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Pressemitteilung vom 08.03.2025    

Neuwied feiert 25 Jahre Jugendbeirat und Halbzeit als "Kinderfreundliche Kommune"

Neuwied feiert zwei bedeutende Erfolge in der Jugend- und Kinderbeteiligung. Mit der Gründung des ersten Jugendbeirats vor 25 Jahren und der Auszeichnung als "Kinderfreundliche Kommune" vor eineinhalb Jahren hat die Stadt bundesweit Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wird als Vorreiter in diesem Bereich gefeiert.

(alle Fotos: Stadt Neuwied / Ulf Steffenfauseweh)

Neuwied. Neuwied hat seit jeher einen klaren Fokus auf die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse gelegt. Bereits 1998 begann die Stadt, sich ernsthaft mit der Frage auseinanderzusetzen, wie junge Menschen aktiv in die Gestaltung ihres Lebensumfeldes eingebunden werden können. Die Idee, Jugendliche in die kommunalen Entscheidungsprozesse einzubinden, entstand bei einem interfraktionellen Austausch nach einer Stadtratssitzung. Schnell war klar, dass diese Vision konkretisiert werden musste.

Das Ergebnis dieser Überlegungen war der erste Jugendbeirat, der im Jahr 2000 ins Leben gerufen wurde. Dieser Jugendbeirat erhielt das Antrags- und Rederecht im Stadtrat, was die Grundlage für eine umfassende und langfristige Beteiligung von Jugendlichen an politischen Prozessen bildete. Im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland war dies ein fortschrittlicher Schritt, der Neuwied zum Vorreiter in Sachen Jugendbeteiligung machte.

Der Jugendbeirat als Bindeglied zwischen Politik und Jugendlichen
Der Jugendbeirat in Neuwied ist nicht nur ein beratendes Gremium, sondern wird auch aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, ihre Anliegen und Ideen direkt im Stadtrat zu präsentieren, und viele ihrer Vorschläge wurden in der Stadtpolitik erfolgreich umgesetzt. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Jugendzentrum BigHouse, das durch die Initiative des Jugendbeirats ins Leben gerufen wurde. Es wurde von Jugendlichen selbst geplant und umgesetzt, wobei sie die politische Arbeit und die Geduld, die notwendig ist, um Projekte zu realisieren, hautnah erlebten.

Die Arbeit des Jugendbeirats und die kontinuierliche Förderung der Kinder- und Jugendbeteiligung in Neuwied haben sich als sehr erfolgreich erwiesen. Doch der Jugendbeirat ist nicht nur für Projekte und die Realisierung von Vorhaben zuständig – er hat auch dazu beigetragen, das Verantwortungsbewusstsein der Jugendlichen zu stärken und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie einen echten Einfluss auf die Gestaltung ihrer Stadt haben.

Erfolgreiche Beteiligungsformate und innovative Ansätze
Ein weiteres herausragendes Merkmal von Neuwieds Konzept der Jugendbeteiligung ist die Vielfalt der Formate, die zur Beteiligung angeboten werden. Neben den klassischen Beteiligungsformaten wie Workshops und Diskussionsrunden gibt es in Neuwied auch digitale Beteiligungsmöglichkeiten. Jugendforen, kreative Ideenwettbewerbe und Online-Beteiligung sind nur einige Beispiele für die innovativen Ansätze, die Neuwied im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung verfolgt.

Die enge Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und anderen Institutionen hat es ermöglicht, eine umfassende und nachhaltige Beteiligungskultur zu schaffen, die weit über die klassischen Formate hinausgeht. Besonders erfolgreich ist die enge Verzahnung der Jugendbeteiligung mit der Kommunalpolitik, da hier die Anliegen der Jugendlichen nicht nur gehört, sondern auch aktiv umgesetzt werden.



Neuwied als "Kinderfreundliche Kommune"
Ein weiterer großer Erfolg für Neuwied war die Zertifizierung als „Kinderfreundliche Kommune“ durch Unicef im Jahr 2023. Neuwied war die erste und bislang einzige Stadt in Rheinland-Pfalz, die diese Auszeichnung erhielt. Die „Kinderfreundliche Kommune“ ist ein international anerkanntes Programm von Unicef, das Städte und Gemeinden dabei unterstützt, kinderfreundliche Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. In Neuwied wurde das Programm mit voller Unterstützung der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik realisiert, und es umfasst insgesamt 14 konkrete Ziele und Maßnahmen, die sich mit Themen wie Kinderrechten, Gesundheit, Bildung und Teilhabe beschäftigen.

Seit der Zertifizierung als „Kinderfreundliche Kommune“ ist die Stadt weiterhin auf dem richtigen Weg. Alle 14 Maßnahmen sind mittlerweile konkret angegangen worden. Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder und Jugendliche nicht nur in politischen Prozessen gehört werden, sondern auch in ihrem täglichen Leben die besten Bedingungen für ihre Entwicklung vorfinden.

Fachtagungen und Austausch auf nationaler Ebene
Das Engagement von Neuwied wird zunehmend auch auf nationaler Ebene wahrgenommen. Am 10. und 11. März 2025 wird die Dialogfachtagung der „Kinderfreundlichen Kommunen“ in Neuwied stattfinden. Hier kommen Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland zusammen, um sich über die Arbeit in Neuwied zu informieren und von den Erfolgen zu lernen. Diese Fachtagung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit für den Austausch über bewährte Praktiken und innovative Ansätze im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung.

Ein weiteres Highlight wird die Kinderrechtefachtagung des rheinland-pfälzischen Familienministeriums sein, die am 19. März 2025 im Food-Hotel in Neuwied stattfindet. Hier wird der Fokus auf Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention gelegt, der das „Recht des Kindes auf Gehör“ betont. Diese Veranstaltung zeigt, dass Neuwied nicht nur lokal, sondern auch auf Landes- und Bundesebene eine bedeutende Rolle spielt, wenn es darum geht, Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu geben.

Fazit: Ein Vorbild für Deutschland
Neuwied hat mit der Einführung des Jugendbeirats und der erfolgreichen Umsetzung des „Kinderfreundliche Kommune“-Programms eine Vorreiterrolle übernommen, die nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch bundesweit Anerkennung findet. Die enge Verzahnung von Jugendbeteiligung und Kommunalpolitik hat dazu beigetragen, dass die Jugendlichen in Neuwied nicht nur gehört werden, sondern auch aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt teilnehmen. Das Erfolgsmodell Neuwied dient anderen Kommunen als Vorbild und zeigt, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche frühzeitig in die Gesellschaft einzubinden. (PM/Red)


Lokales: Neuwied & Umgebung
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