Mit dem Damm strömten die Touristen auf die Insel
Komödie "Camping, Koks und Hollywood" hatte Premiere – Beschaulisches Inselleben stand Kopf
Urbach. In der Turnhalle des Jugendheims Urbach hob sich am Freitag (2.3.) der Vorhang zur Premiere der Komödie „Camping, Koks und Hollywood“. Die Theatergruppe im Kirchspiel Urbach hatte in ihrer siebten Spielzeit 22 Rollen mit zehn Schauspielern zu besetzen. Wie meinte Anke Marmé bei der Ankündigung zum Premierenpublikum: „Wenn sie gleich doppelt oder dreifach sehen, liegt es nicht an ihrer Brille.“
Die Zuschauer wurden in dem Stück auf die an sich spießig-langweilige Insel Halligström entführt. Durch eine neue Anbindung zum Festland per Damm strömten jetzt die Touristen auf die Insel. Über Evi, Thies und Gisbert brach über Nacht eine neue Welt herein. Dabei war ihr Beamtenleben auf der vom Festland abgeschnittenen Insel Halligström immer so völlig ohne Furcht und Tadel.
Aber kaum ist die Verbindung zum Festland eingeweiht, kommen eine ganze Reihe komischer Typen ins Inselrathaus. Die Zuschauer erleben einen verwirrten Künstler, eine karrierehungrige Reporterin mit Kameramann und Maskenbildnerin, eine koksende Hollywood-Diva mit Bodygard und einen Kölner Rotlicht-Rambo mit seiner in Lack und Leder gewandeten „Dame“. Klar, dass es auf der Bühne turbulent und wechselhaft zuging.
In der einzigen Behörde auf Halligström sah man sich bislang für eines garantiert nicht zuständig: Arbeit! Um diese Einrichtung also in ein modernes Management für Profit bringende Touristen zu verwandeln, engagierte die neue und zugleich selbst sichtlich neurotische Kurdirektorin, Paula Potazius-Engelhöfen, kurzerhand eine Erfolg versprechende Unternehmensberaterin.
Die hatte es sichtlich schwer. Die Zuschauer erfuhren durch eine Umfrage der angereisten Tabea Seligmann - Reporterin der Exklusiv-Reihe des Senders „CNT - The Power of Entertainment“ über das Rathaus, das 67 Prozent der befragten Inselbewohner mit Schimpfworten reagierten und 21 Prozent nichts von einer Behörde wussten.
Die Lachmuskeln des Publikums wurden auch strapaziert, als den drei Freunden sowohl Arbeit als auch Kundenfreundlichkeit beigebracht wurde, ohne die es schließlich früher auch ging(!)
Zwei Stunden lang wurden die Zuschauer auf lustige Art und Weise bestens unterhalten und das Stück nahm so manche komische Wendung. Am Ende erhielt die zehnköpfige Truppe und ihre Helfer lang anhaltenden Applaus.
Wie auch in den vergangenen Jahren wird die Urbacher Schauspielergruppe auch wieder in Oberhonnefeld im Kultur- und Jugendzentrum auftreten. Gespielt werden vom 16. bis 18. März 2012 vier Aufführungen. Wolfgang Tischler
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