Von Hachenburg nach Afrika: Rallye-Highlights der Hachenburger "Frischlinge" im Cinexx präsentiert
Von Wolfgang Rabsch
Viel Betrieb herrschte im Hachenburger Kino "Cinexx", vor der exklusiven Filmvorführung der Hachenburger "Frischlinge", zu der nur Unterstützer der Rallye nach Afrika eingeladen waren. Der Film dauerte etwa drei Stunden, nur von einer Pause unterbrochen.
Hachenburg. Im Kinosaal hatten etwa 150 Personen Platz genommen, um sich anzuschauen, wie ihre Spenden in Afrika verwendet wurden. Vor Beginn der Filmvorführung wurden die Helden des Abends, nämlich die "Frischlinge", mit lautem Beifall begrüßt, als sie nacheinander die Bühne vor der Leinwand betraten, um sich vorzustellen. Es waren dies: Markus Grodtmann, Markus Windhagen, Bernd Hilz, Bruno Meder, Stefan Andres und Lars Hümmeler. Viel Applaus erhielt auch Björn Scheyer, der den Film produziert hatte und ein beeindruckendes Zeitdokument der Abenteuerrallye schuf. Die drei Rallyefahrzeuge trugen mit ihren Namen das Motto des Westerwalds in die Welt hinaus, sie heißen HUI, WÄLLER und ALLEMOL, die am Ende der Rallye in Afrika blieben und der lokalen Hilfsorganisation ECLAT übergeben wurden.
Vom Kap der Guten Hoffnung über Ruanda bis zum Kilimanjaro über 8.600 Kilometer
Der erste Teil des Films befasste sich mit der langanhaltenden Vorbereitung der Rallye, der Anschaffung und technischen Fertigstellung der Autos und der generalstabsmäßigen Planung des Abenteuers, die fünf Jahre andauerte. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass die "Frischlinge" die Reise- und Flugkosten, ihre Übernachtungen und Verpflegung in Afrika und die Anschaffung und Fertigstellung der drei Autos aus eigenen Mitteln bezahlt haben.
Zusammenfassung des Films
Mit dem Flieger ging es zunächst nach Kapstadt, dort verzögerte sich aufgrund von Zollproblemen bei den Fahrzeugen der Start um einige Tage, bevor am 30. August die Strecke durch Südafrika in den Norden Namibias nach Mbeyo, rund 35 Kilometer südlich der Grenze zu Angola führte. Mit der Hilfe vieler Unterstützer aus der Heimat, aber auch überregionalen Unterstützern, konnten die "Frischlinge" in Mbeyo eine Vorschule finanzieren. Nach einer Audienz beim Häuptling der Community wurden sie mit fröhlichen afrikanischen Tänzen der Kinder begrüßt und konnten den Bau inspizieren und einweihen.
Dann ging es weiter am Okavango River entlang über den Zambezi River nach Sambia, mit einem kurzen Abstecher nach Simbabwe zu den weltberühmten Viktoriafällen. Vorbei an der Grenze zu Mozambique führte die Strecke über Sambias Nord-Ost-Route schließlich in das Gebiet um den Luangwa Park in der Nähe zu Malawi. Afrikanische Tierwelt pur - Löwen, Giraffen, Elefanten, Wasserbüffel, Antilopen, Zebras und so weiter- fernab der Touristenströme.
Die weitere Strecke machte aus der Rallye aber auch kurzfristig eine Survival-Tour. 180 Kilometer härteste Off-Road-Strecke, mehr als elf Stunden hinterm Steuer. In der Dunkelheit versuchte das Team weiter zu navigieren, aber die Pfade auf den Karten gab es einfach nicht mehr: "Lost in the bush." In einem Wildhüter-Dorf gewährte der Dorfvorsitzende schließlich Schutz und einen Platz zum Aufstellen der Wagenburg. Bei Sonnenaufgang führte er das Team persönlich bis zu einer größeren Piste. An einer Pontonfähre über den Luangwa River mussten zunächst die Krokodile passieren, bevor ein Fahrzeug nach dem anderen übergesetzt werden konnte, aber nach Querung des Gebirges im Nord Luangwa Park erreichte das Team schließlich wieder die Zivilisation.
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Über Tansania führte die Strecke weiter nach Ruanda und es hieß nach über 6.500 Kilometer wieder Rechtsverkehr. Nach Stationen in Kigali und Butare erreichte das Rallyeteam schließlich das Örtchen Gakoma. Abseits der Asphaltstraße schien hier die rasante Vorwärtsentwicklung Ruandas nach dem Genozid stehengeblieben zu sein. Durch das große Engagement vieler Unterstützer konnten die "Frischlinge" hier einen Erweiterungsbau für die Unterbringung von Patienten über Nacht für das Gakoma Health Centre finanzieren und einweihen. Nach dem Stopp in Gakoma ging es weiter an der Grenze zu Burundi entlang, zurück nach Tansania. Südlich an der Serengeti vorbei, mit Station im berühmten Ngorongoro Krater, ging es auf die Schlussetappe zum Fuß des Kilimanjaro nach Arusha. Am Mweka Gate auf 1.640 Metern Höhe konnte am 23. September die Zielflagge geschwenkt und dem höchsten Berg Afrikas gehuldigt werden.
Zwei Tage später war dann der Abend des Abschieds gekommen und HUI, WÄLLER und ALLEMOL wurden an die lokale Hilfsorganisation ECLAT zur Betreuung ihrer zahlreichen Projekte im Bereich Schulbau und Wassergewinnung bei den Massai übergeben. Mit kleineren Blessuren erreichten die sechs Westerwälder am 26. September abends ihre Heimat und fuhren mit einem Mini-Van auf das Gelände der Westerwald Brauerei in Hachenburg ein, dort, wo alles begann. Hier warteten bereits ihre Familien und es fand ein freudiges, aber auch tränenreiches Wiedersehen mit den Familien der "Frischlinge" statt.
Mit Beifall wurden die "Frischlinge" am Ende des Films gefeiert und die Unterstützer des Projekts konnten mit eigenen Augen feststellen, dass ihre Spenden sinnvoll verwendet wurden.
Hinweis
Der Abenteuerfilm der "Frischlinge" wird nochmals aufgeführt, und zwar am Sonntag, 26. Januar 2025, in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach. Einlass in die Stadthalle ab 16 Uhr, ab 17 Uhr beginnt die Filmvorführung. (Wolfgang Rabsch/PM)
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