Haustieren aus ihren Häusern und brachte sie zu Betreuungsstellen. Auch eine solche Situation übten die DRKler gemeinsam: Ein Helferteam nimmt die Daten der Testgeretteten Claudia und ihres zweieinhalbjährigen Berger-de-Brie-Hunds Evan auf. Danach helfen die Ehrenamtlichen den beiden in den Mannschaftswagen. Eine solche Registrierung von Verletzten und Betroffenen ist ein Kernaspekt der DRK-Arbeit im Katastrophenschutz, sagt Jürgen Häring.

Auch die Mensch-Hunde-Teams gewannen bei der Übung wertvolle Praxiserfahrung: Die Hundehalter erfuhren, welche Informationen über sich und ihren Hund für die Sanitäter wichtig sein können. Die Hunde sollen sich an die Helfer in der grellen Uniform und die Fahrt im Rettungswagen gewöhnen. So ist die ungewohnte Situation in einem echten Notfall nicht mehr fremd – für Patienten, Sanitäter und Vierbeiner. "Das wird nicht die letzte Übung dieser Art für uns bleiben", kündigt Bereitschaftsleiter Jürgen Häring nach erfolgreich absolviertem Training an. (PM)


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