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Nachricht vom 04.02.2025    

Die Regulierung von Online-Casinos in Deutschland: Aktueller Stand und Zukunftsaussichten

RATGEBER 18+ | Hinweis: Dieser Artikel ist für ein erwachsenes Publikum bestimmt und behandelt Themen (beinhaltet ggf. Links), die sich an Personen ab 18 Jahren richten. Online-Casinos sind beliebter denn je und auch in Deutschland nimmt die Zahl lizenzierter Glücksspielanbieter weiter zu. Doch ein steigendes Angebot sowie die Nachfrage bringen auch entsprechende Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gibt. Das haben auch alle Bundesländer in Deutschland verstanden und somit den neuen Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) auf den Weg gebracht, um den Glücksspielmarkt stärker zu regulieren und somit Spielern ein sicheres Umfeld zu gewährleisten. Wie effektiv diese Maßnahmen sind und wie die Zukunft dabei aussehen könnte, analysieren wir in diesem Artikel.

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Status quo - der aktuelle Stand der Glücksspielregulierung in Deutschland
Mit der Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrags 2021 kann man durchaus von einem Meilenstein sprechen, wenn es um die Regulierung des Online-Glücksspiels in Deutschland geht. Zu schwammig und lokal beschränkt waren die Regelungen der einzelnen Bundesländer zuvor. Was in einem Bundesland erlaubt und legal war, war hingegen in anderen Bundesländern verboten. Ein Armutszeugnis für ein Land wie Deutschland, das federführend bei der Umsetzung neuer Gesetze ist.

Einsatzlimits, bundesweite Sperrdatei und eingeschränkte Werbemöglichkeiten
Mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags wurde auch zeitgleich eine bundesweite Aufsichtsbehörde, die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) gegründet, die für die Lizenzvergabe, die Überwachung und die rechtliche Durchsetzung der Vorgaben verantwortlich ist. Zu einigen dieser Aufgaben gehört auch die Umsetzung des 1.000 € Einzahlungslimits pro Monat, das anbieterübergreifend gilt.

Ebenso die Einrichtung einer bundesweiten Sperrdatei, um präventiv gegen eine etwaige Glücksspielsucht vorgehen zu können und Spieler sowohl online als auch offline den Zugang zu Glücksspielen zu verweigern. Des Weiteren gibt es auch strenge Vorgaben, was die Werbung von Glücksspielen betrifft. Sowohl online als auch im TV oder Radio dürfen entsprechende Online-Glücksspiele erst nach 22 Uhr beworben werden, um minderjährige Spieler vor einem negativen Einfluss zu schützen.

Panik-Button und Limits in den Online-Casinos
Eine weitere Neuerung, die dennoch sehr positiv aufgenommen wurde, ist der sogenannte „Panik-Button“. Denn jeder Spielautomat muss nun diesen Button an prominenter Stelle neben einem Spielautomaten anzeigen. Durch einen Klick auf diesen kann sich ein Spieler dann 24 Stunden vom Online-Glücksspiel auf allen Plattformen, die über eine GGL-Lizenz verfügen, ausschließen lassen. Lizenzierte Online-Casinos in Deutschland findet man auch auf gamechampions.com: Ihr Zuhause für Online-Gaming.

Alle lizenzierten Online-Casinos müssen Spielern zudem ermöglichen, eigene Limits definieren zu können. Darunter zählen neben einem Einzahlungslimit auch ein Verlustlimit sowie ein Sitzungslimit. Mit dem Sitzungslimit kann dann definiert werden, wie viele Minuten oder Stunden eine Sitzung maximal dauern darf. Ist diese überschritten, erfolgt ein automatischer Log-out und der Zugang wird entsprechend gesperrt.

Die Kritikpunkte und die Herausforderung der Regulierung von Online-Casinos in Deutschland
Es hagelte in der Vergangenheit aber auch Kritikpunkte seitens der Glücksspielindustrie und vor allem der Spielsuchthilfe in Bezug auf die neue Regulierung. Hierzu hatte auch der Tagesspiegel in einem Bericht eine ausführliche Analyse abgegeben. Die Glücksspielbranche selbst hält das maximale monatliche Einzahlungslimit für nicht zeitgemäß, sodass eher die persönlichen finanziellen Verhältnisse eines Spielers als Berechnungsgrundlage dienen sollten.

Ebenso sind die bürokratischen Anforderungen so hoch, dass sich viele Online-Casinos eine Lizenzierung nicht leisten bzw. auf diese verzichten. Das wiederum belebt den Schwarzmarkt, also Online-Casinos, die Spieler in Deutschland ansprechen, ohne über eine Lizenz zu verfügen und stattdessen fragwürdige Lizenzen aus Malta oder Curacao besitzen, die mit deutschem Recht nicht vereinbar sind.

Karitative Einrichtungen und Organisationen, die sich dem Spielerschutz verschrieben haben, bemängeln hingegen die Sperrdatei, die oftmals mit einigen Hürden umgangen werden kann. Viele dieser wünschen sich auch weitaus geringere Einzahlungslimits und ein komplettes Werbeverbot. Aus Sicht der Spieler stößt der geringe maximale Spieleinsatz von lediglich 1 € pro Spielrunde auf Widerstand, ist es doch möglich, in staatlichen Spielbanken mehrere hundert Euro an Tisch- und Kartenspielen einzusetzen. Viele Spieler fühlen sich hier in gewisser Weiße vom Staat und dem Glücksspielvertrag „bevormundet“.

Die Zukunft der Regulierung von Online-Casinos in Deutschland
In einer Gesamtbetrachtung und mit Blick auf den jetzigen Glücksspielstaatsvertrag lässt sich durchaus sagen, dass die Regulierung von Online-Casinos in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt. Deswegen werden in der Zukunft sicher noch weitreichende Änderungen vorgenommen, um die jetzige Regulierung flexibler und effizienter zu gestalten, sowohl für Betreiber von Online-Casinos als auch für Spieler. Denn es sollte nicht vergessen werden, dass durch die Automatensteuer auch erhebliche Einnahmen für den Staat generiert werden und man diese dann wiederum auch effektiv für den Spielerschutz einsetzen könnte.

Um eine bessere Kontrolle über den Schwarzmarkt, also illegale Online-Casinos zu haben, müssen auch entsprechende Änderungen bei den Einzahlungslimits sowie der Lizenzierung vorgenommen werden, damit diese effektiver werden. Wichtig ist hier eine gute Balance zwischen der Lizenzvergabe, dem Spielerschutz und vor allem der Marktattraktivität, um langfristig einen Erfolg zu erzielen.
Ein effizienter und angepasster Glücksspielstaatsvertrag ist notwendig, um alle Facetten in Bezug auf Betreiberseite und Spieler in ein Gleichgewicht zu bringen. Nur wenn das passiert, kann man guten Gewissen sagen, dass der Glücksspielstaatsvertrag ein Erfolg ist. Hier sollte sich Deutschland ein Beispiel an der Regulierung in anderen Ländern wie Großbritannien oder Schweden nehmen. (prm)

Hinweis zu den Risiken von Glücksspielen und Geldanlagen:

Glücksspiel kann süchtig machen. Spielen Sie verantwortungsbewusst und nutzen Sie bei Bedarf Hilfsangebote wie die Suchtberatung (Link: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Glücksspielsucht).


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