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Nachricht vom 16.11.2024    

BAP in Koblenz – ein Konzert, nicht nur für Fans des Kölschrocks

Von Wolfgang Rabsch

BAP sorgte in der Koblenzer CGM-Arena für einen energiegeladenen Abend, bei dem Klassiker aus den frühen Alben die Fans begeisterten. Die Band ließ Erinnerungen an vergangene Jahrzehnten aufleben und zeigte ihre ungebrochene Leidenschaft für die Musik. Ein Event, das noch lange nachhallt.

Alle Fotos: Wolfgang Rabsch

Koblenz. BAP endlich wieder in Koblenz, kein Wunder, dass innerhalb kürzester Zeit alle zur Verfügung stehenden Tickets verkauft waren. Wer das Konzert in der CGM-Arena erlebt hat, hätte meinen können, das Koblenz ein Vorort von Köln sei. Denn die Texte von BAP sind sämtlich im kölschen Dialekt gehalten, mit ganz speziellen Wörtern und Redewendungen, Trotzdem konnte die riesige Fangemeinde textsicher sich am tausendfachen Chorgesang beteiligen. Die rheinische Lebensweise und der Dialekt, haben längst Einzug In den Westerwald und die Eifel gehalten. Koblenz ist geographisch gesehen, das Eingangstor für die angrenzenden Mittelgebirge. BAP hatte ein Heimspiel in Koblenz, die Stimmung hätte im Sartory-Saal, oder in der Lanxess-Arena in Köln nicht besser sein können. Der Spirit, der von der Bühne ausging, wurde begierig von den Besuchern aufgesogen, die während des 200-minütigen Konzerts, ihre Liebe und Sympathie für die Band zum Ausdruck brachten.

Ja, es war etwas Besonderes, das die Besucher erleben durften. Eine Band, die nicht in Routine erstarrt ist, die mit glaubhafter Authentizität, von der ersten bis zur letzten Sekunde des Konzerts, mit nicht erlahmender Energie, getragen von der Begeisterung der Fans, ein Konzert ablieferte, das noch lange nachhallen wird.

Unbestrittener Chef im Ring ist Wolfgang Niedecken, der BAP Ende der 70-er Jahre gründete, mit der Band durch alle Höhen und Tiefen gegangen ist und immer noch so zu Werke geht, als wäre es das letzte Konzert. Niedecken ist es gelungen, um sich herum eine Band zu formen, die genau wie er, das BAP-Gen inhaliert hat. Niedecken hat die Größe, sich bei vielen Songs zurückzunehmen, um den anderen die Gelegenheit zu geben, ihre überragenden musikalischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Harmonie innerhalb der Band ist spürbar, Egozentriker hätten dort keine Bühne, die Stärke von BAP ist zweifellos die innere Verbundenheit, jeder Einzelne vertraut blind dem Anderen.

Ein Konzert, das alle Wünsche der BAP-Fans erfüllte
So, genug der Vorredner, wenden wir uns dem Konzert zu. Das Motto des Konzerts lautet “Zeitreise 81/82“. Niedecken erklärte, dass die ersten beiden Alben “Für usszeschnigge“ und “Vun drinne noh drusse“, die den Erfolg von BAP begründeten, im Mittelpunkt ihres Konzerts stehen würden. Auch für die Band sei es eine Zeitreise, die Songs zu spielen, die vor über 40 Jahren in aller Munde waren. So gesehen betrachtet Niedecken das Konzert als eine Verjüngungskur für das Publikum, da die meisten die Entwicklung von BAP von Beginn an mitverfolgt haben. Niedecken erklärte, dass es keine Zugaben geben würde, da er es albern findet, wenn eine Band mehrmals zum Ende ihres Konzerts die Bühne verlässt und wieder zurückkehrt. Bei 30 Songs, auf die das Publikum sich freuen könnte, wären die Zugaben schon inklusive. Auch eine Pause würde es nicht geben, denn die wäre in den meisten Fällen ein Stimmungskiller.



Unzählige Hits begeisterten das Publikum nein
Das Konzert bestand aus einer Aneinanderreihung der Hits der beiden erwähnten Alben. Es ist müßig alle zu erwähnen, darum an dieser Stelle nur einige, obwohl es alle verdient hätten: “Jradeuss“, “Waschsalon“, “Jupp, verzäll nix“, “Frau, ich freu mich“, “Müsli Män“, “Do kanns zaubere“, “Wellenreiter“, “Aff un zo“, “Anna“ und “Wahnsinn“, der Superhit von den “Troggs“, der von Niedecken “eingekölscht“ wurde, wie er sagte. Obwohl alle Songs frenetisch gefeiert worden, entpuppte sich natürlich “Verdamp lang her“ als der Abräumer des Abends. Die CGM-Arena verwandelte sich in ein tanzendes, hüpfendes, singendes Tollhaus, die Stimmung kann nicht anders beschrieben werden, es war der “Wahnsinn“.

Nachdem BAP, unter dem nicht enden wollenden Jubel der Arena, am Ende des Konzerts die Bühne verlassen hatte, betrat Wolfgang Niedecken mutterseelenallein die Bühne und meinte: “Hat jemand mitgezählt? Ich habe doch zu Beginn des Konzerts gesagt, wir werden 30 Songs spielen, bisher waren es aber nur 29. Ich erfülle meinen Versprechen und werde das 30. Lied präsentieren, dann ist aber endgültig Schluss“. Nur von seiner Gitarre und Mundharmonika begleitet, sang und spielte Niedecken “Helfen kann dir keiner“, der würdige Abschluss eines denkwürdigen Konzerts.

“Die Unheilbaren“, eine Gruppe BAP-Verrückter besuchte Koblenz
Am Rande des Konzerts fiel eine Gruppe von BAP-Fans auf, die durch verschiedene Aktionen für Aufmerksamkeit sorgten. Im Gespräch mit dem WW-Kurier erläuterte Frank aus Berlin, der mit seiner Frau nach Koblenz angereist war: “Wir sind eine Gruppe von BAP-Edelfans, die aus insgesamt 28 Mitgliedern besteht und sich auf die Fahne geschrieben haben, wenn BAB auf Tournee geht, möglichst viele Konzerte von ihnen zu besuchen. Ich selbst werde zusammen mit meiner Frau, von 34 BAP-Konzerten, 26 besucht haben. Heute in Koblenz sind zehn BAP-Fans anwesend, die aus Amsterdam, Luzern, Leipzig, Heilbronn, Berlin und Stuttgart angereist sind. Wolfgang Niedecken, den wir natürlich selbst persönlich kennengelernt haben, nennt unsere Gruppe “Die Unheilbaren“. Heute haben wir uns eine besondere Aktion ausgedacht: Wenn BAP den Song “Waschsalon“ spielt, werden wir uns in Reih und Glied aufstellen und vor uns eine Wäscheleine spannen, an der wir verschiedene Unterwäschestücke festklammern. Morgen fahren wir von Koblenz aus gleich weiter nach Trier, um das nächste Konzert zu genießen. Wir können nur bestätigen, dass BAP jedes Konzert anders gestaltet, auch für Überraschungen sorgt, deshalb wird es uns nie langweilig, ihre Konzerte abzufeiern.“ Mit diesem beeindruckenden Statement ist das ganze Konzert zutreffend beschrieben. Wolfgang Rabsch


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  

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