Westerwälder Rezepte: Anisplätzchen nach Uromas Rezept
Von Helmi Tischler-Venter
In der Erinnerung sehe ich meine Uroma mit einer großen Backschüssel im Arm und einem riesigen Schneebesen Teig schlagen. Für die bäuerliche Mehrgenerationenfamilie wurden gewaltige Mengen an Weihnachtsplätzchen produziert, denn der Vorrat musste bis zum Fest ausreichen. Besonders beliebt waren dünne Anisplätzchen mit einem feinen Anisgeschmack, die auf der Zunge vergingen.
Dierdorf. Uromas Backarbeit nur per Hand war mühsam, heute erledigt der elektrische Handrührer oder die Küchenmaschine die Arbeit ganz mühelos. Das Originalrezept in einem Buch aus dem Jahr 1897, bestehend aus je 400 Gramm Zucker und Mehl, zwei Esslöffel Anissamen und zwölf Eiern, ergibt mehrere Hundert Plätzchen. Daher ist die Rezeptur hier halbiert, was immer noch für rund 100 Plätzchen ausreicht.
Da es zu Uromas Zeit weder Backfolie noch Backpapier gab, lautet die Anweisung: "Diese Mischung wird theelöffelweise auf eine mit Wachs oder nur mit Speck bestrichene Platte gegeben und bei Mittelhitze gelb gebacken." Hilfreich ist heutzutage auch die Möglichkeit, gleichzeitig drei Bleche in den Backofen zu schieben.
Zutaten:
200 Gramm Mehl (durchgesiebt)
200 Gramm Zucker
6 Eier
1 Esslöffel Anissamen (8 Gramm)
Zubereitung:
Eier trennen. Das Eiweiß wird zu festem Schaum geschlagen. Die Eidotter werden verrührt und langsam zu dem Schaum gegeben, "während man stark und ununterbrochen schlägt". Zucker und Anissamen mischen. Die Mischung löffelweise hinzuschlagen, danach auf gleiche Weise das Mehl unterschlagen.
Backblech mit Backfolie auslegen, die Teigmasse wird teelöffelweise auf die Folie gesetzt. Abstand beachten, da die Plätzchen auseinanderlaufen.
Bei 160 Grad Umluft 15 bis 20 Minuten goldgelb backen. Die Anisplätzchen nebeneinander auf ein Gitter setzen und auskühlen lassen. htv
Guten Appetit
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