Bendorf wurde für ein Wochenende zur Metropole für alle Lesefans
Von Ulrike Puderbach
Nicht Leipzig oder Frankfurt – am vergangenen Wochenende (25. und 26. Januar) wurde die Krupp’sche Halle in Bendorf-Sayn zum Mekka für alle Buchbegeisterten. Eine kleine, aber feine Buchmesse gab überwiegend regionalen Autoren und Verlagen die Möglichkeit, sich zu präsentieren.
Bendorf-Sayn. Zahlreiche Besucher strömten am Samstag und Sonntag zur ersten Bendorfer Buchmesse. Neben regionalen Verlagen, wie zum Beispiel der Rhein-Mosel-Verlag aus Cochem-Zell oder der Eifeler Literaturverlag, bot die Krupp’sche Halle den Autoren aus der Region die Möglichkeit, ihre Werke in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren. Ganz im Gegensatz zu den großen Buchmessen wie im Frühjahr in Leipzig oder im Herbst in Frankfurt, die natürlich tolle Events sind, stand in Bendorf die familiäre und offene Atmosphäre im Vordergrund. Die Besucher wussten diese zu schätzen und nutzten die Gelegenheit, sich insbesondere die regionalen Werke auch noch nicht so bekannter Autoren anzuschauen und mit den Schöpfern derselbigen ins Gespräch zu kommen.
Krimi und Wein
Eine der Autorinnen, die ihren Stand bei der ersten Buchmesse in Bendorf in einer Doppelfunktion als Autorin und Verlagsmitarbeiterin des Eifeler Literaturverlags betreute, war Ute Mainz, die neben ihren bereits etablierten Steling-Krimis die druckfrische, quasi noch warme Ausgabe ihres ersten Weinkrimis "Beim Barte des Weinhändlers", dessen blutrotes Weinglas auf dem Cover bereits Spannung verspricht, im Gepäck hatte. Ute Mainz lebt seit über sechzig Jahren mit ihrer Familie in der Nordeifel und liebt diesen rauen Landstrich und seine manchmal ein bisschen kauzigen Einwohner – die Ur-Eifeler. Diese Liebe spiegelt sich in ihren Eifel-Krimis aus der "Steling"-Reihe und natürlich auch im neuen Krimi "Beim Barte des Weinhändlers", der in Nideggen spielt, wieder. Interessierte finden alles über die Autorin und ihre Bücher unter https://utemainz.de.
Zwischen Romantik und Verbrechen
Aus Dortmund war die 1987 geborene Autorin S.L. March angereist, die bereits seit ihrem 13. Lebensjahr immer wieder Geschichten geschrieben hat. Waren es zunächst ausschließlich Liebesromane, merkte sie bald, dass ihr das nicht ausreichte und seit 2020 hat sie mehrere Romantik-Krimis veröffentlicht. So entstand die "Heart & Hazard Series", die 2022 und 2023 in der Kategorie "Best Book" beim Innocent Award nominiert wurde. Auf ihrer Webseite www.slmarch.de gibt es auch Leseproben.
Kinderbücher mit wertvollem Inhalt
Barbara Walker, die selbst in ihrem Leben schon zahlreichen Pflegekindern – häufig natürlich auch mit verschiedenen Problemen – ein liebevolles Zuhause geboten hat, und ihnen Werte vermittelte, hat viele dieser Erfahrungen in Kinderbüchern verarbeitet. Seien es der Kinderknigge "Mister Pups und Dr. Bauer", "Tom hat einen Clown gefrühstückt", die Geschichte über den Wirbelwind Tom, der manchmal sehr ungestüm und tollpatschig ist oder "Frau ADHS und Herr Tourette" – in all ihren liebevoll illustrierten Büchern greift sie alltägliche Probleme auf und erklärt diese kindgerecht und mit einem Augenzwinkern. Alle ihre Werke sind auf https://www.kinderbuecherbarbarawalker.de/ zu finden.
Wahre Geschichten aus dem Polizei-Alltag
Natürlich durfte auch ein renommierter regionaler Autor wie Jörg Schmitt-Kilian nicht fehlen. Der ehemalige Drogenfahnder hatte außer der Krimiserie "Neben der Spur" auch zahlreiche weitere Bücher wie den Bestseller "Vom Junkie zum Ironman" und die Alltagsgeschichten der Polizei "Allzeit bereit" dabei. Der Jugendroman "Shit" hat seit der umstrittenen Cannabisfreigabe der Regierung eine traurige Bedeutung als Begleitlektüre bei der Suchtprävention an Schulen gewonnen. Hier ist Schmitt-Kilian auch oft selbst vor Ort, um den Jugendlichen vor den Gefahren des Drogenmissbrauchs aus seiner langjährigen Erfahrung beim Drogendezernat zu warnen. Alle Informationen zu Büchern, Veranstaltungen und auch Material für Schulen stehen auf www.schmitt-kilian-aktuell.de oder www.leserattenservice.de.
Natürlich gab es neben der reinen Buchmesse in der Alten Villa neben der Halle an beiden Tagen auch verschiedene Autorenlesungen, unter anderem am Samstagabend die Benefiz-Kriminacht mit Dieter Aurass, Jörg Schmitt-Kilian, Susanne Arnold und Andrea Revers, die sich großer Beliebtheit erfreute und deren kompletter Erlös in Höhe von 575 Euro von Jörg Schmitt-Kilian auf 600 Euro aufgestockt wird und dem Kinderschutzbund zu Gute kommt.
Arne Houben vom Rhein-Mosel-Verlag zog bereits am Samstagabend ein erstes positives Fazit der ersten Bendorfer Buchmesse. Auch wenn sich seit Corona einiges verändert habe, so sähe man inzwischen selbst auf großen Buchmessen auch viele junge Leser, was durchaus dafür spricht, dass das Buch und die Literatur nicht an Bedeutung verlieren, so der Verlagsleiter des familiären Verlags, der sich in erster Linie auf die Publikation regionaler Autoren – häufig auch mit historischem Hintergrund – konzentriert. Das aktuelle Verlagsprogramm ist unter www.rhein-mosel-verlag.de zu finden. (Ulrike Puderbach)
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