Werbung

Nachricht vom 18.03.2025    

Dr. Patrick Rudolph bewirbt sich als Verbandsbürgermeister

Von Wolfgang Tischler

Am 6. April wird auch im Puderbacher Land gewählt. Der bisherige Bürgermeister Volker Mendel geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand. Als einer von vier Kandidaten bewirbt sich Dr. Patrick Rudolph um die Nachfolge.

Dr. Patrick Rudolph bewirbt sich als Bürgermeister in VG Puderbach. Foto: Wahlkampfteam Rudolp

Puderbach.
Herr Rudolph, berichten Sie unseren Lesern zuerst einmal etwas über sich.
Patrick Rudolph:
Ich bin 44 Jahre alt und lebe glücklich mit meiner Patchwork-Familie mit drei Söhnen, zwei Hunden, einer Katze, Schafen und Hühnern in Puderbach. Hier bin ich auch aufgewachsen und habe mein Abitur am Martin-Butzer-Gymnasium Dierdorf gemacht. Meinen Zivildienst habe ich als Rettungssanitäter auf der Rettungswache Herschbach geleistet. Es schloss sich ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in Deutschland und Frankreich sowie später noch des öffentlichen Gesundheitswesens in England an. Promoviert habe ich in Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen in der Schweiz.

Erzählen Sie uns kurz noch etwas über ihren bisherigen beruflichen Werdegang.
Patrick Rudolph:
2006 kam ich zur Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und habe dort verschiedene Aufgaben übernommen. Einige Zeit war ich auch ans Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung abgeordnet. Seit 2010 habe ich in der KfW Personalverantwortung. Aktuell bin ich dort Abteilungsdirektor für Soziale Entwicklung in Europa und Asien sowie Leiter eines Projekts zur Verbesserung des KfW-internen Steuerungssystems.

Kommunalpolitisch engagiere ich mich seit 2019 im Gemeinderat Puderbach sowie in der AG Feuerwehr der Verbandsgemeinde Puderbach. Bis 2024 war ich außerdem Mitglied im Arbeitskreis Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Neuwied. Daneben habe ich vielfältige weitere ehrenamtliche Erfahrungen sammeln können, unter anderem als Führungskraft im internationalen Katastrophenschutz der Johanniter, Geschäftsführer des TuS Dierdorf 1893 e.V., Mitglied des Schulelternbeirats der Grundschule Puderbach sowie in Ausschüssen der Evangelischen Kirchengemeinde Puderbach.

Bleiben wir mal beim Ehrenamt. Wie sehen Sie es im Puderbacher Land aufgestellt und wie möchten Sie es weiterentwickeln?
Patrick Rudolph:
Gesellschaftlicher Zusammenhalt entsteht, wenn Menschen zusammenkommen und füreinander einstehen. Dabei spielt das Ehrenamt eine wichtige Rolle. Im Puderbacher Land setzen sich zum Glück sehr viele ehrenamtlich für andere ein: bei Feuerwehr und First Respondern, Tafel und Bürgerfahrdienst, als Gleichstellungsbeauftragte, in der Integration von Geflüchteten, in der Kulturarbeit, in Ortsgemeinderäten und im Verbandsgemeinderat. Außerdem in Kirchengemeinden, Sportvereinen, Elternbeiräten der Kitas und Schulen, DRK, Naturschutzgruppen sowie vielen weiteren Einrichtungen und Initiativen. Sie alle werde ich als Bürgermeister nach Kräften unterstützen! Konzipieren möchte ich dazu unter anderem eine Servicestelle für Vereine, die Ehrenamtliche von Verwaltungsaufgaben entlastet und ihnen mehr Zeit für inhaltliche Arbeit lässt.

Wie sehen Sie die Lebensqualität im Puderbacher Land?
Patrick Rudolph:
Es lässt sich hier sehr gut leben. Als Bürgermeister werde ich mich mit aller Energie dafür einsetzen, dass sich auch weiterhin alle Menschen im Puderbacher Land wohlfühlen. Kindertagesstätten und Grundschulen, Wasser und Abwasser, Feuerwehr und First Responder sind zentrale Bereiche der Daseinsvorsorge, die weiterentwickelt werden müssen. Auch Jugendpflege, das Hallenbad in Puderbach, die Tafel, der Bürgerfahrdienst, die Radwege und das Kulturprogramm machen das Puderbacher Land lebenswert. Lebensqualität heißt aber auch: sichere Arbeitsplätze vor Ort, ein breites Angebot der Gewerbetreibenden, eine gute medizinische Versorgung.

Dabei ist klar: Der Bürgermeister leitet die Verwaltung und ist Vorsitzender des Verbandsgemeinderats. Grundlegende Entscheidungen trifft jedoch der Rat. Die jeweiligen Themen müssen durch Bürgermeister und Verwaltung angemessen vorbereitet werden. In gleicher Art und Weise müssen Bürgermeister und Verwaltung die Ortsgemeinden unterstützen, in engem Zusammenwirken mit den ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern. Ich stehe für eine konstruktive und sachorientierte Zusammenarbeit mit allen, die im Puderbacher Land kommunalpolitische Verantwortung tragen sowie für einen guten Draht zur Kreisverwaltung in Neuwied und der Landesregierung in Mainz! Denn nur, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, lässt sich die Lebensqualität bei uns nachhaltig sichern.



Dieser Tage wurde das Risiko- und Krisenmanagement der Verbandsgemeinde vorgestellt. Wie stehen Sie dazu?
Patrick Rudolph:
Die Verbandsgemeinde ist in diesem Bereich auf einem sehr guten Weg, den wir konsequent weitergehen müssen. Wichtig ist dabei auch immer wieder zu betonen, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst Vorbereitungen treffen müssen, um zum Beispiel für einen längeren Stromausfall infolge eines Sturms gewappnet zu sein.

Extremwettereignisse werden auch im Westerwald häufiger werden…
Patrick Rudolph:
Das stimmt, der Klimawandel ist auch bei uns angekommen. Hochwasser- und Starkregenvorsorge sowie die kommunale Wärmeplanung stehen in den kommenden Jahren daher weit oben auf der Agenda. Insbesondere durch die Ortsgemeinden als Waldbesitzer muss zudem weiterhin in die Entwicklung eines naturnahen Mischwalds investiert werden, mit dem die Gemeinden in Zukunft wieder Einnahmen erzielen. Ein Wald, der den Wasserrückhalt und damit unsere Trinkwasserversorgung unterstützt. Und der unter anderem an einem heißen Sommertag ein wenig Abkühlung verspricht.

Die Anpassung an den Klimawandel bringt aber auch neue Möglichkeiten mit sich: Nachdenken können wir zum Beispiel über weitere Flächen für erneuerbare Energien, insbesondere dort, wo die Natur vielleicht durch Baumaßnahmen ohnehin bereits gestört ist - und nicht zuletzt aufgrund der damit verbundenen Einnahmemöglichkeiten für die Ortsgemeinden. Als Bürgermeister wird es mir ein Herzensanliegen sein, dazu beizutragen, dass das Puderbacher Land für die Herausforderungen des Klimawandels gewappnet ist, aber auch von den damit einhergehenden Chancen profitiert!

Dies alles kostet Geld…
Patrick Rudolph:
Der finanzielle Spielraum von Verbandsgemeinde und Ortsgemeinden ist stark begrenzt. Kreative Ideen zur interkommunalen Zusammenarbeit und einer effizienten Verwaltung unter Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung sind gefragt. Gleichzeitig muss jedoch die finanzielle Ausstattung der Kommunen durch das Land Rheinland-Pfalz und den Bund reformiert werden. Es darf nicht sein, dass Orts- und Verbandsgemeinden sich verschulden müssen, um ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen. Die Gemeinden müssen finanzielle Handlungsspielräume zurückgewinnen.

Mit meiner Erfahrung aus Effizienzprojekten werde ich mich als Bürgermeister dafür einsetzen, dass wir im Puderbacher Land Möglichkeiten zur Entlastung der kommunalen Haushalte umsetzen. Darüber hinaus werde ich mein Know-How aus Verhandlungen mit politischen Entscheidungsträgern nutzen, um gemeinsam mit anderen betroffenen Kommunen im Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz für eine bessere Finanzausstattung durch das Land zu streiten. Gelten muss dabei der Grundsatz: "Wer die Musik bestellt, der zahlt sie auch."

Herr Rudolph wir danken Ihnen für das Gespräch. Das Interview führte Wolfgang Tischler.
woti


Lokales: Puderbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Ministerpräsident Alexander Schweitzer kam zwischen zwei Berlin-Aufenthalten nach Oberraden

Hoher Besuch kam am Samstagnachmittag in das Dorfgemeinschaftshaus nach Oberraden, in das Bürgermeister ...

Neuer Vorstand im Kreis-Migrationsbeirat Neuwied gewählt

Der Kreis-Migrationsbeirat Neuwied hat sich für die kommenden fünf Jahre neu aufgestellt. Dilorom Jacka ...

Florian Pernak als Spitzenkandidat der Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz

Florian Pernak, der Vorsitzende der Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz, wurde als Spitzenkandidat für die ...

SPD-Ortsverein Puderbach: Traditionelles Heringsessen mit politischen Impulsen

Der SPD-Ortsverein der Verbandsgemeinde Puderbach veranstaltete am Aschermittwoch sein traditionelles ...

Stefan Thoma wird neuer bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion

In Rheinland-Pfalz gibt es eine personelle Veränderung im Landtag. Stefan Thoma übernimmt eine bedeutende ...

Rheinland-Pfälzer gestalten Koalitionsverhandlungen in Berlin mit

In Berlin laufen die Koalitionsverhandlungen für ein schwarz-rotes Regierungsprogramm auf Hochtouren. ...

Weitere Artikel


Jubiläumsfeier 20 Jahre Welterbe Limes in der Römerwelt Rheinbrohl

Seit zwei Jahrzehnten gehört der Obergermanisch-Raetische Limes zum UNESCO-Welterbe. Dieses Jubiläum ...

Puderbacher Legobörse: Ein Paradies für Lego-Liebhaber

ANZEIGE | Am 30. März verwandelt sich das Puderbacher Gemeinschaftshaus wieder in ein Eldorado für alle ...

Vermisstenfall in Kettig bei Koblenz: Polizei sucht nach 38-jährigem Mann

Seit Montag (17. März) wird der 38-jährige Benjamin M. aus Kettig vermisst. Die Polizei geht davon aus, ...

Julia Klöckner als neue Bundestagspräsidentin vorgeschlagen

Friedrich Merz hat die Weichen für einen bedeutenden Schritt in der politischen Karriere von Julia Klöckner ...

Zuwachs an den Anlegestellen: Neuwieder Schiffstourismus wird wiederbelebt

Die Stadt Neuwied steht kurz vor einem bedeutenden Schritt zur Wiederbelebung des Schiffstourismus. Eine ...

Neuwied entwickelt ein Konzept zur Klimaanpassung

Die Stadt Neuwied erarbeitet ein individuelles Konzept zur Anpassung an den Klimawandel. Am 31. März ...

Werbung