Pierre Fischer skizziert seine Zukunftsvisionen für die VG Rengsdorf-Waldbreitbach
Von Wolfgang Tischler
Pierre Fischer (CDU), der Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 6. April in der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach, hatte zu zwei Veranstaltungen eingeladen. Start war auf dem Rehhof in Rüscheid mit dem Thema "Regionale Wertschöpfung - Entwicklung des ländlichen Raums". Danach ging es nach Kurtscheid zum Neujahrsempfang.
Rüscheid/Kurtscheid. In der Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach wird ein neuer Bürgermeister gewählt. Der Amtsinhaber Hans-Werner Breithausen tritt nicht mehr an. Beworben hat sich der Erste Beigeordnete der VG und zweite Beigeordnete des Kreises Neuwied, Pierre Fischer. Der Kandidat hatte am 17. Januar zu zwei Veranstaltungen eingeladen. Das erste Treffen fand mit Bürgern aus dem Kirchspiel Anhausen auf dem Rehhof in Rüscheid statt. Thema war "Regionale Wertschöpfung - Entwicklung des ländlichen Raums". Als Gäste hatte Fischer den Fraktionsvorsitzenden der CDU im rheinland-pfälzischen Landtag, Gordon Schnieder, der zugleich Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026 ist, Landrat Achim Hallerbach sowie den Ortsbürgermeister von Rüscheid, Marcus Asbach, mitgebracht.
Der geplante Rundgang durch den Betrieb der Familie Quiring musste aus Sicherheitsgründen wegen der in Deutschland aufgetretenen Maul- und Klauenseuche entfallen. Bei jedem Besucher wurden die Schuhe dekontaminiert. Hausherr Matthias Quiring begrüßte die Gäste und gab einen kurzen Abriss über seinen Betrieb. In der Diskussion mit den Gästen spielte die Bürokratie und die Auflagen für die Landwirte eine entscheidende Rolle. Es wurde von der Politik klar herausgearbeitet, dass die Landwirte für unsere Ernährung unersetzlich sind. Hierfür müsse unsere Bevölkerung noch mehr sensibilisiert werden. Hallerbach berichtete, dass in der Erntezeit ihn immer wieder massenweise Beschwerden erreichen, dass die Landwirte noch spätabends und am Wochenende mit ihren Maschinen fahren. Gordon Schnieders machte klar, dass die Bauern 365 Tage für die Bevölkerung arbeiten und von der Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich nur träumen können.
Neujahrsempfang in Kurtscheid
Für gute Stimmung hatte in der ersten Stunde der Musikverein Harmonie Kurtscheid gesorgt. Pierre Fischer skizzierte seine Vorstellungen, falls er als Bürgermeister gewählt werden würde. Er erklärte, dass er in den letzten Jahren als Beigeordneter in der VG und im Kreis umfangreiche Verwaltungs- und Führungsverantwortung gesammelt habe. Folgende Themen will er in acht Jahren Amtszeit umsetzen:
Medizinische Versorgung verbessern
Mit über 27.000 Einwohnern steht die medizinische Versorgung in der Verbandsgemeinde vor großen Herausforderungen. Die Ärztedichte liegt bei 0,49 Ärzten pro 1.000 Einwohner, wobei 62 Prozent der Ärzte über 60 Jahre alt sind. Besonders kritisch ist das Fehlen eines Kinderarztes. Um dem entgegenzuwirken, plane er die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) und wird sich dafür einsetzen, dass sich wieder ein Kinderarzt in der Region niederlässt. Zudem soll ein Forum für Gesundheitsversorgung und medizinische Prävention ins Leben gerufen werden, das alle relevanten Partner wie Kliniken, Ärzte und Pflegekräfte einbezieht.
Ehrenamt stärken
Ein weiteres Herzensthema ist das Ehrenamt. Geplant sind unter anderem die Abschaffung von Gebühren für Schankgenehmigungen bei Festen sowie die Befreiung von unnötiger Bürokratie, wie jährlich wiederkehrende Anträge für gleichartige Feste. Eine jährliche Vereinskonferenz und die Einführung eines zentralen Ehrenamts- und Sportkoordinators sollen das Ehrenamt zusätzlich unterstützen.
Weitere Initiativen
Weitere geplante Maßnahmen umfassen regelmäßige Bürgersprechstunden an wechselnden Orten, die Umsetzung eines Hochwasser- und Starkregenkonzepts sowie die Entwicklung eines Radwegekonzepts für die gesamte Verbandsgemeinde. Anerkennung für die Landwirtschaft, ein Förderprogramm für private Photovoltaikanlagen und Balkonkraftwerke sowie die Perspektive, die Realschule Plus in Waldbreitbach zu einer Integrierten Gesamtschule (IGS) zu entwickeln, stehen ebenfalls auf der Agenda. Auch die Ausstattung und Arbeitsbedingungen der Feuerwehr sollen weiter verbessert werden.
Diskussionsrunde
Nach Grußworten von Gordon Schnieder und Achim Hallerbach folgte eine Diskussionsrunde zur Wirtschaftspolitik, an der neben Schieder und Hallerbach noch Dr. Harald Werner, Geschäftsführer meta Trennwandanlagen, und Rainer Fackert, Aufsichtsratsvorsitzender IMS Messsysteme GmbH, teilnahmen. Das Hauptanliegen war der Abbau beziehungsweise der Rückbau der Bürokratie. Beklagt wurden die vielen zu erstellenden Statistiken, von denen keiner weiß, was damit passiert, denn es gibt kein Feedback an die Unternehmen. Moderiert wurden die Runde und der gesamte Abend von Tanja Becker und Kirsten Heumann. woti
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