Pressemitteilung vom 09.12.2024
Landrat Hallerbach zum Insolvenzantrag der DRK-Kliniken: "Medizinische Grundversorgung ist sichergestellt"
Es war eine schockierende Nachricht kurz vor Weihnachten. Am Freitag wurde bekannt, dass fünf DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz, darunter auch in Neuwied, einen Insolvenzantrag stellen müssen. Auf Nachfrage hat sich der Landrat des Kreises Neuwied, Achim Hallerbach, gegenüber den Kurieren dazu geäußert.
Neuwied. Fünf Klinikstandorte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz, die sich mitten in der Sanierung befinden, sehen sich mit Millionenforderungen konfrontiert. Die Insolvenz scheint unausweichlich. Betroffen davon ist auch der Standort Neuwied. Landrat Achim Hallerbach hat dazu Stellung bezogen:
"Die Nachricht von der erneuten Insolvenz von fünf DRK-Klinikstandorten in unserer Region ist schlimm. Davon ist ebenfalls das DRK-Krankenhaus bei uns in Neuwied betroffen. Das alles ist traurig. Die DRK-Kamillus Klinik in Asbach ist von der Insolvenz NICHT betroffen! Zur Sorge besteht Anlass, nicht aber zur Panik. Denn festzustellen bleibt auch: Die medizinische Grundversorgung in Stadt und Kreis Neuwied ist sichergestellt. Die DRK-Krankenhäuser sind weiterhin geöffnet und die Abläufe sind wie gewohnt gewährleistet. Für unseren Landkreis und die Stadt Neuwied kann ich sagen: Wir arbeiten daran, dass es so bleibt.
Unmittelbar nach Bekanntwerden dieser zweiten Insolvenz habe ich mich mit Oberbürgermeister Jan Einig über unser gemeinsames, weiteres Vorgehen abgestimmt. Es wird unsere Aufgabe sein, die Gründe für diese zweite Insolvenz noch genau kritisch zu hinterfragen. Aktuell bringen uns Schuldzuweisungen aber nicht weiter. Jetzt ist die Zeit, konkret die Zukunft zu gewährleisten. Über notwendige Schritte zur Stabilisierung des DRK-Standortes Neuwied habe ich ein Telefonat mit dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsminister Clemens Hoch geführt. Dabei haben wir einen regelmäßigen Austausch zur Sache vereinbart. Unsere Erwartungen und Vorstellungen für eine langfristige Zukunftsfähigkeit des Krankenhaus-Standortes sind zugleich in ein gemeinsames Dringlichkeitsschreiben an den Minister gemündet. Klar ist: Das Land Rheinland-Pfalz muss jetzt Lösungen finden, damit die medizinische Versorgung gestärkt und auch weiter ausgebaut werden kann.
Zuvor haben wir die Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden von Kreistag und Stadtrat in die Richtungsfindung eingebunden; parallel stimmen mich die Rücksprachen mit anderen Krankenhausträgern zuversichtlich. Zusammen wirken wir zielführend und zeitnah an einer Zukunft der medizinischen Versorgung unserer Region in transparenten Verfahren. Für das Überleben der Krankenhäuser stehen Bund und Land in der Verantwortung - und wir werden sie in die Pflicht nehmen.
Gemeinsam mit unserem Oberbürgermeister Jan Einig, werde ich mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der Klinikstandort erhalten bleibt, dass die hochengagierten Mitarbeiter, Pflegekräfte und Mediziner eine Perspektive in Neuwied behalten und unsere Bürgerinnen und Bürger auch zukünftig eine moderne medizinische Versorgung erhalten! Das ist unser Anspruch!
Jetzt muss zügig und trotzdem mit System gehandelt werden, um Arbeitsplätze und Standorte zu sichern und Vertrauen wiederherzustellen. Es reicht nicht, zu reagieren, wir werden proaktiv alles daransetzen, eine langfristig tragfähige Lösung zu finden. Hoffen wir zusammen, dass uns dies gelingt. Und abschließend kann ich wiederholen: Die medizinische Versorgung im Kreis Neuwied bleibt gesichert."
Die Kuriere berichteten über die Insolvenz der fünf DRK-Kliniken. (red/PM)
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