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Nachricht vom 28.05.2012    

Inflagranti probt für "Manche mögen´s heiß"

Laienschauspielgruppe aus Heimbach-Weis spielt fünf Mal in Rommersdorf

Heimbach-Weis/Rommersdorf. „Das (Theater)Leben ist zu kurz für schlechte Dialoge“: Nach diesem Grundsatz haben die „Inflagrantis“ sich auch in diesem Jahr wieder für die Adaption eines Oscar-prämierten Textes entschieden und proben seit März ihre eigene Bühnenversion von Billy Wilders „Manche mögen´s heiß“.

In der Abteikirche spielt das Heimbach-Weiser Ensemble bereits seit 14 Jahren. Die Kulisse von Rommersdorf bietet für die Schauspieler um Regisseurin Ute Hartmann einen ganz besonderen Charme.

Ganz nach Wilders Gebot „Du sollst nicht langweilen“, stürzen sich zwei arbeitslose Musiker auf der Flucht vor knallharten Mafiosi in Frauenfummel und fliehen mit einer quirligen Damenkapelle aus Chicago ins sonnige Florida. Das alleine wäre schon Abenteuer genug – wenn sich nicht der eine, Joe – gespielt von Daniel Ganzer – in die süße Ukulele-Spielerin Sugar (im Stück gespielt von Daniela Kiefer, im Film verkörpert von Marilyn Monroe) verlieben würde, während der andere, Jerry – gespielt von Elmar Deuster, unfreiwillig zur „Braut“ eines überaus begeisterten Millionärs (dargestellt von Rainer Neuendorff) wird.

Rasant, an Spiellaune und halsbrecherischem Tempo kaum zu überbieten, zündet Billy Wilder in seinen Dialogen ein Gag-Feuerwerk der Superlative, das schließlich noch an Spannung zulegt, wenn die Mafiosi die vermeintlichen Damen in Florida aufspüren und zum Show-Down ansetzen.

In ihrer 22-jährigen Theatergeschichte haben die „Inflagrantis“ inzwischen acht Filme erfolgreich für die Bühne umgesetzt. Neben Stücken von Pedro Almodovar, Woody Allen, und anderen hat die Amateur-Gruppe bereits im Sommer 2000 mit der Ost-West-Komödie „1,2,3“ eine Wilder-Verfilmung vor einem begeisterten Publikum gezeigt. Der dabei erlebte Spielspaß gab schließlich den Ausschlag für die diesjährige Stückwahl. In bester Spielvorfreude bastelt das eingespielte Team gegenwärtig an der musikalischen Begleitung sowie an Ideen zur bühnentechnischen Umsetzung in der Kirche der Abtei Rommersdorf, die seit nunmehr 14 Jahren der feste Theaterschauplatz der „Inflagrantis“ ist.



Alles, vom Bau der Bühne (Jörg Hartmann), Zuschauertribüne, Technik, Kostümen (Tina Ley) und Live-Musik (Klaus Mäurer, Daniel Eftimie und Diether Wüster) wird in ehrenamtlicher (Hand-)Arbeit von den Darstellern selbst hergestellt und im künstlerischen Regiekonzept von Ute Hartmann zusammengeführt.

Steht der Inszenierungsrahmen, nimmt das Ensemble Fahrt auf und verleiht der Inflagranti-Version des jeweiligen Stückes die eigene Prägung. Die Zuschauer der vergangenen Jahre dankten es den Mimen mit Beifall und großzügigen Spenden, die die „Inflagrantis“ in jedem Jahr für einen ausgesuchten gemeinnützigen Zweck weiterreichen. So konnten die Schauspieler im letzten Jahr 3.500 Euro an die Tschernobyl-Kinderhilfe beziehungsweise Freunde Bella Rus, Heimbach-Weis, weitergeben.

Die Premiere feiert „Inflagranti“ mit „Manche mögen´s heiß am Freitag, den 31. August (20 Uhr). Weitere Aufführungen gibt es zu sehen am Sonntag, den 2. Sept. (18 Uhr) sowie Dienstag, den 4., Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. September (jeweils um 20 Uhr). Der Vorverkauf beginnt Ende Juli in Gladbach („Efeulädchen“, Simon), in Heimbach-Weis (Blumen Ruth Meyer und Schreibwaren Kurz/ Weisskircher), in Neuwied (Foto Porst) und in der Orangerie der Abtei Rommersdorf. Uwe Lederer


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