Neues Dorfgemeinschaftshaus in Oberraden seiner Bestimmung übergeben
Nachfrage der Nutzer nach Räumlichkeiten ist groß – Neubau kostete eine Million Euro – Land gab 350.000 Euro dazu
Oberraden. In die Jahre gekommen ist das alte Dorfgemeinschaftshaus in Oberraden. Energetisch das alte Gebäude mit vertretbarem finanziellen Aufwand auf den neuesten Stand zu bringen ist fast aussichtslos. Die sanitären Anlagen den heutigen Standards anzupassen, mehr als schwierig. So reifte in Oberraden bereits 2008 der Gedanke, ein neues Dorfgemeinschaftshaus am Dorfrand zu bauen. Der Plan wurde in die Tat umgesetzt.
Bei der Eröffnung ließ Bürgermeister Wilfried Rüdig kurz die Geschichte des alten Hauses, das sich mitten im Ort befindet, Revue passieren. 1971 hatten die Oberradener ihr Dorfgemeinschaftshaus komplett in Eigenleistung errichtet. Damalige Kosten: 60.000 Deutsche Mark. „Für Lohnkosten haben wir seinerzeit keinen Pfennig bezahlt“, erzählte der Ortschef stolz.
Ganz so preiswert war der heutige Neubau nicht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund eine Million Euro. Das Land hat sich mit 350.000 Euro an den Baukosten beteiligt. Die intakte Dorfgemeinschaft spiegelte sich in den überwältigten Besucherzahlen der Eröffnung wieder. Es war gemütlich eng und man hatte den Eindruck, alle Nieder- und Oberradener hätten sich versammelt.
Die gesamte Kreisspitze gab sich die Ehre, alle Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde und natürlich der Verbandsbürgermeister. Das Land wurde durch den Vizepräsident der SGD Nord David Langner vertreten. Dieser meinte dann auch in seinem Grußwort: „Wenn ich den Zuspruch der Leute hier sehe, ist das Geld gut angelegt. Ich bin begeistert, wie gut das Vereinsleben hier in Oberraden funktioniert.“
Dem konnte sich Landrat Rainer Kaul nur anschließen. Hatte es zum alten Dorfgemeinschaftshaus noch einen Zuschuss von 4.000 Mark gegeben, gab es dieses Mal „nur“ einen Wappenteller. Scherzhafterweise meinte Rainer Kaul: „Unsere Kasse ist so leer, da nützt es auch nichts, wenn wir zusammenkehren, da kommt einfach nichts.“
Lobende Worte fand auch Rainer Dillenberger: „Wenn ich nach Oberraden komme, habe ich das Gefühl, ich komme nach Hause. Durch kluge Beschlüsse ist Oberraden in einer guten finanziellen Lage und kann sich ein solch schönes Haus leisten.“ Damit spielte er auf das bestehende Gewerbegebiet direkt an der B 256 an. Der seinerzeit von den genehmigenden Stellen sehr kritisch gesehene Standort, erwies sich im Nachhinein als gute Entscheidung und gewährt der Gemeinde heute finanzielle Sicherheit.
„Damit die Reden kürzer werden, habe ich extra kein Rednerpult aufbauen lassen“, frotzelte Ortsbürgermeister Rüdig. Überhaupt waren alle Redebeiträge sehr humorvoll und verursachten viele Lacher bei den Gästen. „Ich bin in den letzten Tagen oft gefragt worden: Warum weiht ihr das Dorfgemeinschaftshaus ein, obwohl es noch gar nicht fertig ist?“, ließ Rüdig die Anwesenden wissen und fuhr fort: „Die Nachfrage nach den neuen Räumen ist so hoch, dass wir nicht länger warten konnten. Bereits am nächsten Wochenende feiert hier eine große Gesellschaft. Auch die kommenden Wochen sind ausgebucht. Innen sind wir auch bis auf ein wenig Kosmetik soweit.“ An den Anbauten fehlt noch der Außenputz. Die Außenanlagen müssen noch gemacht werden und ein Spielplatz für die Kinder kommt noch. Wilfried Rüdig schätzt, dass bis Mai alles erledigt ist. Wolfgang Tischler
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