Werbung

Nachricht vom 07.02.2025    

Selbstbestimmungsgesetz in Rheinland-Pfalz: Nachfrage nach Geschlechtsänderungen sinkt

Seit der Einführung des Selbstbestimmungsgesetzes vor 100 Tagen können Menschen ihren Geschlechtseintrag und Vornamen bei den Standesämtern einfacher ändern lassen. Doch wie hat sich die Nachfrage entwickelt?

Symbolbild (Quelle: Pixabay)

Mainz. Nach anfänglich großer Nachfrage verzeichnen die Standesämter in Rheinland-Pfalz einen Rückgang bei Änderungen von Geschlechtseinträgen und Vornamen. Rund 100 Tage nach Inkrafttreten des Gesetzes berichten mehrere Standesämter im Land von diesem Trend. In Trier etwa wurden die meisten Änderungen in den ersten beiden Wochen bis Mitte November beurkundet, so ein Sprecher der Stadt. Seitdem gibt es nur noch vereinzelte Anfragen, mit insgesamt rund 70 Fällen, wobei die häufigste Änderung zum männlichen Geschlecht erfolgte.

101 Änderungseinträge des Geschlechts
Ähnlich äußern sich auch Städte wie Ludwigshafen, Kaiserslautern und Worms sowie die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz. Dort gibt es weiterhin mehrere Termine pro Woche, aber die Zahlen sind rückläufig. Seit dem Start des Gesetzes im vergangenen November wurden in Mainz 101 Änderungen vorgenommen, davon 40 hin zum männlichen Geschlecht.

Die Standesämter erklären den Rückgang damit, dass viele Betroffene auf die Gesetzesänderung vorbereitet waren. "Zu Beginn hatten wir eine Vielzahl an Erklärungen, da ein großer Personenkreis bereits auf das Inkrafttreten des Gesetzes gewartet hatte", berichtet die Stadt Kaiserslautern. Auch in Mainz wird die große Nachfrage mit dem angekündigten Stichtag am 1. November 2024 begründet.



Die Städte Ludwigshafen, Kaiserslautern, Koblenz, Speyer und Worms melden, dass es nur wenige Nachfragen zum geänderten Verfahren gegeben habe. Ein Sprecher der Stadt Koblenz sagt, dass sich Betroffene vielfach im Vorfeld informiert hatten. Nur in Mainz und Trier seien vermehrt Nachfragen aufgetreten.

Bistum Trier will auch kirchliche Unterlagen ändern
Das Bistum Trier plant, ebenfalls Änderungen in kirchlichen Unterlagen vorzunehmen. Diese sind bislang noch nicht möglich, doch die Vorbereitungen laufen, wie eine Sprecherin des Bistums mitteilt. Vergleichbare Schritte in den rheinland-pfälzischen Bistümern Mainz und Speyer sind derzeit nicht geplant.

Das Selbstbestimmungsgesetz, das am 1. November des vergangenen Jahres in Kraft trat, betrifft vor allem Trans-, Inter- und nicht binäre Menschen und erleichtert die Änderungen von Geschlechtseinträgen erheblich. Zuvor waren medizinische und psychologische Gutachten sowie richterliche Beschlüsse erforderlich.
(dpa/bearbeitet durch Red)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Privatfahrzeug mit Blaulicht: Polizei sucht Zeugen

In Koblenz sorgte ein ungewöhnlicher Vorfall am späten Freitagabend (7. Februar) für Aufsehen. Ein Mercedes, ausgestattet ...

Neue Online-Vortragsreihe der VHS Neuwied bietet spannende Einblicke

Die Volkshochschule Neuwied startet eine neue Reihe von Online-Vorträgen, die verschiedene Wissensgebiete abdecken. Von Künstlicher ...

TSG Irlich spendet für Engerser Vereine nach Brandkatastrophe

In der Silvesternacht zerstörte ein verheerender Brand den Lokschuppen in Engers. Viele Vereine verloren dabei wichtige Materialien. ...

Erfolgreicher Fraueninfotag in Neuwied zieht zahlreiche Besucherinnen an

Der Fraueninfotag im Mehrgenerationenhaus Neuwied bot den Teilnehmerinnen wertvolle Informationen und Unterstützung für ihre ...

Dachstuhlbrand in Niederhofen

Am 7. Februar geriet in Niederhofen ein Dachstuhl in Brand. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte eine größere ...

Zukunft der Kamillus-Klinik in Asbach trotz DRK-Insolvenz gesichert

Die Insolvenz der DRK-Trägergesellschaft in Mainz hat Auswirkungen auf die wirtschaftlich stabile Kamillus-Klinik in Asbach. ...

Weitere Artikel


Naturschutzinitiative Westerwald startet mit vielfältigem Veranstaltungsprogramm 2025

Die Naturschutzinitiative (NI) bietet im Jahr 2025 eine Reihe abwechslungsreicher Veranstaltungen für Naturfreunde im Westerwald. ...

"GameChanger"-Projekt in Kreis Altenkirchen: Neue Perspektiven für die Arbeitswelt

Das Projekt "GameChanger" bietet Unternehmen und Arbeitnehmenden im Kreis Altenkirchen Unterstützung bei der Bewältigung ...

Musikalische Abendandacht in Neuwied

Am 9. Februar um 18 Uhr lädt die Kirche St. Matthias in Neuwied zu einem besonderen Erlebnis ein. Der Evensong, eine musikalische ...

Im Strudel der DRK-Insolvenz: Zukunft der Kamillus Klinik Asbach ungewiss

Die Nachricht über die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der DRK-Kliniken in Rheinland-Pfalz hat auch das Asbacher Land erreicht. ...

Aktualisiert: Einbruch an der BBS Lahnstein - Polizei sucht Zeugen

In der Nacht zum Freitag (7. Februar) ereignete sich ein Vorfall an der Berufsbildenden Schule Lahnstein, der für Aufsehen ...

Vorfahrt missachtet auf B 42 in Linz: Eine Person verletzt

Am Donnerstagnachmittag (6. Februar) kam es in Linz zu einem Verkehrsunfall, bei dem eine Person leicht verletzt wurde. Der ...

Werbung