Krankenhaus Dierdorf-Selters mit neuem Chefarzt
Dr. Benjamin Bereznai leitet die Neurologische Fachabteilung
Selters. Mit Dr. Benjamin Bereznai hat das Evangelische und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf-Selters den neuen Chefarzt der Neurologie in der Betriebsstätte Selters offiziell begrüßt. Mehr als 100 Gäste aus dem Gesundheitswesen, Kirche, Politik und Gesellschaft fanden sich dazu in Selters ein.
Dr. Benjamin Bereznai studierte in Marburg und Würzburg, ist Facharzt für Neurologie, für klinische Neurophysiologie und Allgemeinmedizin. Weiterbildungen absolvierte er im Rettungswesen, in Verkehrsmedizin und Palliativmedizin. Zuletzt war er als Oberarzt an der Neurologischen Klinik der Semmelweis-Universität Budapest, Abteilung für Molekulare Neurologie, tätig.
Als „europäischen Lebenslauf“ zwischen Ungarn und Deutschland, der vor 25 Jahren noch undenkbar gewesen wäre, bezeichnete Verwaltungsratsvorsitzender Dr. Hans-Achim Roll die Karriere des neuen Chefarztes, der dieser Tage seinen 46. Geburtstag feiert. Roll betonte, dass die Gesellschafter des Krankenhauses – der Johanniterorden, dem er selbst angehört, sowie der Selterser Hilfsverein – von ihm Professionalität und Qualität erwarten. Beides müsse aber zwingend unter dem Leitbild des Hauses erbracht werden, das elementar vom christlichen Menschenbild definiert wird.
Für Dr. Benjamin Bereznai ist dies eine Anforderung, die er nur zu gern erfüllt. Bewusst hatte er, nachdem er beschloss, Budapest zu Gunsten einer Rückkehr nach Deutschland zu verlassen, nach einem christlich orientierten, am liebsten evangelischen Arbeitgeber gesucht. In Selters, so betonte er in seiner eigenen Rede, fand er außerdem eine hervorragend organisierte und ausgestattete Neurologie vor. Zusammen mit der rundum einmaligen interdisziplinären Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) und der verkehrsgünstigen Lage sei die neurologische Versorgung „so gut wie in einer Großstadt“.
Einen Rückblick auf die Anfangszeiten der Neurologie in Selters gab Bereznais Vorgänger Dr. Wilhard Reuter. Neben der medizinischen Aufbauarbeit galt es vor 20 Jahren auch, die Vorurteile der Bevölkerung zu zerstreuen. „Zum Neurologen gehen nur die Doofen“, zitierte Reuter eine Meinung von damals.
Krankenhaus-Geschäftsführer Erwin Reuhl ließ die Überlegungen vor dem Chefarztwechsel Revue passieren. „Wir suchten eine hochqualifizierte Person, die dem scheidenden Dr. Reuter das Wasser reichen kann, menschlich zu uns passt und eine Neigung zur interdisziplinären Zusammenarbeit hat. Bei einer Vielzahl von Bewerbern war Dr. Benjamin Bereznai allen überlegen.“
Ärztlicher Direktor Dr. Reinhold Ostwald dankte zunächst Dr. Reuter für „20 Jahre Leistung und Qualität“. Dass die Klinik einen „so exzellent ausgebildeten und hoch motivierten Kollegen“ als Nachfolger rekrutieren konnte, sei nicht selbstverständlich. Inzwischen habe er, Ostwald, auch feststellen können, dass Benjamin Bereznai ein Arzt sei, wie ihn sich die Patienten vorstellen. Und auch dies sei nicht selbstverständlich, denn: „Medizin kann man lernen. Arzt sein ist mehr.“
Umrahmt wurde die Willkommensfeier von einer Einführung durch Wolfgang Weik, Dekan des ev. Dekanats Selters, sowie Bach-Stücken, die der Bruder des neuen Chefarztes, Marton Bereznai, auf dem Cello darbot.
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