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Nachricht vom 19.04.2025    

Nicole nörgelt … über den Irrsinn und die Kälte des Alltags

Von Nicole

GLOSSE | Betrachtet man sich unsere Gesellschaft und verfolgt, was so jeden Tag auf Social Media geschieht, muss man sich doch so langsam ehrlich fragen, wohin sich unsere Gesellschaft entwickelt. Zurück in die Steinzeit? Zu den Jägern und Sammlern? Doch hatten die wahrscheinlich mehr Sozialkompetenz als viele Menschen heute.

Symbolfoto (Quelle: Pixabay)

GLOSSE! Wir alle halten uns für gebildet, weltoffen, modern, sozial und was weiß ich noch alles. Aber wie sieht die Realität aus? Alte Menschen liegen tage- oder wochenlang tot in ihren Stadtwohnungen und es fällt erst auf, wenn man die Verwesung im Treppenhaus riechen kann. Menschen, die ihr ganzes Leben in diesem Land gearbeitet haben und es zu dem gemacht haben, wovon wir heute profitieren, müssen Flaschen sammeln, um sich am Ende des Monats noch etwas zu essen kaufen zu können.

Prioritäten setzen
Das sind nur zwei Beispiele für das, was jeden Tag vor unser aller Augen passiert und was tun wir? Richtig – wir schauen weg und machen nichts. Wann haben wir denn das letzte Mal geschaut, ob wir vielleicht dem älteren Ehepaar in der Nachbarschaft mit ein paar Kleinigkeiten zur Hand gehen können? Wann haben wir das letzte Mal einem Rollstuhlfahrer eine Eingangstür geöffnet oder ihn einfach nur ungehindert passieren lassen? Liebe Leser, gehen Sie einen Moment in sich und stellen Sie sich diese Frage. Jeder von uns könnte das Leben seiner Mitmenschen mit kleinen Dingen besser machen. Wir müssen nicht mit dem Finger auf die anderen und die Politik zeigen, damit die unsere gesellschaftlichen Probleme löst. Nein, wir könnten einfach selbst mal den Hintern hochkriegen und anfangen, die Welt besser zu machen.

Zurück zur Normalität
Was wir bestimmt in dieser Gesellschaft nicht brauchen, ist eine Ansammlung von Narzisten und Egomanen – Personen, die jede Lücke im Gesetz und im System suchen, um einen Vorteil (meist finanzieller Art) daraus zu schlagen. In welch einem Irrenhaus leben wir eigentlich, wenn Firmen gezwungen werden, Stellenausschreibungen mit männlich/weiblich/divers zu versehen – auch wenn mir persönlich "divers" nicht wirklich etwas sagt? Tut es der Chef dann nicht, muss er damit rechnen, dass sich Leute, die die Stellenanzeigen nur auf solche vermeintlichen Fehler durchforsten, auf die Stelle bewerben. Auch wenn sie für die Stelle weder in irgendeiner Form qualifiziert, noch an ihr interessiert sind; nur um den Chef dann hinterher auf Schadenersatz zu verklagen. Begründung: Man habe die Stelle nicht bekommen und das läge ja nur daran, dass man "divers" sei. Über Ausbildung und Qualifikation wird an dieser Stelle nicht mehr gesprochen, nein, hier wird von vorneherein nur auf Geld spekuliert – zu Lasten der Arbeitgeber und all jener, die arbeiten gehen.

Falsche Anrede?
Da gibt es "non-binäre" Personen, die die Deutsche Bahn und verschiedene Fluggesellschaften auf fünfstellige Summen verklagt haben, nur weil auf dem Buchungsformular im Internet bei der Anrede nicht "neutral" auszuwählen war. Damit fühlten sie sich in ihrer Sexualität benachteiligt. Und das Schlimmste ist, diese Leute kommen damit durch und schädigen unsere ganze Gesellschaft und die Wirtschaft damit. Als ob wir in diesem Land keine anderen Probleme hätten. Jeder soll leben, wie er möchte, aber er kann nicht erwarten, dass andere dafür aufkommen.



Ich glaube, wir haben wirklich andere Probleme. Wir haben ein Gesundheitssystem, das kurz vor dem Zusammenbruch steht. Aber Hauptsache, wir bezahlen Geschlechtsumwandlungen auf Kassenkosten, stellen Hochleistungsalkoholikern mit mehr als drei Promille eins der wenigen Intensivbetten zur Verfügung (dafür müssen dann Patienten mit Herzinfarkt leider sterben) und vergraulen die letzten Ärzte und das letzte Personal mit immer mehr Vorschriften und Einschränkungen. Beim Rentensystem sieht es nicht viel besser aus. Die wenigen, die noch einbezahlen, können die Ausgaben gar nicht decken, denn das ursprünglich erdachte System, dass immer eine Generation die Rente für die ältere Generation erwirtschaftet, funktioniert ja schon lange nicht mehr. Und weil es nicht mehr funktioniert, sollen Spekulationen am Aktienmarkt jetzt die Rente retten. Na dann, viel Erfolg. Hoffen wir, dass sich die Verantwortlichen wenigstens damit auskennen und sich nicht verspekulieren. Und unser Sozialsystem krankt an all denen, die die Lücke im System für ihren persönlichen Vorteil ausnutzen. Und die wenigen, die es finanzieren, müssen, wenn sie wirklich mal Leistungen in Anspruch nehmen, diese dann selbst bezahlen.

Ich finde schon, dass wir echt andere gesellschaftliche Probleme haben. Es wird allerhöchste Zeit, dass wir alle wieder ein wenig mehr Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen. Und wenn die Leute es so nicht hinkriegen, dann muss man es ihnen eben beibringen. Wer sinnlos einen Rettungswagen ruft, nur weil er zu bequem ist, selbst zum Arzt zu gehen, der muss ihn dann eben mal bezahlen. Und wer lieber Medikamente nimmt, statt etwas für seine Gesundheit zu tun, der kann das natürlich so machen, aber dann muss er sie selbst zahlen und darf nicht das System damit belasten.

In diesem Sinne, liebe Leser, denken Sie einfach für sich darüber nach, ob man nicht die Welt mit kleinen Dingen ein wenig besser machen kann. Denn keiner von uns will doch zurück in die Steinzeit in die Höhle, oder nicht?

Ihre Nicole

Definition einer Glosse
Als Glosse wird ein kurzer journalistischer Text bezeichnet, in dem sich der Autor mit aktuellen Nachrichten auf satirische Art und Weise auseinandersetzt. Die Themen einer Glosse können sowohl gesellschaftlich wichtig als auch witzig oder kurios sein.



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Mehr dazu:   Nicole nörgelt  
Lokales: Puderbach & Umgebung
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