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Nachricht vom 21.04.2025    

Aktualisiert: Trauer um den verstorbenen Papst Franziskus

Papst Franziskus ist tot. Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken starb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte. Wegen einer Lungenentzündung lag er 38 Tage lang in der Klinik. Von der Krankheit sehr geschwächt engagierte er sich bis zum Schluss.

Papst Franziskus gestorben. (Foto: Matthias Bein/dpa)

Region. Am Ostersonntag hatte Papst Franziskus noch den Segen Urbi et Orbi gespendet. Am Ostermontag (21. April) ist er um 7.35 Uhr nach langer Krankheit laut Camerlengo, Kardinal Kevin Ferrell "in das das Haus des Vaters zurückgekehrt“.

Trauerbekundungen kommen aus allen Richtungen. Auch in Deutschland und Rheinland-Pfalz wird das Wirken des Papstes gewürdigt. Franziskus galt als Wegbereiter und Impulsgeber.

Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz drückt Trauer aus
Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, drückte seine Trauer über den Tod von Papst Franziskus aus und hob dessen Rolle als bedeutenden Kirchenführer hervor. "In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen", erklärte Bätzing.

Papst Franziskus habe in der Kirche starke Akzente gesetzt und neue Wege des Miteinanders eröffnet. Der von ihm initiierte Weg einer synodalen Kirche sei mit den Generalversammlungen der Weltsynode 2023 und 2024 unumkehrbar. Franziskus habe als Brückenbauer fungiert und Menschen zusammengeführt. Bätzing betonte: "Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus, dem Menschenfreund und Menschenfischer."

Bischof Peter Kohlgraf aus Mainz in tiefer Trauer
Der Tod von Papst Franziskus hat bei Bischof Peter Kohlgraf aus Mainz tiefe Trauer ausgelöst. "Dies ist ein einschneidender und trauriger Moment für mich", erklärte Kohlgraf. Gleichzeitig betonte er seine Dankbarkeit: "Und zugleich bin ich dankbar für diesen Papst." Während seines fast zwölfjährigen Pontifikats habe Franziskus eine "ganz neue Akzentsetzung in der Kirche" vorgenommen und einen neuen Stil gelebt. Er habe Themen und Regionen in den Fokus gerückt, die zuvor wenig Beachtung fanden. "In Einfachheit und Humor begegnete er unkompliziert seinen Mitmenschen", so Kohlgraf.

Mit Aussagen wie "Wer bin ich, ihn zu verurteilen?" habe der Papst eine offene Debattenkultur innerhalb der Kirche gefördert. Besonders am Herzen lag ihm die Suche nach einer angemessenen Rolle der Frauen in der Kirche. Franziskus strebte eine synodale Kirche an, "die sich, wenn es sein muss, verbeult zeigt und durchaus einem Feldlazarett gleicht, in dem für Menschen in ihrer Gebrochenheit oder sozialen Notlage gesorgt wird". Migration, Kapitalismuskritik und der Einsatz für Frieden waren für das Kirchenoberhaupt zentrale Anliegen. "Ein motivierender Mensch. Danke Papst Franziskus", hieß es abschließend im Nachruf.

Alexander Schweitzer hält Franziskus in lebendiger Erinnerung
Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) erinnerte sich an ein persönliches Treffen mit Franziskus im Februar in Rom. Er habe ihn als beeindruckenden und weltgewandten Menschen kennengelernt, der die Sorgen der Menschen ernst nahm.



"Das Gespräch mit ihm wird mir immer in lebendiger Erinnerung bleiben", sagte Schweitzer.

Julia Klöckner sah in Franziskus verbindende Hoffnung
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat den verstorbenen Papst Franziskus als herausragenden Brückenbauer gewürdigt. "Er suchte die Begegnung mit anderen christlichen Konfessionen ebenso wie mit den Weltreligionen außerhalb des Christentums", erklärte die CDU-Politikerin. Besonders hob sie seinen Beitrag zum jüdisch-christlichen Dialog hervor, den er mit "warmherziger Freundschaft" förderte. Gleichzeitig streckte Franziskus die Hand aus zu Muslimen, Hindus, Buddhisten und allen Menschen guten Willens.

Franziskus verkörperte laut Klöckner die Hoffnung, dass Religion nicht trennen, sondern verbinden könne. "Er baute Brücken der Versöhnung, wo vorher Gräben des Misstrauens waren, und war somit tatsächlich ein globaler Brückenbauer, wie wir ihn nur selten erleben durften."

Auch die evangelischen Kirchen gedenken an den Papst
Die evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz haben das Engagement des verstorbenen Papstes Franziskus gewürdigt. Christiane Tietz, Präsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), bezeichnete ihn als "demütigen und bescheidenen Kämpfer für Frieden und soziale Gerechtigkeit" sowie als "Vorbild für eine Ökumene des Handelns". Dieses Engagement sei ein "bleibendes Vermächtnis für die gesamte christliche Gemeinschaft", erklärte sie in einer Mitteilung. Zudem hob sie Franziskus' Rolle als Impulsgeber neuer Reformansätze in der katholischen Weltkirche hervor.

Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, äußerte in einem Kondolenzschreiben, dass Papst Franziskus mit "theologischer Klugheit, diplomatischem Geschick und klaren Positionen" die katholische Kirche durch bewegte Zeiten geführt habe. Viele Menschen hätten ihn als einen Papst erlebt, "der durch seine Freundlichkeit, persönliche Bescheidenheit und Zugewandtheit beeindruckt hat".

Wüst betonte weiter, dass sein "offenes und nahbares Wesen" Brücken gebaut und viele über konfessionelle Grenzen hinweg berührt habe. "Besonders dankbar sind wir für alle Bemühungen um ein gutes ökumenisches Miteinander, wie es uns gerade hier in der Pfalz verbindet und auszeichnet."
(Red und dpa)



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