Gedenken an die Opfer des Holocaust in Neuwied
Am 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau versammelten sich Mitglieder von Amnesty International in Neuwied, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Die Veranstaltung diente nicht nur dem Erinnern, sondern auch der Mahnung für die Zukunft.
Neuwied. Am Holocaust-Gedenktag hielt die Neuwieder Gruppe von Amnesty International eine Gedenkstunde am Mahnmal für die Opfer des Faschismus ab. Inge Rockenfeller von Amnesty eröffnete die Veranstaltung mit Worten des Gedenkens: "Wir dürfen nie vergessen, dass unter Hitler ein Völkermord an den Juden begangen wurde, bei dem sechs Millionen Menschen ermordet wurden." Sie betonte die Notwendigkeit, solche Verbrechen niemals zu wiederholen.
Pfarrer Martin Niemöller wurde als ein Gesicht des Widerstands gegen den Nationalsozialismus vorgestellt. Niemöller, ursprünglich ein Unterstützer, wandte sich später entschieden gegen das Regime und wurde deshalb inhaftiert.
Manfred Kirsch, ebenfalls Mitglied von Amnesty, warnte vor dem wachsenden Einfluss rechtsextremer Kräfte in Deutschland. Er hob hervor, dass die AfD mittlerweile im Bundestag und in 14 Länderparlamenten vertreten sei. "Die Rechtsextremisten sind munter dabei, unseren demokratischen Staat von innen und von außen auszuhöhlen", erklärte Kirsch und rief zur Wachsamkeit auf.
Oberbürgermeister Jan Einig bat um eine Schweigeminute für den verstorbenen Pfarrer Werner Zupp und erinnerte daran, dass die heutige Generation keine Schuld am Holocaust trage, jedoch in der Verantwortung stehe, dessen Lehren zu bewahren. "Wir müssen wachsam bleiben und entschieden gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit eintreten", sagte Einig.
Susanne Kudies von Amnesty erinnerte an Oskar Schindler, der über 1300 Jüdinnen und Juden vor der Deportation rettete. Sie zitierte ihn mit den Worten: "Wenn du siehst, dass Menschen Hilfe benötigen und du weißt, dass du helfen kannst, zögere nicht! Steh auf und tue es!" Abschließend las Kudies aus den Gedanken von Michel Friedman, einem Nachfahren der sogenannten Schindler-Juden.
In ihrem Schlusswort ging Inge Rockenfeller auf aktuelle Diktaturen ein und betonte die Wichtigkeit, Missstände aufzudecken und das öffentliche Bewusstsein zu schärfen. Amnesty unterstützt weltweit Menschen, die sich gegen Unterdrückung wehren. Red
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