Pressemitteilung vom 28.04.2025
Neuwied plant Neubau der Stadthalle: Machbarkeitsstudie zeigt klare Richtung
Die Zukunft der Neuwieder Stadthalle steht fest: Ein kompletter Neubau soll die veraltete Veranstaltungsstätte ersetzen. Eine aktuelle Machbarkeitsstudie gibt Aufschluss über die notwendigen Schritte und Chancen für die Stadtentwicklung.

Neuwied. Die Stadthalle Heimathaus in Neuwied wird nach 2025 keine Betriebserlaubnis mehr erhalten, da umfassende Investitionen in den Brandschutz sowie bauliche und gestalterische Erneuerungen notwendig wären. Die Stadtverwaltung hat daher eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die Möglichkeiten eines Neubaus zu prüfen. Diese Studie liegt nun vor und liefert eindeutige Ergebnisse.
Sanierung zu teuer, Wirkung zu gering
Eine Sanierung des bestehenden Heimathauses würde rund 19 Millionen Euro kosten, ohne jedoch eine zukunftsfähige Veranstaltungsstätte zu schaffen. Die Grundstruktur des Gebäudes kann nicht so umgebaut werden, dass sie modernen Anforderungen an Flexibilität, Technik und Besucherkomfort gerecht wird.
Neubau mit Mehrwert
Ein kompletter Neubau könnte eine zeitgemäße, multifunktionale Halle ermöglichen. Sinnvoll wäre eine modulare Lösung für bis zu 600 Personen mit flexiblen Raumgrößen und modernster Technik. Die hohen Anfangsinvestitionen könnten durch öffentliche Fördermittel und private Investoren unterstützt werden. Die modellhaft ermittelten Erlöse bei dieser Variante summieren sich auf 800.000 Euro pro Jahr.
Kombination mit Hotel sinnvoll
Die Studie empfiehlt ausdrücklich die Ergänzung durch ein Hotel, um Synergien zu schaffen und Neuwied als Tagungs- und Veranstaltungsstandort zu stärken. Der Hotelbedarf wird im aktuellen Tourismuskonzept bestätigt, insbesondere im Hinblick auf Business-Gäste. Als Beispiel gibt die Studie ein "Green Design Hotel Garni" neben der Stadthalle an mit 100 Zimmern plus 20 Boardinghouse-Appartments.
Zentrale Innenstadtlage bevorzugt
Aus städtebaulicher Sicht und zur Belebung der Innenstadt wird ein zentraler Standort für die neue Halle empfohlen. Dies kann der bisherige Standort sein oder ein anderer. Denkbar ist auch eine Kombination mit weiteren Nutzungen wie Gastronomie, Wohnen oder einem Bürgerbüro.
Potenzial für MICE-Tourismus
Veranstaltungen könnten künftig ein neues wirtschaftliches Standbein für die Stadt werden. Die Studie sieht hier nachhaltige Entwicklungschancen, gerade in Kombination mit Hotellerie. Klar ist: Für Großkongresse mit mehreren tausend Teilnehmenden fehlt Neuwied die Infrastruktur. Doch für mittelgroße Tagungen, kulturelle Veranstaltungen, Hochzeiten oder städtische Events könnte eine moderne Halle mit klarem Profil künftig einen wichtigen Baustein im regionalen Wettbewerb darstellen. Das Tagungsgeschäft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, wie auch das neue Tourismuskonzept der Stadt betont. Gut erreichbare Veranstaltungsorte mit Übernachtungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe gelten als besonders attraktiv – gerade für Firmenveranstaltungen, Fachtreffen oder kulturelle Events. In Neuwied fehlt bislang ein solches Angebot, das dem heutigen Standard entspricht. Auch das lokale Hotelangebot ist dafür bislang nur eingeschränkt geeignet.
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Was heißt das für Neuwied?
Die Studie kommt zum Schluss, dass ein modernes Veranstaltungshaus machbar ist und ein starker Impulsgeber für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Tourismus sein kann. Es geht nicht nur um Ersatz für das Heimathaus, sondern um eine Zukunftsinvestition, die Strahlkraft entwickelt und neue Zielgruppen anspricht. Auf Grundlage der vorliegenden Fakten wird in den nächsten Monaten zu entscheiden sein, welchen Weg Neuwied gehen will. Die Studie schlägt vor, die nächsten Monate zu nutzen, um auf Grundlage der Machbarkeitsstudie konkrete Planungen für ein solches Großprojekt anzustoßen, Fördermöglichkeiten zu prüfen und die Öffentlichkeit einzubeziehen.
Was passiert in der Zwischenzeit?
Für die Stadthalle ist nach Ablauf der Betriebserlaubnis eine Übergangslösung geplant: In der Nähe des Bahnhofs, unweit des Finanzamts, soll eine mobile Veranstaltungshalle errichtet werden. Die Halle stand bisher bei Schloss Johannisberg im Rheingau und diente dem Rheingau Musikfestival als Spielstätte. Der denkmalgeschützte Teil des Heimathauses, der derzeit das Restaurant "Pino Italia" beheimatet, bleibt erhalten und wird saniert.
Öffentliche Vorstellung
Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden am Mittwoch, 30. April, in einer gemeinsamen Sitzung des Hochbau- und des Planungsausschusses vorgestellt. Sie beginnt um 18 Uhr im Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule (Heddesdorfer Straße) und ist öffentlich. PM/Red
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