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Pressemitteilung vom 13.10.2024    

Ökologische Schätze und kulturelles Erbe unserer Landschaft am Beispiel von Oberbieber

Streuobstwiesen sind traditionelle Landschaften, die im Neuwieder Becken häufig einen grünen Gürtel um die Ortschaften bilden. Sie sind ein wertvolles Ökosystem, ein kulturelles Erbe und ein Rückzugsort für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Foto: Grundschule Oberbieber

Neuwied. Streuobstwiesen sind ein wahres Paradies für die Biodiversität. Hier finden sich alte Obstsorten von Äpfeln, Birnen und Kirschen, die nicht nur köstliche Früchte tragen, sondern auch Lebensraum für viele Tiere bieten. Vögel, Insekten und kleine Säugetiere nutzen die Wiesen als Nahrungsquelle und Brutstätte. Besonders die Honigbienen, aber auch Wildbienen profitieren von der Blütenpracht im Frühling. Gleichzeitig sind sie für die Bestäubung unerlässlich. In Zeiten des Artensterbens sind Streuobstwiesen ein wichtiger Rückzugsort für bedrohte Arten und tragen somit aktiv zum Erhalt der Biodiversität bei.

Doch die Bedeutung der Streuobstwiesen geht über die Natur hinaus. Sie sind ein Teil unserer Kulturgeschichte. Viele dieser Wiesen wurden über Generationen hinweg gepflegt und bewirtschaftet. Die Erntezeit wurde in vielen Gemeinden mit Festen gefeiert, bei denen die Menschen zusammenkamen, um die Früchte ihrer Arbeit zu genießen und die Gemeinschaft zu stärken. Diese Traditionen sind nicht nur wichtig für den sozialen Zusammenhalt, sondern auch für das Bewusstsein für regionale Produkte und nachhaltige Landwirtschaft. Das Streuobst lässt sich vielseitig verarbeiten und beispielhaft sind Säfte, Marmeladen, Eingemachtes, Kompott, Dörrobst und Kuchen zu nennen.

In Zeiten des Klimawandels gewinnen Streuobstwiesen auch in ökologischer Hinsicht an Bedeutung. Sie tragen zur CO₂-Bindung bei und helfen, das Mikroklima zu regulieren. Die Bäume bieten Schatten und reduzieren die Erhitzung der Umgebung. Zudem fördern sie die Bodenfruchtbarkeit und verhindern Erosion.

Zum Erhalt dieser wertvollen Biotope hat sich im Rahmen des Stadtteilkonzeptes der Stadt 2012 die Streuobstinitiative Oberbieber gegründet. Seit 2017 pflegt sie aktiv die städtischen und privaten Streuobstflächen in und um Oberbieber. Im Jahresverlauf engagieren sich die Ehrenamtler beim Obstbaumschnitt, bei der Beseitigung der Misteln, beim Nachpflanzen der abgängigen Bäume, bei der Wiesenmahd und Verarbeitung der Früchte und erhalten so ein wertvolles Relikt unserer Kultur- und Naturlandschaft.



Ein besonders schönes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Gemeinschaft ist die kürzliche Apfelernte, bei der an verschiedenen Tagen Kinder aus den örtlichen Kindertagesstätten und der Grundschule tatkräftig mitgeholfen haben. Mit strahlenden Gesichtern und voller Begeisterung sammelten sie die Äpfel unter den Bäumen. Die Freude, die sie dabei hatten, war ansteckend und zeigte, wie wichtig es ist, die Jüngsten für die Natur und ihre Schätze zu begeistern. Diese Erlebnisse schaffen nicht nur Erinnerungen, sondern fördern auch das Bewusstsein für die regionalen Besonderheiten und ihre Heimat.

Vereinzelt wurde auch das Angebot der Initiative genutzt beim Apfelpressen vorbeizuschauen. Im Nachgang erhalten die begeisterten Kita-Gruppen und Grundschulklassen Apfelsaft von den Oberbieberer Streuobstwiesen.

Auch im kommenden Jahr setzt die Streuobstinitiative die Pflegearbeiten auf den Streuobstwiesen fort. Angedacht ist es, die Kinder schon zur Obstblüte auf die Flächen einzuladen um gemeinsam mit Ihnen den Artenreichtum des Biotoptyps zu entdecken.

Zur Unterstützung der Initiative werden noch tatkräftige Mitstreiter gesucht. Die Gruppe trifft sich jeden Dienstagvormittag für den Arbeitseinsatz. Interessenten können sich gerne unter der Nummer 0152-33777906 melden. (PM)



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