Forstwirtschaft 2.0
Eine Nachlese der Wanderung mit Revierleiter Frank Krause - Moderne Forstwirtschaft auch im Rengsdorfer Land
Rengsdorf. Forstleute begleiten den Wald von der zarten Jungpflanze bis zum tonnenschweren Altbaum. Dabei formen sie ihn maßgeblich durch ihre Eingriffe. Die Maßnahmen entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft, orientieren sich aber an natürlichen Abläufen.
Wird ein Wald neu angepflanzt oder verjüngt, wählt der Förster eine möglichst gut an den jeweiligen Standort (Boden, Klima, Hangneigung) angepasste Baumart. Bei der Pflege der jungen Bäumchen begünstigt er wohlgeformte, vitale Zukunftsbäume. Diese werden farblich markiert, um sie auch bei der nächsten Maßnahme wieder zu fördern.
Mischbestände mit mehreren Baumarten sorgen für eine bessere Gesundheit des Waldes als Monokulturen. Man kann sie als „breiteres Portfolio“ ansehen, da man sich für die eine oder andere Baumart entscheiden kann. In der gegenwärtigen Situation der Klimaerwärmung beispielsweise bieten Fichten-Douglasien-Mischbestände den Vorteil, dass man die sich wegen Trockenstress und Borkenkäferbefalls verabschiedende Fichte herausnehmen und sich zugunsten der klimatisch besser angepassten Baumart Douglasie entscheiden kann.
Altbäume nutzt man möglichst in einem Durchmesserbereich, der dem Waldbesitzer die höchsten Einnahmen einbringt. Heutzutage werden in der Regel keine Kahlschläge mehr geführt, sondern die Waldbestände werden über einen längeren Zeitraum hinweg genutzt. Dies ist besonders günstig für die Naturverjüngung der Baumart Buche, die sich im Halbschatten besonders fein entwickelt. Andere Baumarten wie z.B. Eiche und Kirsche benötigen jedoch wesentlich mehr Licht für ihre Entwicklung.
Moderne Forstwirtschaft nutzt die natürliche Dynamik des Waldes, sie arbeitet nicht dagegen an. Die Förster versuchen mit gezielten Maßnahmen die Waldentwicklung so zu steuern, das höchstmögliche Wertleistungen erzielt werden und der Wald gesund bleibt.
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