Werbung

Nachricht vom 08.03.2012    

Umweltschutz und Energiewende im Focus

NABU und Umweltministerin Höfken stellten sich in Anhausen den Fragen der Bürger. Die ökologische Landwirtschaft ist auf dem Vormarsch. Fast die Hälfte unserer Lebensmittel wird weggeworfen. Einsparen bei den Energien ist das Gebot der Stunde.

Die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Ulrike Höfken (2. v.l.) stand den Besuchern Rede und Antwort. Fotos: Wolfgang Tischler

Anhausen. Bündnis90/Die Grünen und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) des Kreises Neuwied hatte die Rheinland-Pfälzische Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, Ulrike Höfken, nach Anhausen eingeladen. Das gemeinsame Thema lautete: „Biodiversität und Naturschutz“. Der Erhalt der Artenvielfalt und der regionstypischen Natur- und Kulturlandschaften durch konkrete Naturschutzmaßnahmen vor Ort, wie auch die Förderung der biologischen Landwirtschaft standen im Zentrum des Austausches.

In ihrem Eingangsstatement ging die Ministerin auf den Umweltschutz aus Landessicht ein, um dann die Brücke zu dem Kreis Neuwied zu schlagen. Erfreulich war zu hören, dass auch im Kreis Neuwied die Ökobetriebe in der Landwirtschaft auf dem Vormarsch sind. Allein in diesem Jahr kamen laut der Ministerin vier neue dazu, so dass es im Kreis jetzt insgesamt 27 ökologisch ausgerichtete Betriebe gibt. Dazu passte der mahnende Satz der Ministerin Höfken: „Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur!“ Klar, dass auch die Energiefrage zur Sprache kam, die die Landwirtschaft auch beschäftigt. Die Ministerin prophezeite, dass die Ressourcenkonkurrenz weiter zunehmen wird und forderte „die genetische Vielfalt zu bewahren“.

Der Biotopbetreuer des Landkreises Neuwied, Günter Hahn gab einen Abriss des Naturschutzes im Kreis. Er beklagte einen Rückgang von vielen Arten, sowohl bei den Pflanzen, als auch bei den Tieren. Er nannte als Beispiel Orchideen, Fledermäuse und die Gelbbauchunke. Dagegen nähmen eingebürgerte Arten, wie die Nilgans zu. Positiv bemerkte Günter Hahn, dass die Qualität der Fließgewässer sich durch die „Aktion Blau“ der Landesregierung verbessert habe, aber trotzdem die Insekten in und an den Gewässern zurückgehen.



„Bei der Biotopvernetzung spiele Rengsdorf eine Vorreiterrolle“, so der Biotopbetreuer und nannte in einem Atemzug auch das Grenzbachtal, das von den Verbandgemeinden Puderbach und Flammersfeld gefördert wird. An die Ministerin gewandt, forderte Hahn die „Akzeptanz des Naturschutzes bei den Entscheidungsträgern ein“. Diese sähen die Naturschützer oft als Verhinderer von Projekten, aber „die Naturschützer verstehen uns als konstruktive Mitarbeiter“.

In der anschließenden Diskussionsrunde ging es um Themen des Naturschutzes, den Wandel zur Energielandschaft und die biologische Landwirtschaft. Förster Frank Krause wollte von der Ministerin Höfken wissen, was die Landesregierung gegen die starke Ausbreitung der Neophyten, insbesondere an Bachläufen, zu tun gedenke. Ulrike Höfken: „Dies ist eine schwierige Frage. Beim Bärenklau ist der Forst dabei, diesen zu entfernen. Es bleibt die Frage zu diskutieren, wie wir im Rahmen des Klimawandels mit den Neophyten umgehen. Sind sie tolerabel?“

Ein starkes Argument kam von Harry Neumann, BUND Westerwald, der in Bezug auf die erneuerbaren Energien sagte: „Wir verbrauchen viel zu viele Ressourcen. Über Einsparen von Energie wurde nicht geredet. Hier gibt es riesige Potentiale.“ Dem musste die Ministerin beipflichten: „Einsparen ist das Gebot der Stunde. Bei den Lebensmitteln zum Beispiel werfen wir fast die Hälfte der Produkte an unterschiedlichen Stellen weg. Dies ist eine unglaubliche Verschwendung.“ Wolfgang Tischler



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Rengsdorf & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neuwieder Verein unterstützt Kleiderkammer in Bendorf

Der Neuwieder Verein BenefitZ - Wir helfen Kindern e.V. hat kürzlich eine großzügige Spende an die Kleiderkammer ...

Hohe Auszeichnung für Vorsitzenden des Hospizvereins Hans-Peter Knossalla

Für den Neuwieder Hospizverein war es ein Glücksfall, dass Hans-Peter Knossalla ein Mensch ist, der nicht ...

Dreifachmord im Westerwald: Angehöriger startet Spendenaufruf

Nach einem schockierenden Verbrechen in Weitefeld, bei dem drei Familienmitglieder ums Leben kamen, hat ...

Vorbereitungen für die "Nacht der Technik" in Koblenz laufen auf Hochtouren

Die Handwerkskammer Koblenz öffnet ab sofort die Anmeldung für Aussteller zur "Nacht der Technik" am ...

Dreifacher Mord im Westerwald: Mutmaßlicher Dreifachmörder weiterhin flüchtig

In Weitefeld im Westerwald hat ein Verbrechen die Region erschüttert. Die Polizei fand in einem Einfamilienhaus ...

Mit der VHS Neuwied auf alle Fälle gut vorbereitet

Das Leben steckt voller Überraschungen. Ständig passieren Dinge, mit denen wir im Vorhinein nicht gerechnet ...

Weitere Artikel


Autorin schrieb mittelalterliche Erzählungen über den Westerwald

Michaela Abreschs erstes Buch erscheint im April – Spur zieht sich von Ehrenbreitstein bis hinter Marienstatt. ...

Förderverein finanziert Lernspiele

Puderbach. Freuen können sich die Schülerinnern und Schüler über Gesellschaftsspiele für das Fach Deutsch. ...

Notfall-Seelsorge-Koffer für Schulen vorgestellt

Schulreferent Pfarrer Martin Autschbach entwickelte in Zusammenarbeit mit Schulen, Pfarrern, Notfallseelsorgen ...

Neues Dorfgemeinschaftshaus in Oberraden seiner Bestimmung übergeben

Nachfrage der Nutzer nach Räumlichkeiten ist groß – Neubau kostete eine Million Euro – Land gab 350.000 ...

Modellprojekt „Ländliche Perspektiven“ läuft

In Dierdorf haben sich Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit den gravierendsten Problemen des Strukturwandels ...

Werbung