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Nachricht vom 12.02.2025    

Ärger über Flaschen und Scherben rund um Altglascontainer in Neuwied

Von Regina Morkramer

Tütenweise Altglas, das neben dem Container abgestellt wird; Flaschen, die herumstehen und vor allem Glasscherben, die eine echte Gefahr darstellen: Die Situation an vielen Altglascontainern ist verbesserungswürdig. Abfallwirtschaft und Entsorgungsunternehmen im Kreis Neuwied sprechen von "unerwarteten Spitzen beim Befüllungsverhalten".

Rund um die Altglascontainer in Neuwied-Oberbieber (Fotos: privat)

Kreis Neuwied. Es ist ein mittlerweile fast vertrauter Anblick und ein Ärgernis, das sich keineswegs nur auf den Landkreis Neuwied beschränkt: Dass sich rund um Altglascontainer Unmengen an Flaschen, Gläsern und sogar sonstiger Abfall sammeln, ist längst keine Ausnahme mehr, sondern eher die Regel. Das Problem: Die Container sind so voll, dass kein Altglas mehr hineingeworfen werden kann. Wer nun aber sein Altglas trotzdem entsorgen will, lässt es eben rund um die Container stehen und liegen - es wird ja sicherlich irgendwann abgeholt, so der Gedanke. Den ohnehin schon unschönen Anblick nimmt dann manch einer zum Anlass, seinen weiteren Unrat gleich mit dort zu entsorgen.

Nicht nur, aber insbesondere Anwohner ärgern sich regelmäßig über diesen Umstand. Denn abgesehen vom Anblick der Vermüllung birgt diese auch Gefahren durch herumliegende Glasscherben. So berichtet ein Anwohner in der Nähe der Glascontainer an der Wallwiese in Neuwied-Oberbieber, es lagen "auch diesmal wiederum leere Glasgüter auf der Straße in der Wallwiese, die ich wiederholt auf den Glascontainer zurückstellte, bevor sich einer mit dem Auto einen Reifen bei der Durchfahrt der Straße zerstört." Besonders ärgerlich am Standort Wallwiese: In der Nähe befindet sich ein Altenheim. Doch selbst das Personal der Eichrichtung musste nach Angaben der Anwohner den "Glasabfall wieder mitnehmen, da man keinen sicheren Platz zum Entsorgen vorgefunden hatte. Alleine für diese Einrichtung sollte ein regelmäßiges Leeren doch möglich sein", empört man sich in Oberbieber. Trotzdem sei es im vergangenen Jahr "regelmäßig vorgekommen, dass die Glascontainer überfüllt waren und das Glas neben den Glascontainern in Massen entsorgt wurde."

Abfallwirtschaft im Kreis Neuwied: Abholungszeiten werden individuell festgelegt
Und dies ist längst kein Einzelfall. Wie aber kann es sein, dass die Altglascontainer stets so voll sind, dass kein weiteres Glas mehr hineinpasst? Zuständig für das Thema ist die Abfallwirtschaft Landkreis Neuwied. Die erklärt auf Anfrage: "Die Einsammlung, Abholung und Verwertung von Verpackungsabfällen (zum Beispiel Glas oder Plastik) liegt grundsätzlich in der Verantwortung der privatwirtschaftlich organisierten dualen Systeme." Das sogenannte "duale System" bezeichnet die Sammlung und Entsorgung von Abfall in Deutschland. Es wird "dual" genannt, weil die privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft als zweites System neben der öffentlichen Entsorgung eingeführt wurde - es sind also auch Firmen der Privatwirtschaft, die für die Einsammlung, Abholung und Verwertung von Müll zuständig sind. "Im Landkreis Neuwied wurde die Firma PreZero mit der Aufstellung der Altglascontainer und deren Leerung sowie anschließender Verwertung des Altglases beauftragt. Ebenso erfolgt im Landkreis Neuwied die Einsammlung und Verwertung von anderen Verkaufsverpackungen (mit Ausnahme von Papier, Pappe und Kartonagen) über die grüne Tonne der Firma PreZero", erklärt die Abfallwirtschaft im Kreis weiter. "Die Abfallwirtschaft Landkreis Neuwied AöR hingegen ist für die Einsammlung und Verwertung oder Entsorgung der Abfälle der blauen, brauen und grauen Tonne zuständig."



In welchem Rhythmus die Altglascontainer geleert werden, legt die Firma PreZero individuell fest. In den Fahrzeugen gibt es eine Hohlglaserfassung, die die Glasmengen bei jeder Leerung auswertet. Entsprechend diesen Werten werden stark frequentierte Glascontainer häufiger geleert als Standplätze mit geringem Aufkommen.

Unerwartete Spitzen durch "variierendes Befüllungsverhalten"
Zudem erhört PreZero nach eigenen Angaben zu "saisonalen Spitzenzeiten" wie den Jahreswechsel, 1. Mai, Ostern oder anderen Feiertagen den Abfuhrrhythmus, "um die entsprechenden Mehrmengen einzusammeln. Es wird bereits im Vorfeld mit einer verstärkten Abfuhr geplant." Aber: "Durch den insgesamt erhöhten Abfuhrbedarf kann es allerdings aus unterschiedlichen Gründen, wie zum Beispiel Witterung, Fahrzeugausfall, Krankenstand, zu zeitweisen Verzögerungen in der Abfuhr kommen", räumt die Entsorgungsfirma ein. Und vor allem "aufgrund des variierenden Befüllungsverhaltens der Bürgerinnen und Bürger kann es zu unerwarteten Spitzen kommen, die nicht immer vorhersehbar sind." Im Fall an der Wallwiese in Oberbieber sei es zu Jahresbeginn zu verstärkten Problemen gekommen, weil ein Entsorgungsfahrzeug ausgefallen war. Zwischenzeitlich sei dieses Problem behoben und die Abfuhrtouren liegen den Angaben PreZeros zufolge im ganzen Landkreis Neuwied wieder im Plan.

Was tun bei Problemen am Altglascontainer?
Die Abfallwirtschaft im Kreis Neuwied gibt auf ihrer Internetseite für Fälle der Überfüllung oder Müllablagerungen am Standort eine Hotline an (0800-8866666) und verweist auch auf Hotline-Nummern auf den Containern. Stellen zudem Außendienstmitarbeiter Probleme durch Überfüllung an den Altglascontainern fest oder gibt es entsprechende Bürgerhinweise, dann setzt sich die Abfallwirtschaft eigenen Angaben zufolge "unmittelbar mit der Firma PreZero in Verbindung, um eine Behebung der Problematik zu bewirken." PreZero habe dann "die Möglichkeit, zeitnah eine Leerung durchzuführen und den Leerungsrhythmus entsprechend anzupassen, um so zukünftigen Überfüllungen entgegenzuwirken."

Zudem weist die Abfallwirtschaft darauf hin, dass weitere nächstgelegene Altglascontainer über die Webseite der Abfallwirtschaft gefunden werden können. (rm)


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