DGB fordert verstärkte Ausbildungsanstrengungen in Rheinland-Pfalz
Immer weniger Betriebe in Rheinland-Pfalz bilden aus, und die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sinkt weiter. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) appelliert an die Unternehmen, mehr Engagement in die Ausbildung zu investieren.

Rheinland-Pfalz. Der DGB ruft die Betriebe in Rheinland-Pfalz dazu auf, ihre Anstrengungen in der Ausbildung zu intensivieren und die Qualität der Lehre zu verbessern. Laut Gewerkschaft erhalten mehr als die Hälfte der Auszubildenden weniger als einmal pro Monat eine persönliche Rückmeldung zu ihrer Ausbildung. "Das ist ein Wert, der uns erschüttert", erklärte Bezirksjugendsekretärin Caja Stübenrath bei der Präsentation des DGB-Ausbildungsreports 2024 in Mainz. Sie betonte die Bedeutung persönlicher Gespräche über die Leistungen für den Ausbildungserfolg. Häufig werde die fehlende Kommunikation mit Zeitmangel im Alltag begründet, so Stübenrath.
Zeit, Ressourcen und Geld für gute Ausbildung
Die DGB-Bezirksvorsitzende Susanne Wingertszahn mahnte, dass die Ausbildung in den Betrieben wieder an Bedeutung gewinnen müsse. Unternehmen sollten ausreichend Zeit, Ressourcen und finanzielle Mittel bereitstellen. Angesichts des großen Fachkräftebedarfs sei es entscheidend, zukünftige Fachkräfte selbst auszubilden. Wingertszahn forderte zudem einen Ausbildungsfonds nach Bremer Vorbild für Rheinland-Pfalz, um mehr Geld ins Ausbildungssystem zu bringen. Nur noch rund 20 Prozent der Unternehmen im Land bilden aus. "Deshalb müssen die Betriebe, die ausbilden, Geld aus einem Fonds bekommen, in den Unternehmen, die nicht ausbilden, einzahlen."
Rheinland-Pfalz im Länderranking hinten
Im Jahr 2024 wurden in Rheinland-Pfalz nur knapp 23.000 Ausbildungsverträge abgeschlossen - der niedrigste Wert seit fast zwei Jahrzehnten. Damit belegt das Bundesland bundesweit den vorletzten Platz im Ländervergleich.
(dpa/bearbeitet durch Red)
Feedback: Hinweise an die Redaktion