Umfrage in Rheinland-Pfalz: Mehrheit befürwortet Eigenbeteiligung beim Arzt
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland eine finanzielle Eigenbeteiligung bei Arztbesuchen für sinnvoll hält. Die Diskussion um die Eigenverantwortung und bewusste Inanspruchnahme medizinischer Leistungen gewinnt an Bedeutung.

Mainz. 57 Prozent der Deutschen sprechen sich laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz für eine sozialverträgliche Selbstbeteiligung bei Arztbesuchen aus. 59 Prozent glauben, dass eine finanzielle Beteiligung zu einer bewussteren Nutzung von Arztterminen führen könnte.
Der Vorstandsvorsitzende der KV, Peter Heinz, betont, dass immer mehr Patienten bereit seien, sich finanziell zu beteiligen. Er fordert eine fünfprozentige Kostenbeteiligung pro Arztbesuch. "Viele Patienten meinen, ihnen stünde alles kostenlos zu", erklärt Heinz und verweist auf das Beispiel eines Knie-MRTs, bei dem Patienten mit 30 Euro an den Kosten beteiligt werden könnten.
In Rheinland-Pfalz sind rund 300 Sitze von Allgemeinmedizinern unbesetzt, was zu einer dramatischen Terminverknappung führt. Heinz betont, dass es nicht um mehr Geld für Ärzte gehe, sondern um die Verbesserung der Arbeitsqualität. "Es geht um die Arbeitsqualität", so Heinz. Trotz hoher Ausgaben im Gesundheitssystem habe Deutschland nicht die beste Sterblichkeit. Viele Menschen lebten extrem ungesund, was eine gesellschaftliche Herausforderung darstelle.
88 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Bewusstsein und Eigenverantwortung gestärkt werden sollten, um unnötige Arztbesuche zu reduzieren. Heinz sieht hierin einen wichtigen Ansatzpunkt, um die gesundheitliche Versorgung zu verbessern. (dpa/bearbeitet durch Red)
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