Giershofener Brücke wird 50 Prozent teurer als geplant
Planer konnte keine schlüssige Antwort auf den hohen Preis geben - Auftragsvergabe verschoben
Dierdorf-Giershofen. In der jüngsten Stadtratssitzung war die Auftragsvergabe für den Brückenneubau in der Gieshofener Hintergasse ein Tagesordnungspunkt. Wie aus der Vorlage für die Ratsmitglieder hervorging, war die Ausschreibung erfolgt und Angebote eingegangen. Unmut gab es in den Reihen des Rates, da plötzlich die Rede von einer überplanmäßigen Ausgabe von 35.000 Euro war.
Lothar Buchmüller vom Planungsbüro Dittrich war anwesend und berichtete über den neuesten Stand. Die endgültige Genehmigung für den Bau liegt noch nicht vor. „Telefonisch sei zwar alles geklärt und besprochen, aber die schriftliche Genehmigung stehe noch aus“, ließ Lothar Buchmüller den Rat wissen.
Ratsmitglied Rolf Scheyer, der selbst in der Hintergasse wohnt, wollte wissen, warum es mit der Genehmigung so lange dauere. Schließlich sei die Brücke im August letzten Jahres gesperrt worden. Der Auftrag zur Planung, so ergab die Nachfrage, war im September 2011 erteilt, der Bauantrag jedoch erst im Januar dieses Jahres gestellt worden. Die Zeitspanne begründete das Planungsbüro mit Vorgesprächen.
Zu den gestiegenen Kosten befragt, erklärte Lothar Buchmüller, dass die Abrisskosten um 3.500 Euro höher als geplant seien, der Durchlass für den Bach muss laut wasserrechtlicher Auskunft breiter werden, dies schlage mit 4.000 Euro zu Buche und das Büro hatte die Kosten der Baustelleneinrichtung, 3.500 Euro, vergessen zu kalkulieren.
Auf bohrende Nachfragen sowohl von Rolf Scheyer als auch Ulrich Schreiber gab es keine konkreten Aussagen von Lothar Buchmüller wo die kompletten Mehrkosten herrühren. Da die Genehmigung mit noch eventuellen Auflagen nicht vorliegt, schlug Ratsmitglied Scheyer vor, die Auftragsvergabe auf die nächste Sitzung zu verschieben. Bis dahin sollten auch die Kostenseite und deren Finanzierung geklärt sein, war seine Forderung.
Die Deckung der Mehrkosten soll aus Verschiebung der Erschließungsmaßnahmen Raiffeisenstraße und Hanallee erfolgen, war der Vorschlag der Verwaltung. Der Rat stimmte über die Auftragsvergabe nicht ab. Wolfgang Tischler
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