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Pressemitteilung vom 30.12.2024    

Kinderschutz: Netzwerkkonferenz in Neuwied beleuchtet kulturelle Herausforderungen

Bei der jüngsten Netzwerkkonferenz in Neuwied stand der kultursensible Kinderschutz im Mittelpunkt. Über 200 Fachkräfte kamen zusammen, um sich über die Herausforderungen und Chancen in der sozialpädagogischen Praxis auszutauschen.

Mit Landrat Achim Hallerbach und Bürgermeister Peter Jung nahmen (v.l.) Kreis-Netzwerkkoordinatorin Kindeswohl, Laura Rockenfeller, Ursula Teupe, Referentin vom ism gGmbH Mainz“, Netzwerkkoordinatorin Franziska Klein vom Stadtjugendamt und Heidemarie Steffl vom Landesjugendamt über die Netzwerkkonferenz teil. (Foto: Martin Boden/Kreisverwaltung Neuwied)

Neuwied. Bei der Netzwerkkonferenz des "Lokalen Netzwerks Kinderschutz" von Stadt und Kreis Neuwied wurde das Thema "Kultursensibler Kinderschutz - Ein Blick auf Risikofaktoren und Ressourcen im sozialpädagogischen Alltag" behandelt. Die Veranstaltung war schnell ausgebucht, was die Relevanz des Themas unterstreicht. Moderiert wurde die Konferenz von Heidemarie Steffl vom Landesjugendamt Mainz.

Landrat Achim Hallerbach betonte in seinem Grußwort vor über 200 Fachkräften die Bedeutung des Kindeswohls als unteilbares Prinzip, das für alle Kulturen gelten sollte. Er verwies auf Paragraph 1 des Grundgesetzes als Richtschnur für den Kinderschutz.

Kulturelle Unterschiede
Die Teilnehmer folgten den Ausführungen der Referentin Ursula Teupe vom Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz, die migrations- und kulturspezifische Aspekte im Kinderschutz thematisierte.

Es wurde deutlich, dass Familien mit Migrationshintergrund nicht häufiger, aber auch nicht seltener von Verdacht auf Kindeswohlgefährdung betroffen sind als andere Familien. Gleichzeitig nehmen die Unsicherheiten bei Fachkräften zu, wenn es um den Schutzauftrag bei Familien mit Zuwanderungsgeschichte geht. Sprachbarrieren und unterschiedliche kulturelle Hintergründe erschweren oft den Austausch.



Kita als Frühwarnsystem
Ursula Teupe hob hervor, dass Kindertagesstätten eine wichtige Rolle als "Frühwarnsystem" in der Kindesentwicklung spielen. Der Druck auf Kitas habe angesichts der zunehmenden Überforderung in vielen Familien zugenommen. Sie betonte die Notwendigkeit, Eltern mit Migrationshintergrund zu unterstützen, ohne den Migrationshintergrund in den Vordergrund zu stellen. Landrat Hallerbach ergänzte, dass regelmäßige Fortbildungen der Leitungsebene unerlässlich seien, um deren Verantwortung gerecht zu werden.

Die Organisatorinnen der Konferenz, Laura Rockenfeller und Franziska Klein, legten besonderen Wert auf die Stärkung der Handlungssicherheit der Fachkräfte. In den Pausen nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit zum Austausch und informierten sich an Infoständen des Diakonischen Werks Neuwied und dem Haus der Sprachmittlung aus Mainz. (PM/Red)



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