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Nachricht vom 10.12.2024    

Die Vor- und Nachteile: Berufsbegleitend oder Vollzeit weiterbilden?

RATGEBER | Weiterbildung ist ein wichtiger Baustein für die berufliche Entwicklung und die Erreichung persönlicher Karriereziele. Berufsbegleitende Weiterbildungen und Vollzeitstudien bieten unterschiedliche Ansätze, neue Fähigkeiten zu erwerben und die eigene Karriere voranzutreiben. Bei der Entscheidung zwischen beiden Formen spielen individuelle Faktoren wie die persönliche Lebenssituation, finanzielle Ressourcen und berufliche Ziele eine entscheidende Rolle.

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Vorteile der berufsbegleitenden Weiterbildung
Berufsbegleitende Weiterbildungen bieten eine Vielzahl von Vorteilen für Menschen, die ihre Karriere vorantreiben möchten, ohne dabei ihren aktuellen Job aufzugeben. Dank flexibler Lernzeiten und innovativer Lernformate wie Online-Kurse lassen sich diese Weiterbildungen nahtlos in den Alltag integrieren.

Ein großer Vorteil besteht darin, dass man neben dem Beruf durchstarten kann. Die Selbstlernphasen können individuell gestaltet werden, was eine optimale Balance zwischen Beruf, Familie und Bildung ermöglicht.

Aufstiegsfortbildungen eröffnen zudem neue Perspektiven. Mit einem IHK-Abschluss können Fach- oder Führungspositionen angestrebt werden. Dabei profitieren Teilnehmer von einem starken Praxisbezug und dem aktuellen Stand der Wissenschaft.

Weitere Vorteile berufsbegleitender Weiterbildungen:

• Oft preislich günstiger als entsprechende Studiengänge
• Tendenziell wohnortnäher
• Geringere zeitliche Beanspruchung
• Verbesserte Chancen auf dem Arbeitsmarkt
• Qualifizierung für anspruchsvollere Aufgaben
• Möglichkeit, das Gelernte direkt im Beruf anzuwenden
• Networking-Möglichkeiten mit Fachkollegen aus anderen Unternehmen
• Erhaltung der finanziellen Unabhängigkeit durch fortlaufendes Einkommen

Flexibilität und moderne Lernkonzepte
Berufsbegleitende Weiterbildungen setzen oft auf innovative Lernkonzepte wie Blended Learning, bei dem Präsenzphasen mit E-Learning-Elementen kombiniert werden. Diese Flexibilität ermöglicht es den Teilnehmern, ihren Lernrhythmus an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Zudem können digitale Lernplattformen und virtuelle Klassenräume genutzt werden, um ortsunabhängig zu lernen und mit anderen Teilnehmern sowie Dozenten in Kontakt zu bleiben.

Nachteile der berufsbegleitenden Weiterbildung
Eine berufsbegleitende Weiterbildung bringt auch Herausforderungen mit sich. Die Doppelbelastung durch Beruf und Lernen erfordert ein ausgeprägtes Zeitmanagement und Selbstdisziplin. Teilnehmer müssen bereit sein, ihre Freizeit einzuschränken und sich auf eine längere Ausbildungsdauer einzustellen.

Berufsbegleitende Aufstiegsfortbildungen erstrecken sich meist über ein bis zweieinhalb Jahre. Die Kosten sind mit mehreren tausend Euro nicht zu unterschätzen. Ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium kostet durchschnittlich 10.000 bis 30.000 Euro.

Weitere potenzielle Nachteile sind:

• Eingeschränkte Work-Life-Balance durch reduzierte Freizeit
• Mögliche Konflikte zwischen Arbeitgeberanforderungen und Studienverpflichtungen
• Hohe Arbeitsbelastung durch die doppelte Verantwortung in Beruf und Studium
• Längere Studiendauer im Vergleich zu Vollzeit-Weiterbildungen
• Geringere Vertiefungsmöglichkeiten aufgrund der begrenzten Zeit
• Potenzielle Überforderung durch die Mehrfachbelastung

Dennoch bieten berufsbegleitende Weiterbildungen auch finanzielle Vorteile. Teilnehmer eines dualen Bachelor- oder Masterstudiums erhalten eine monatliche Bruttovergütung von 1.000 bis 2.000 Euro.

Herausforderungen im Berufsalltag
Die Integration von Weiterbildung in den Berufsalltag kann zu Herausforderungen führen. Arbeitgeber müssen möglicherweise Verständnis für flexible Arbeitszeiten oder Freistellungen aufbringen. Dies erfordert oft Verhandlungsgeschick und eine offene Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen. Zudem kann die Doppelbelastung zu Stress und Erschöpfung führen, was langfristig die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte.

Vollzeit-Weiterbildung: Vor- und Nachteile
Eine Vollzeit-Weiterbildung ermöglicht es den Teilnehmern, sich rundum auf die Lerninhalte zu konzentrieren. Die fokussierte Lernerfahrung kann zu einer tieferen Durchdringung des Themas und einem schnelleren Abschluss führen.

Allerdings bringt eine Vollzeit-Weiterbildung auch Herausforderungen mit sich. Die fehlende Berufstätigkeit während der Weiterbildungsphase kann eine finanzielle Belastung darstellen. Zudem ist die Vereinbarkeit mit dem Beruf schwierig, da eine parallele Erwerbstätigkeit kaum möglich ist.

Um die finanziellen Hürden zu überwinden, können Bildungskredite oder -prämien in Betracht gezogen werden. Allerdings sollten die Konditionen und Rückzahlungsmodalitäten genau geprüft werden. Finanzielle Aspekte spielen bei der Entscheidung für eine Weiterbildungsform eine wichtige Rolle.

Vorteile der Vollzeit-Weiterbildung:

• Volle Konzentration auf die Lerninhalte
• Schnellerer Abschluss
• Intensive Lernerfahrung
• Möglichkeit zur vollständigen Neuorientierung
• Umfassendere Netzwerkmöglichkeiten durch täglichen Kontakt mit Mitstudierenden
• Zugang zu zusätzlichen Ressourcen und Angeboten der Bildungseinrichtung


Nachteile der Vollzeit-Weiterbildung:

• Finanzielle Herausforderung durch fehlende Berufstätigkeit
• Schwierige Vereinbarkeit mit dem Beruf
• Möglicher Verlust von Berufserfahrung und Kontakten im aktuellen Job
• Höhere Kosten für Lebenshaltung neben den Studiengebühren
• Notwendigkeit einer gründlichen finanziellen Planung und möglichen Kreditaufnahme

Immersive Lernerfahrung und Karrierewechsel
Vollzeit-Weiterbildungen bieten die Möglichkeit eines kompletten Eintauchens in ein neues Fachgebiet. Dies kann besonders attraktiv für Personen sein, die einen radikalen Karrierewechsel anstreben oder in einem völlig neuen Bereich Fuß fassen möchten. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Lernstoff und der enge Kontakt zu Dozenten und Mitstudierenden können zu einem tieferen Verständnis und einer umfassenderen Kompetenzentwicklung führen.

Berufliche Bildungsberatung
Eine professionelle und kostenfreie Weiterbildungsberatung ist der erste Schritt zur passenden Qualifizierung. Hier erhalten Interessierte individuelle Beratung zur Kursauswahl und zu Fördermöglichkeiten.

Viele Weiterbildungsanbieter zeigen sich flexibel bei der Vereinbarkeit von Familie und Qualifizierung. Eine Babypause kann die Kursdauer verlängern, ohne dass Teilnehmer benachteiligt werden. Viele Teilnehmer nutzen auch die Möglichkeit, indem sie Babypause verlängern Kurse belegen, um Familie und Weiterbildung optimal zu vereinbaren.

Das Weiterbildungsstipendium bietet jungen Fachkräften nach der dualen Berufsausbildung finanzielle Unterstützung. Ein Zuschuss von bis zu 8.700,00 Euro (ab 01.01.2023) kann über knapp drei Jahre gewährt werden, abzüglich eines Eigenanteils von 10 %.

Speziell für Frauen werden Kurse zur Berufsorientierung und -vorbereitung angeboten, die nach familiär bedingter Berufsunterbrechung neue Perspektiven bieten.

Familienfreundliche Weiterbildungskonzepte
Immer mehr Bildungsanbieter entwickeln familienfreundliche Konzepte, um Eltern die Teilnahme an Weiterbildungen zu erleichtern. Dazu gehören flexible Kurszeiten, Kinderbetreuungsangebote während der Präsenzphasen und die Möglichkeit, Prüfungen zu verschieben oder in Teilleistungen zu erbringen. Einige Anbieter bieten sogar spezielle Eltern-Kind-Kurse an, bei denen die Betreuung der Kinder in das Weiterbildungskonzept integriert ist.

Finanzielle Aspekte der Weiterbildung
Für Weiterbildungen stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Das Aufstiegs-BAföG unterstützt über 700 rechtlich geregelte Abschlüsse und deckt Kosten der Weiterbildung sowie Lebenshaltungskosten ab.

Weitere Optionen sind Bildungsgutscheine, die Bildungsprämie, Stipendien oder Zuschüsse vom Arbeitgeber. Für Unternehmen bestehen ebenfalls Unterstützungsmöglichkeiten durch Lohnkostenzuschüsse und Förderungen der Kurskosten.

Fördermöglichkeiten für Fortbildung können dabei helfen, die Weiterbildungskosten zu reduzieren.

Steuerliche Aspekte der Weiterbildung
Die Kosten für berufliche Weiterbildungen können in vielen Fällen steuerlich geltend gemacht werden. Dies umfasst nicht nur die direkten Kursgebühren, sondern auch damit verbundene Ausgaben wie Fahrtkosten, Übernachtungen bei mehrtägigen Seminaren oder Lernmaterialien. Eine sorgfältige Dokumentation aller weiterbildungsbezogenen Ausgaben ist ratsam, um diese später als Werbungskosten oder Betriebsausgaben in der Steuererklärung anzusetzen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld eine Beratung durch einen Steuerexperten in Anspruch zu nehmen, um die individuellen steuerlichen Möglichkeiten optimal zu nutzen.

Entscheidungshilfen für die richtige Weiterbildungsform
Die Wahl zwischen berufsbegleitender und Vollzeit-Weiterbildung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Persönliche Karriereziele, Lebenssituation, bevorzugter Lernstil und Finanzierung spielen eine wichtige Rolle.

Die verfügbaren Zeitressourcen sollten realistisch eingeschätzt werden. Eine berufsbegleitende Weiterbildung erfordert oft ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Organisationstalent.

Eine professionelle Beratung kann helfen, die individuell passende Weiterbildungsform zu finden und alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen.

Selbsteinschätzung und Lerntyp-Analyse
Eine ehrliche Selbsteinschätzung ist entscheidend für die Wahl der richtigen Weiterbildungsform. Dazu gehört die Analyse des eigenen Lerntyps: Bevorzugen Sie strukturierte Lernumgebungen oder lernen Sie lieber selbstgesteuert? Sind Sie eher ein visueller, auditiver oder haptischer Lerntyp? Auch die persönliche Motivation und Zielsetzung sollten klar definiert werden. Möchten Sie sich in Ihrem aktuellen Berufsfeld weiterentwickeln oder streben Sie einen kompletten Berufswechsel an? Die Beantwortung dieser Fragen kann maßgeblich dazu beitragen, die optimale Weiterbildungsform zu identifizieren und den langfristigen Erfolg der Weiterbildungsmaßnahme zu sichern. (prm)



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