Schüler besuchten Seniorenzentrum
Mit den Senioren gespielt, gesprochen und durch Dierdorf spaziert - Positives Feedback von allen Seiten
Dierdorf. Im Seniorenzentrum „Uhrturm“ in Dierdorf gab es in der vergangenen Woche nicht alltäglichen Besuch. Die Klasse 8c der Nelson-Mandela-Realschule aus Dierdorf war mit ihrem Klassenlehrer Michael Lerner gekommen. Fast drei Stunden verbrachten die Jugendlichen in verschiedenen Gruppen gemeinsam mit den Bewohnern.
Wie war es dazu gekommen? Die Idee kam durch eine Wettbewerbsausschreibung der örtlichen Sparkasse, die das Thema „Alt und Jung“ zum Inhalt hatte. Die Klasse nahm zwar nicht an dem Wettbewerb teil, fand aber den Gedanken gut. Also wurden im Kunstunterricht Ideen entwickelt und mit dem Seniorenzentrum Kontakt aufgenommen.
Beim Besuch bildeten sich vier Gruppen. Die erste Gruppe hatte Wii-Spiele im Gepäck. Sie entführten die Bewohner in die Welt der elektronischen Spiele. Im Cafe war kegeln am Fernseher angesagt. Doch nicht nur elektronische wurde gespielt, auch traditionelle Gesellschaftsspiele standen auf dem Programm. Die zweite Gruppe unternahm mit nicht mehr zu Fuß fitten Gastgebern Spaziergänge in der näheren Umgebung. Da kostete es schon etwas Überwindung einen Rollstuhl öffentlich über die Straßen zu schieben.
Im Seniorenzentrum lebt auch das Kölner Urgestein Lydia Hürtgen, die am 4.7.11 in „Kölle“ geboren wurde. Einige Schüler sprachen mit ihr. Der betagten, geistig hellwachen Dame machte es sichtlich Spaß Fragen nach „ihrer ersten Liebe“ oder „in welchem Alter sie mit Männern ausgehen durfte“ zu beantworten. Dies und mehr interessierte die Schüler brennend. Sie bekamen so manche überraschende Antwort.
Die vierte Gruppe hatte sich dem Thema „Technik der Jugend in der Freizeit“ gewidmet. Kein leichtes Unterfangen, bei der rasanten technischen Entwicklung, die die ältere Generation teils schon überfordert.
Am Ende des Vormittags gab es von allen Seiten ein positives Feedback. Die Schüler hatten Berührungsängste abgebaut und einen Einblick in das Leben im Seniorenzentrum erhalten. Den Bewohnern haben insbesondere die Spielegruppe und die herkömmlichen Spiele gut gefallen. Sandra Wolf vom Seniorenzentrum, die das Projekt begleitete, fand: „Für unsere Bewohner war es mal etwas Neues. Einige fanden es schon ein wenig anstrengend.“ Die Schüler können sich einen weiteren Kontakt in Kleingruppen, etwa im Rahmen einer „Sozial-AG“ durchaus vorstellen. Wolfgang Tischler
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