Spaß im Kräuterkindergarten
Veranstaltungen im Rengsdorfer Kräutergarten sind beliebt - Zusammenspiele in der Natur lernen
Rengsdorf. Arbeit macht bekanntlich Hunger. So ging es auch den Kindern bei der Eröffnung im Kinderkräutergarten. Hatte der Nachwuchs doch drei Bäume gepflanzt. Ingrid Runkel hatte vorgesorgt und schon Teig mitgebracht. Die Kinder mussten nun Kräuter sammeln.
Schnittlauch für die Butter und Zitronenmelisse, ein klein wenig Liebstöckl und Ebernraute (die leicht nach Cola schmeckt), Spitzwegerich, Estragon, Gänseblümchen, Schildsauerampfer und türkische Minze aus dem Mottobeet „Kräuterreise rund um die Welt“ wanderten unter Ingrid Runkels Aufsicht ins Körbchen. Sie wusste zu jedem Kraut etwas zu erzählen und die Kinder lauschten gespannt der „Mutter des Kinderkräutergartens“. Und auch um die Zusammenspiele in den einzelnen Lebensräume der Natur kennt die Rengsdorferin: „Der Wiesenknopf hat für eine Schmetterlingsart eine ganz wichtige Bedeutung. Der Schwarzblaue Ameisenbläuling legt seine Eier dort ab. Ameisen tragen sie mit in ihren Bau und ziehen praktisch die nächste Generation heran. Warum das wohl so ist?“.
Die gesammelten Kräuter wurden sortiert, gewaschen und mit einer Kräutermühle verarbeitet. „Die Mühle ist etwas Tolles. Für Klein und Groß gut zu bedienen und es entstehen keine Bitterstoffe“, erklärte Ingrid Runkel. Nur der Schnittlauch muss nicht hindurch: Er macht seinem Namen alle Ehre und wird einfach durchgeschnitten. Schnittlauchbutter und Kräuterquark bereiteten die Kinder fast selbständig vor und bald wurde mit Hilfe der Erwachsenen emsig geschnitzt: Die Stöcke fürs Stockbrot müssten schließlich vorbereitet werden.
Die Kinder kneteten den mitgebrachten Teig zu Ende und formten viele kleine Schlangen, die dann jeweils um die Spitze des Holzstabes gewickelt wurden. Bald schon tummelten sich alle mit ihren Stöcken um den Feuerkorb und drehten mit Ausdauer ihre Stabspitze mit der Teigschlange über der Glut im Feuerkorb, damit die Köstlichkeit auch gelang. Kräuterquark und -butter sind gelungen, stellten die Kinder begeistert fest, als sie das fertige Brot hineindippten.
Zum Abschluss durfte sich ein jeder der mochte, Ableger aus dem Kinderkräutergarten mitnehmen. Eine bleibende Erinnerung für das eigene Zuhause. Ein kleiner Mann war mit seinen Großeltern zu Besuch im Kinderkräutergarten: „Wir sind mit unserem Enkel hier. Uns sagt das Naturbelassene - auch beim Essen - zu, außerdem ist unser Enkel völlig glücklich beschäftigt“, sagte der Opa. Begeistert nahm auch er einige Ableger von Ingrid Runkel entgegen, sie werden nach Kurtscheid umsiedeln.
Da freut sich sicher so mancher schon auf den nächsten Termin am 12. Mai 2012 im Kinderkräutergarten Rengsdorf. Dann heißt es um 10.30 Uhr: „Kinderkräutertag - Wir setzen Kräuteressig“ an. Wer mehr über Flora und Fauna e. V. erfahren möchte, kann dies auch unter www.flofa.de tun. Claudia Heinrich-Börder
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